04 Apr. 2015

Eine Heimat für die FG Rohrbach?

 

Armin Kheil zur Lage des Vereins

Quelle:RNZ vom 4.4.15  (ts/CPB) Am Donnerstag, beim Match zwischen der Fußball-Gemeinschaft Rohrbach und den Freien Turnern Kirchheim II (2:9) in der Kreisklasse C Heidelberg-West, hatten beide Teams ein Heimspiel. Denn seit Anfang März darf die im August 2012 gegründete FGR bei den Freien Turnern am Stückerweg trainieren und spielen. Darüber ist der FGR-Vorsitzende Achim Kheil, ein 48-jähriger verheirateter Unternehmensberater mit einen zehnjährigen Sohn und einer sechsjährigen Tochter, sehr froh.

Herr Kheil, wie geht es Ihnen, seit die Freien Turner Ihnen und Ihren Sportlern eine Heimat bieten?

Ich kann viel besser schlafen, wenngleich es nur eine temporäre Heimat ist. Wir sind mit der gegenwärtigen Situation zufrieden. Die letzten zwei Jahre, in denen wir unsere Trainings auf dem Hartplatz in Schlierbach austragen musste, waren sehr schwierig. Wir haben einige junge Mitglieder verloren.

Wie viele Mitglieder hat Ihr Verein nun?

Es sind genau 86 – 35 Herren als Tabellensiebte der Kreisklasse C West, rund zwanzig A-Junioren, drei Schiedsrichter und einige passive Mitglieder, die uns unterstützen.

Wie viele dieser Mitglieder haben – wie Sie selbst – bis 2012 der TSG Rohrbach angehört?

Gut achtzig Prozent. Wir sind damals zum großen Teil ausgetreten und zum kleineren Teil ausgeschlossen worden. Wir wollten als Fußballer im Großverein TSG Rohrbach Ernst genommen werden...

Die Stadt Heidelberg hat Ihrem neu gegründeten Verein den Tennenplatz im städtischen Sportzentrum Schlierbach zugewiesen, wo sonst nur Leichtathleten aktiv sind. Damit waren Sie nicht einverstanden.

Schlierbach ist von Rohrbach, wo die Mehrzahl unserer Aktiven wohnt, sehr weit entfernt. Es war für alle Mitglieder ein großer zeitlicher Aufwand, dorthin zum Training zu fahren. Unsere Heimspiele mussten wir auswärts austragen, was natürlich für eine sorgenfreie Entwicklung des zarten Pflänzchens FG Rohrbach auch nicht gut war.

Wie kam es zum Ortswechsel nach Kirchheim?

Wir hatten von Anfang an bei der Stadtverwaltung Spiel- und Trainingsflächen im Heidelberger Süden beantragt, idealerweise auf der Sportanlage am Erlenweg, die nach unserer Kenntnis längst nicht voll belegt ist. Wir haben dann von Gert Bartmann vom Amt für Sport und Gesundheitsförderung den Tipp erhalten, mal mit den Freien Turnern zu sprechen. Deren Vorsitzender Klaus Fuchs und Geschäftsführer Philipp Richter waren sehr hilfsbereit und aufgeschlossen und haben die temporäre Mitnutzung ihres Kunstrasens gestattet.

Wie temporär ist diese Lösung?


Sie gilt für den Rest der laufenden und für die gesamte nächste Saison. Eine entsprechende Nutzungsvereinbarung wird gerade ausgearbeitet. Wir beteiligen uns gerne an den Betriebskosten.


Ist die gerichtliche Auseinandersetzung mit der Stadt damit beendet?

Diese Frage dürfen Sie gerne an die Stadt weiterreichen. Das Oberverwaltungsgericht Karlsruhe hat festgestellt, dass die Stadt eine allgemeingültige Satzung für die Beheimatung neu gegründeter Vereine zu beschließen hat.

Wie geht es im Sommer 2016 mit der FGR weiter?

Wir hoffen, über die nächste Saison hinaus in Kirchheim bleiben zu dürfen, weil die Sportplatznot dort durch den neuen Kunstrasen im Sportzentrum Süd erheblich gelindert wird.

 

Die beiden Vereinschefs verstehen sich gut: Armin Kheil (FGR, links) und Klaus Fuchs (FT Kirchheim). Foto: privat