22 Jan. 2018

DANKE SCHIRI.-Ehrungen in vier Fußballkreisen

 

Tauberbischofsheim/Karlsruhe/Mannheim/Bruchsal. Mit der Aktion DANKE SCHIRI. ehren die Schiedsrichtervereinigungen und der Badische Fußballverband verdiente Schiris, die sich in besonderem Maße für die Schiedsrichterei einsetzen und auch neben dem Platz Verantwortung übernehmen. In den Fußballkreisen Tauberbischofsheim, Karlsruhe, Mannheim und Bruchsal wurden nun die diesjährigen Sieger ausgezeichnet.

Stolz und Ansporn für Tauberbischofsheimer Schiris

„Mit dieser Auszeichnung wird dem Ehrenamt ein besonderer und schöner Stellenwert gegeben!“, freut sich Steffen Holler, Sieger der Kategorie U50 im Kreis Tauberbischofsheim. Seit 2004 ist er Schiedsrichter beim SV Königshofen, da er seinem Verein „nach der aktiven Laufbahn als Spieler und Jugendtrainer weiter aktiv unterstützen wollte“. 2009 übernahm er im Schiedsrichterausschuss des Kreises Tauberbischofsheim die Aufgaben als Schriftführer und Öffentlichkeitsmitarbeiter. Er hält die Homepage mit allen relevanten Informationen über die Schiedsrichter aktuell und betreibt seit 2017 Schiedsrichterwerbung mit einer Informationszeitschrift, die die Tätigkeiten der Vereinigung in zahlreichen Facetten wiederspiegelt und allen Vereinen zu Verfügung gestellt wird. Im vergangenen Jahr schaffte es der 48-Jährige mit Maximilian König einen jungen Kollegen für die Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien zu begeistern. Nachwuchsarbeit leistet Holler auch auf dem Fußballplatz. Als Schiedsrichterbeobachter auf Verbandsebene hilft er dem ambitionierten Nachwuchs sich für höhere Aufgaben weiter zu entwickeln. Schiedsrichter-Neulingen steht er als Pate zu Verfügung und hilft somit bei den ersten Schritten an der Pfeife. Bei den monatlichen Pflichtversammlungen sowie bei Informationsabenden bei Fußballvereinen unterstützt er das Team Lehrstab. Kein Wunder, dass ihn die Schiri-Vereinigung für den Preis in diesem Jahr auswählte. Holler: „Ich freue mich sehr über die Wertschätzung.“

„Ich bin schon stolz auf die Auszeichnung und es ist ein Ansporn zum Weitermachen“, sagt auch Dieter Müller vom TSV Kreuzwertheim. Der 73-Jährige schaut auf eine 47-jährige Laufbahn als Schiedsrichter zurück in der er 1880 Spiele geleitet hat. Auch jetzt ist er noch in der Kreisklasse aktiv. Schiedsrichter Sein ist das „klare Bekenntnis zum Fußballsport“, erklärt Müller seine Motivation. „Es stärkt den Charakter und trägt dazu bei, die persönliche Entscheidungsfähigkeit zu verbessern.“ Diese Erkenntnisse gibt er vielen jungen Schiedsrichtern weiter, wenn er sie bei ihren ersten Einsätzen in der Kreisliga an der Linie begleitet oder als Pate unterstützt. Er leitet Lehrabende und bringt sich in den Diskussionsrunden mit fachkundigen Beiträgen ein. Sein ganz persönliches soziales Engagement ist die Integration von Spielern mit Migrationshintergrund beim TSV Kreuzwertheim. Außerdem übernimmt er dort schon seit 1966 in zahlreichen Ämtern Verantwortung, ob als Hauptkassier, Vorsitzender, Verwaltungsleiter oder aktuell in der Mitgliederverwaltung. Für dieses besondere Engagement erhielt Dieter Müller nun die Auszeichnung der Schiedsrichtervereinigung Tauberbischofsheim in der Kategorie Schiedsrichter Ü50.

