1.FC Wiesloch gewinnt den Krombacher Kreispokal

 

Mit südländischer Begeisterung - 1. FC Wiesloch gewinnt erstmals den Fußball-Kreispokal nach einem 2:0 gegen den FV Nußloch

Von Michael Rappe (ts Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung v. 12.05.2016)Leimen. Vielleicht wäre alles ganz anders gelaufen, wenn Nußlochs Stürmer Kevin Rottmann nach nur knapp einer Minute seine große Chance zum 1:0 genutzt hätte. Doch sein Schuss nach Flanke von Florentin Hohnloser brachte nur einen Eckball ein, der wirkungslos verpuffte. Ab da übernahm der 1. FC Wiesloch das Kommando im Kreispokalfinale gegen den FV Nußloch, schoss zwei frühe Tore und sicherte sich verdientermaßen einen 2:0 (2:0)-Sieg.

Die Fans der Wieslocher unter den 550 Zuschauern im Leimener Otto-Hoog-Stadion hatten ohnehin Oberwasser und feuerten ihre Lieblinge mit südländischer Begeisterung an. Den ersten Torjubel stimmten sie in der 12. Minute an. Nach einem groben Patzer in der Nußlocher Abwehr musste Ümit Bozbay den Ball nur noch ins Tor schieben. Die Abwehrschwächen Nußlochs blieben weiter bestehen. Vor allem Kapitän Johann Sitnikow hatte einen gebrauchten Abend erwischt und leistete sich viele Unsicherheiten und Fehlpässe. Nur sechs Minuten später bediente Wieslochs Kapitän Mahmut Cosgun von links Burak Güner, der flach zum 2:0 einschoss. Cosgun verletzte sich bei dieser Aktion und musste ausscheiden. Humpelnd und mit dick bandagiertem Oberschenkel verfolgte er das Spiel fortan vor der Trainerbank, nicht ohne seine Kameraden fortwährend anzufeuern. „Es ist wohl ein Muskelfaserriss“, meinte er nach der Siegerehrung, „dort habe ich schon seit zwei Wochen Probleme, aber ich wollte unbedingt spielen“. Es lief auch ohne ihn weiterhin gut für die Wieslocher, auch wenn sie nach dem 2:0 einen Gang zurückschalteten. Sie waren stets einen Schritt schneller als die Nußlocher, die nur selten in die Zweikämpfe kamen und gegen die trickreichen Wieslocher stellenweise ganz schön alt aussahen.

Bozbay und Güner treffen früh

Der FC hatte die deutlich bessere Abwehr. Hatte sie sich den Ball erkämpft, ging es blitzschnell nach vorne. Nußloch hatte Probleme, sich nach vorne zu spielen. Gefährlich wurde es nur, wenn Kevin Rottmann am Ball war. In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit kam Nußloch zu drei guten Möglichkeiten. Die beste hatte Joshua Baumgart, der Amadou Camara zu einer Glanzparade zwang.

Mit der Hereinnahme von Ali-Nail Horuz und Lukas Kern versuchte Nußlochs Trainer Edgar Mayer die Wende herbeizuführen. Doch Wiesloch stand weiter sicher in der Defensive. Erneut Kevin Rottmann scheiterte an Camara.

Nach gut einer Stunde wurden die Pokalsieger-Trikots ins Stadion gebracht. Es sah nicht danach aus, als wenn Nußloch die Partie noch würde drehen können. Im Gegenteil – Timo Jung musste retten (62.), Burak Güner traf mit einem Freistoß die Latte (65.). Auch der Ehrentreffer blieb den Nußlochern nach einem Freistoß verwehrt. Dann kannte der Jubel bei den Wieslochern keine Grenzen mehr. Trainer Mehmet Öztürk wurde hoch in die Luft geworfen. „Die erste Chance von Nußloch hat uns wach gemacht“, sagte er zufrieden. Für ihn ist der Pokalsieg die Krönung der Saison, auch wenn der Kreisligist rechnerisch noch Aufstiegschancen hat. Edgar Mayer war dagegen enttäuscht. „Wir haben zu schnelle Gegentore bekommen“, monierte er die Abspielfehler. Trotzdem bezeichnete er den Sieg als verdient. „Wiesloch ist sehr spielstark und hat das defensiv sehr gut gemacht.“

FV Nußloch: Jung – Seiler, Schell (84. Rittmann), Sitnikow, Baumgart, Bourdoux (79. Eichler), Cetinkaya (46. Horuz), Mayer (46. Kern), Hees, Rottmann, Jäger (85. Delpech).

1. FC Wiesloch: Camara – E. Güner, Monetta, Cosgun (20. Burato), Yilmaz (73. G. Bozbay), Ü. Bozbay (90. T. Tavsan), B. Güner (89. K. Bozbay), Bekyigit, Hohnloser, Sertdemir, Öztürk (84. I. Tavsin).

Zuschauer: 550; Tore: 0:1 Bozbay (12.), 0:2 Güner (18.).

 

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