Sportgemeinschaft wird für gelungene Integration belohnt
Bevor Fußball-A-Ligist SG Viernheim im Heimspiel gegen den SSV Vogelstang drei Punkte sammeln konnte gab es Bares. Der Mannheimer Kreisvorsitzende Harald Schäfer übergab im Namen der DFB-Stiftung Egidius Braun 500 Euro an die Sportgemeinschaft. Das Geld stammt aus der "Initiative "1:0 für ein Willkommen" und ist die Belohnung für eine gelungene Integration ausländischer Spieler, die nach Deutschland geflohen sind.
Die SG Viernheim gehört zu den zahlreichen Vereinen im badischen Fußballverband, denen es gelungen ist Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildung, Religion und Einkommen im Vereinsleben aufzunehmen. Der Begriff "Sport verbindet" wird bei den Orangenen im Alltag gelebt. "Wir sind ein Verein, der aus verschiedensten Nationalitäten besteht. Unsere Vereinsmitglieder haben Migrationshintergrund und Wurzel in der Türkei, Russland, dem Balkan, Italien und Spanien, um einige zu nennen. Wir beheimaten auch einen ungarischen Kulturverein in unserem Vereinsheim" ist der Homepage zu entnehmen. Mittlerweile sind auch aktive Sportler aus Gambia und Syrien dazu gekommen. Unterstützung gibt es durch eine kostenlose Mitgliedschaft, die Bereitstellung von Trainingskleidung, Integration in die regulären Vereinsmannschaften, Hilfe bei Behördengängen sowie die Organisation der Fahrdienste durch Teamkameraden.
Die Initiative "1:0 für ein Willkommen" fördert Fußballvereine, die sich speziell für Flüchtlinge engagieren, beispielsweise Ideen zur Integration von Flüchtlingskindern entwickeln und konkrete Hilfsmaßnahmen ergriffen haben. Dazu zählen ein offenes Spielangebot auf dem Vereinsgelände, die Verabredung einer speziellen Schulpartnerschaft und ein Engagement in Gemeinschaftsunterkünften sowie Besuche in Übergangswohnheimen. Das Projekt wurde zunächst auf zwei Jahre angelegt. Jeweils 75.000 Euro wurden 2015 und 2016 von der DFB-Stiftung finanziert, den gleichen Betrag steuerte die Nationalmannschaft aus ihrem Prämientopf bei.
Auch die Bundesregierung war in den beiden Jahren mit jeweils 150.000 Euro beteiligt. Im September 2015 stockten die Europäische Fußball-Union UEFA und die Bundesregierung die Mittel um je 50.000 Euro auf. Gleichzeitig fiel die Entscheidung, die Flüchtlingshilfe auch zeitlich auszudehnen. Der DFB hat für die Verlängerung von 2017 bis 2019 eine Budgeterhöhung in Höhe von 900.000 Euro zugesagt. Seit dem Auftakt der Initiative im März 2015 in Berlin haben bundesweit über 2000 Fußballvereine die Unterstützung erhalten. Beim Badischen Fußballverband haben über 80 Vereine (Stand: Juli 2016) die Unterstützung in Anspruch genommen.