Ehrenamtliche Aushängeschilder in der Schiedsrichtervereinigung Karlsruhe

„Danke Schiri ist eine tolle Plattform unseren Respekt zu zollen. Wir sind sehr stolz in Karlsruhe solche Schiedsrichter zu haben“, lobte Karlsruhes Fußballkreisvorsitzender Thomas Rößler bei der Ehrung vor fast 300 Zuschauern der Pfeiffer & May Futsal-Kreismeisterschaften. Die große Kulisse sei genau der richtige Rahmen gewesen, den „ehrenamtlichen Aushängeschildern zu zeigen, wie wichtig sie für uns sind“, betonte auch Obmann Salvatore Lofend.

Als Siegerin der Kategorie Schiedsrichterin ehrten sie Selina Menzel. Mit gerade mal 19 Jahren pfeift sie bereits in der 2. Frauen-Bundesliga und in der Herren Landesliga. Ausschlaggebend für die Ehrung war jedoch ihr Engagement neben dem Platz bei der Nachwuchsförderung in der Jung-Schiedsrichtergruppe sowie bei der Gewinnung und Förderung insbesondere weiblicher Schiris als Frauenbeauftragte in der Vereinigung. „Nachdem ich zu Beginn meiner Laufbahn unheimlich viel Unterstützung und Betreuung erfahren habe, ist es für mich nun eine Selbstverständlichkeit, das zurückzugeben“, beschreibt Menzel ihren Antrieb. „Ich bin gerne für die Schiedsrichter da und finde es enorm wichtig, mich für die weiblichen Schiris einzusetzen.“ Bei Lehrabenden hält sie Referate, gibt motivierende Impulse und hat stets ein offenes Ohr. Auch bei der Ausbildung neuer Schiedsrichter wirkt sie engagiert mit. „Selina ist ein Vorbild, vor allem für die Schiedsrichterinnen in unserem Kreis“, begründet Lofend die Wahl zur Auszeichnung, für die sich Menzel herzlich bedankte: „Ich fühle mich sehr geehrt!“

„Ich bin glücklich schon so lange Teil der Schiedsrichterfamilie zu sein“, betont Peter Brandauer. Der 61-Jährige erhielt die DANKE SCHIRI.-Auszeichnung in der Kategorie Ü50. Fast 25 Jahre lang war er Ansprechpartner für alle jungen Schiedsrichter in Karlsruhe. Seit 2010 leitet er die Untergruppe Ettlingen mit voller Motivation. Seine jahrelange Erfahrung als Schiedsrichter in der 2. Bundesliga und Assistent in der Bundesliga gibt er dabei selbstverständlich gerne an den Nachwuchs weiter und steht ihnen als Pate zur Seite. Auch das positive Klima in der Schiedsrichtervereinigung unterstützt Brandauer mit der Organisation von Kameradschaftsausflügen. In seinem Verein Sportfreunde Forchheim ist er Schiedsrichter-Betreuer und bemüht sich auch darüber hinaus neue Schiedsrichter zu gewinnen. „Mich für meine Schiedsrichter-Kameraden einzusetzen bereitet mir so große Freude.“

„Ich habe nie bereut, Schiedsrichter geworden zu sein und habe noch genau so viel Spaß wie am ersten Tag“, sagt Ahmet Ince nachdrücklich. Daher ist es für ihn auch keine Seltenheit, kurzfristig für Spielleitungen einzuspringen oder auch „Doppelschichten“ zu schieben, ganz unabhängig von Alters- oder Spielklasse. In wenigen Tagen wird der Rastatter 36 Jahre alt und ist doch schon 20 Jahre an der Pfeife aktiv. Das prädestiniert in als Paten für junge Nachwuchsschiedsrichter, die er als Beobachter und Pate begleitet oder an der Linie unterstützt. „Durch seine offene Art gelingt es ihm immer wieder neue Teilnehmer für die Schiedsrichter-Ausbildung zu begeistern“, freut sich Lofend. Ince erhielt die DANKE SCHIRI.-Ehrung in der Kategorie U50. „Vielen Dank für diese Auszeichnung und den damit verbundenen Respekt und Dank mir gegenüber.“

