Wenn Sozialarbeiter feiern

 

Futsal-Kreismeisterschaft: Das kleine Schatthausen/Baiertal ganz groß – Zwei Titel für Sandhausen, einer für Walldorf

(ts)Quelle:RNZ vom 6.2.17 Von Wolfgang Brück
Bammental. Herr und Frau Hadek verlebten einen vergnüglichen Nachmittag. Der SAP-Mitarbeiter und seine Gattin schwenkten eine blaue Fahne. Die A-Junioren aus Schatthausen und Baiertal, unter ihnen Sohn Janis, bedankten sich für die Unterstützung mit Toren wie am Fließband. Schon in der Gruppenphase fegten sie wie ein Hurrikan durch die Bammentaler Elsenzhalle: 6:1 gegen St. Leon-Rot, 5:1 gegen Lobbach, 3:0 gegen Pfaffengrund/Eppelheim.
Mit dem Gegner im Halbfinale war noch eine Rechnung offen. Vor einer Woche in Ziegelhausen hatte sich der VfR Walldorf aus dem Staub gemacht – aus Angst vor einer Packung. Diesmal gab es kein Entkommen. Die Spielgemeinschaft Schatthausen/Baiertal besiegte Walldorf mit 5:0 und wurde durch ein 4:1 im Endspiel gegen die SG Dielheim Heidelberger Kreismeister im Futsal.
Es sind die Momente, die für die ehrenamtliche Arbeit entschädigen. „Zweimal Training, Spiele, Vorbereitung, Organisation – zehn Stunden in der Woche kommen locker zusammen“, sagt Lothar Bauder über die Sozialarbeit in bestem Sinne. Zum Glück hat der Jugendleiter des FC Fortuna Schatthausen den Segen der Familie. Die Söhne Valentin und Vincent spielen auch mit.
30 Trainer und Betreuer umfasst das Team hinter dem Team. Anders ginge es nicht. „Wir haben nicht Anpfiff ins Leben“, sagt Spielervater Bernd Keller, „wir müssen um jedes Trikot betteln gehen.“ Schön wäre es, meint Alexander Hadek, der stellvertretender Jugendleiter der Spielvereinigung Baiertal, wenn demnächst wenigstens der zweite Rasenplatz kommen würde. 200 Nachwuchskicker sind eine Herausforderung.
Die Jugendarbeit ist eine Investition in die Zukunft. Dennis Gerber, der beste Torschütze in Bammental, Luca Holzwarth und Lukas Jochim haben bereits erste Erfahrungen in der A-Klasse machen dürfen. Die Gefahr sei gering, meint Keller, dass die Konkurrenz im Talentschuppen wildert. Der Zahntechniker aus Wiesloch: „Die meisten Jungs sind seit über zehn Jahren zusammen. Das ist eine verschworene Gemeinschaft.
„Schatthausen/Baiertal ist eine Klasse für sich“, zieht Reiner Philipp vom Überraschungs-Dritten VfR Walldorf den Hut. Schon in den Qualifikationsspielen, die seit November liefen, feierten die Schützlinge von Jochen Schuppe zehn Siege mit einem Torverhältnis von 60:4.
Während beim Kreisligisten echte Amateure am Werk sind, hat man beim SV Sandhausen andere Ansprüche. „Nicht nur unsere Profis machen von sich reden, auch im Nachwuchsbereich tut sich was“, erklärt Jens Großmann. Seine C-Junioren entschieden das ewige Duell gegen den Titelverteidiger FC-Astoria Walldorf – mit 2:1 im Sechsmeter-Schießen - diesmal für sich.
Der Nachwuchs des Zweitbundesligisten kann nun bei den Badischen weiter Selbstvertrauen tanken für den Endspurt auf dem Feld. Von 13 auf fünf Punkte haben die Sandhäuser den Rückstand zu Heidenheim verringert. Die Rückkehr in die Regionalliga, der höchsten deutschen Klasse, ist wieder in Sichtweite. „Das Nachwuchs-Leistungszentrum bietet Möglichkeit. Es macht Spaß“, sagt Großmann. Den Wechsel von seinem Heimatverein 1. FC Dilsberg, wo er sich mit dem Aufstieg in die Landesliga verabschiedete, habe er nicht bereut.
Auch bei den Kleinsten kommt der Sieger vom Hardtwald. Trotz ein paar Kinderkrankheiten in der Vorrunde – es gab gegen Dossenheim eine 1:2-Niederlage – setzten sich die D-Junioren des SV Sandhausen mit 3:1 im Finale gegen den ASC Neuenheim durch. Die Bubi-Anatomen sorgten – dem Fußballcampus sei Dank – mit der Vizemeisterschaft für eine Überraschung. Wie die SG Lobbach brachte der ASC Neuenheim Mädchen-Power aufs Parkett. Fiona Jurack, Lea Baust und Elisa Hauber behaupteten sich gegen die Übermacht der Jungs.
Den durchweg ein Jahr älteren Gegenspieler eine Nase drehte der jüngere Jahrgang des FC-Astoria Walldorf bei den B-Junioren. Die Schützlinge von Trainer Michal Strnad besiegten im Endspiel die SG Schatthausen/Baiertal mit 2:0.
Eine gelungene Premiere feierte der sympathische Eberbacher Christopher Hepp. Dabei konnte sich der neue Hallenspielleiter auf seine Mitarbeiter Thorsten Thomalla, Oliver Wagner, Peter Lüll und Hans Schuster verlassen. Kreisjugendleiter Eugen Wickenhäuser bewies einmal mehr seinen untrüglichen Blick für Nachwuchs-Funktionäre.

Foto A-Junioren der SG Schatthausen/Baiertal: Wolfgang Müller, Jochen Schuppe, Stephen Tamakloe, Jonas Rotter, David Keller, Robin Orschel, Nicolai Kleiner, Sascha Pichler und Bernd Keller (h.v.l) und Lukas Jochim, Dennis Gerber, Luca Holzwarth, Tolga Koc, Janis Hadek und Robin Rausch (v.v.r.).

Foto B-Junioren FC Astoria Walldorf

Hintere Reihe v. l. n. r.:
Rick Wulle (Torwart SV Sandhausen), Eugen Wickenhäuser (Kreisjugendleiter) , Nicklas Neumann, Marinus Verclas, Robin Egner, Simon Zahalka, Thorben Sieber, Linus Hebling
Mittlere Reihe v. l. n. r.:
David Böhn, Arion Erbe, Julius Klevenz, Arkin Ulusoy, Silas Bittig, Thomas Hübner, Fabio Wittmann, Luis Traschütz, Yannick Heinzmann, Christopher Hepp (Staffelleiter-Halle), Trainer Michal Strnad
knieend v. l. n. r.:
Akin Ulusoy, Allessandro Carocci, Joshua Best

Foto D-Junioren SV Sandhausen:

Andre Philipp, Nicolas Zabler, Rico Weber, Moritz Kuhn (hinten v.l.), Robert Langer, Jens Göldelr, Luis Kietzmann, Kadir Alici, Lenny Lechner, Alexis Bolbas, David Benz (Mitte v.l.) sowie Tim Stricker, Linus Wirth, Yannick Onohiol, Nino Trebisonda (kniend v. l.). Hinten links Christopher Hepp (Staffelleiter-Halle), hinten rechts Eugen Wickenhäuser (Kreisjugendleiter).