Große Überraschung und Freude für drei Mannheimer Schiris

Miriam Bender ist die Siegerin der Kategorie Frauen in der Schiedsrichtervereinigung Mannheim. Die 32-jährige leitet seit zwei Jahren Spiele und ist damit eine von noch wenigen weiblichen Schiedsrichtern in Mannheim. „Durch das Schiedsrichter sein, kann ich den Fußball als Ganzes betrachten“, sagt die aktive Spielerin des FV Ladenburg. „Ich wollte unbedingt auch die andere Seite kennenlernen. Im Neulingslehrgang bin ich dann erstmal erschrocken, wieviel Verantwortung es doch ist. Aber ich wurde super betreut und herzlich aufgenommen.“ Die Schiedsrichtervereinigung unterstützte Bender ganz besonders bei deren 100-jährigem Jubiläum. Bei der neuesten, verbandsweiten Kampagne für Gewinnung von Schiedsrichterinnen wirkte sie aktiv mit und trägt dazu bei, noch mehr Frauen und Mädchen für die Tätigkeit zu motivieren. Etwas überrascht sei sie gewesen, als Obmann Ivo Leonhardt ihr von der Ehrung berichtete. Und „stolz“ ist sie schon ein bisschen.

„Mit großer Überraschung und Freude“, erfuhr Thomas Runza von seiner Auszeichnung als Sieger der Kategorie Ü50. „Sogar meine Frau, die mit Fußball gar nichts am Hut hat, war total aus dem Häuschen.“ Runza startete seine Schiedsrichter-Laufbahn erst 2006 im zarten Alter von 48 Jahren. Seitdem leitete er bereits mehr als 750 Spiele und wurde so in kürzester Zeit zur tragenden Säule im Mannheimer Spielbetrieb. Darüber hinaus engagiert sich Thomas Runza maßgeblich als Pate und Betreuer für Jung-Schiedsrichter. Bei seinem Verein SSV Vogelstang ist er als „Mädchen für alles“ immer aktiv und quasi Tag und Nacht bereit, mit anzupacken. „Es gibt wenige Schiedsrichter, die so bemüht um Teamgeist und Kameradschaft sind, wie Thomas Runza. Selbst eine frühere Rückkehr aus dem Urlaub ist für ihn zur kurzfristigen Übernahme eines Spieles Ehrensache“, lobt Leonhardt. Was ihn dazu motiviert? „Wenn ich auf dem Sportplatz eintreffe und mir jemand sagt: „Schön, dass du uns wieder pfeifst“ oder sogar „du bist unser Lieblingsschiri“. Das kommt ab und zu mal vor“, erzählt Runza schmunzelnd. Das ist aber noch nicht alles: „Schiedsrichter sein kann viel zur persönlichen Entwicklung beitragen. Man wird sicher im Umgang mit anderen Menschen. Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel.“

Mit gerade einmal 12 Jahren begann Milan Fath zu pfeifen. Mit heute 21 Jahren leitet er bis zur Kreisliga Spiele und ist Assistent bis zur Verbandsliga. In den knapp 10 Jahren als Schiedsrichter leitete er über 600 Spiele und kam unter anderem in der Saison 13/14 auf rekordverdächtige 123 Einsätze. „Es fasziniert mich, Fußballspiele zu leiten. Neben der Freude daran lernt man auch viel für das Leben dazu, wir zum Beispiel Entschlossenheit“, erzählt Milan. Diese Begeisterung und seine gewonnene Erfahrung gibt er gerne als Pate an junge Schiedsrichter weiter und bringt sich mit guten Ideen und Vorschlägen in die Schiedsrichterei ein. In seinen Funktionen als Lehrstabsmitglied und stellvertretender Leiter der Untergruppe Weinheim hält er Referate und nimmt Regeltests ab. Leonhardt über Fath: „Wenn Hilfe gesucht wird ist er der Erste, der antwortet und sich bereit erklärt Aufgaben zu übernehmen.“ Über die Ehrung in der Kategorie Schiedsrichter U50 freut sich Fath besonders, denn „im Dialog mit Vereinsfunktionären und auch Spielern merkt man oft, dass viele gar nicht wissen, welch ein Aufwand hinter dem Schiedsrichterwesen steckt. Es ist einfach schön, wenn einem gedankt wird.“

Vorbilder im Kreis Bruchsal geehrt

„Thomas Roth ist ein angesehener und respektierter Schiedsrichter und Vorbild“, sagt Obmann Thomas Nitsch über den Sieger der Kategorie U50 im Fußballkreis Bruchsal. Die Erfahrung aus mehr als 1000 Spielleitungen gibt er als Pate und Ansprechpartner an den Nachwuchs weiter. Mit konstruktiven Vorschlägen und Mitarbeit bei Lehrabenden bringt er die Arbeit der Schiedsrichtervereinigung weiter. Besonderes Augenmerk legt der 47-Jährige auf die Anwerbung und Heranführung von Neulingen und sichert so die Zukunft der Bruchsaler Schiedsrichter. Aber auch persönlich treibt ihn der Wille an, „in jedem Spiel meine Potenziale abzurufen für eine gute Spielleitung. Auch in meinem Alter kann und will ich noch bei jedem Spiel ein kleines bisschen besser zu werden.“ Die Auszeichnung mache ihn stolz, betonte er bei der Ehrung.

Adelbert Frank wurde in der Kategorie Schiedsrichter Ü50 geehrt. Als verletzungsbedingt seine aktive Fußballerlaufbahn endete, gab es zwei Optionen: Trainer oder Schiedsrichter werden. Adelbert entschied sich für die Schiedsrichterei. Lange Jahre pfiff er in der Oberliga, fungierte als Verbandsbeobachter und setzt sich nun in der Schiedsrichtervereinigung ein. Als „Teamleader“ ist Frank besonders für den Zusammenhalt und die Kameradschaft verantwortlich, dafür plant und organisiert er immer wieder Veranstaltungen. Die sozialen Komponenten sind es auch, die ihm besonders gut am Schiedsrichter Sein gefallen. „Zudem kann ich mich persönlich weiterentwickeln sowie Geist und Körper trainieren“. Diese positiven Effekte will er jungen Menschen aufzeigen und wirbt stetig für neue Schiedsrichter. Den Nachwuchs unterstützt er als Pate, Fahrer, Assistent und Ansprechpartner. Bei über 600 Spielleitungen ist für Frank noch lange nicht Schluss. „Die Ehrung bedeutet mir sehr viel. Sie zeigt mir die Wertschätzung meiner geleisteten Arbeit in den letzten 35 Jahren“, freut sich der 63-Jährige.

Im Fußballkreis Mosbach wurden vergangene Woche bereits die Kreissieger geehrt, die Auszeichnung in den Kreisen Pforzheim und Sinsheim folgt am kommenden Samstag, in Buchen und Heidelberg dann am 3. Februar. Alle Kreissieger erhielten neben der Urkunde Eintrittskarten für die Thermen & Badewelt Sinsheim von ihrer Schiedsrichtervereinigung sowie Geschenke von der DEKRA Niederlassung Mannheim, die den Wettbewerb DANKE SCHIRI. seit zwei Jahren unterstützt. Der Badische Fußballverband lädt alle Sieger zur großen Ehrungsveranstaltung am 18. Februar in die Sportschule Schöneck ein. Dort wird in jeder Kategorie ein bfv-Sieger gekürt.

Aktion DANKE SCHIRI. beim bfv

 

Danke Schiri: Tauberbischofsheim.

Danke Schiri: Karlsruhe.

Danke Schiri: Mannheim.

Danke Schiri: Bruchsal. Fotos: bfv