25 Nov. 2019

Platzordner als wichtige Ansprechpartner für Schiedsrichter geschult

 

Ettlingenweier. Bei der kostenlosen Schulung für Platzordnerobmänner (POB) stand am Freitagabend die Zusammenarbeit mit den Schiedsrichtern im Mittelpunkt. In Theorie und Praxis lernten die 25 Teilnehmer Strategien zur Vermeidung und Lösung von Konflikten für einen reibungslosen Spielablauf und zum Schutz der Schiris.

Philip Dickemann von der Schiedsrichtervereinigung Karlsruhe sorgte gleich zu Beginn für einen wertvollen Perspektivwechsel: „Die Platzorderobmänner sind wichtige Ansprechpartner für uns Schiedsrichter. Durch den persönlichen Austausch entsteht eine gute Atmosphäre, um auch später im Spiel auf sie zurückgreifen zu können, falls man Unterstützung benötigt.“ Aus seiner persönlichen Erfahrung schilderte er einen Fall, in dem diese Zusammenarbeit hervorragend klappte: die beiden Ordner von Heim- und Gastverein stellten sich vor dem Spiel persönlich vor und sprachen sich ab. Als Unruhe entstand, schritten sie gemeinsam ein und beruhigten durch ihr präventives Verhalten die Situation. Auch ein negatives Beispiel hatte Dickemann zu berichten: In einem Fall war es der POB selbst, der durch sein Verhalten die Stimmung von außen anheizte und so einen Konflikten hervorrief. „Mir wurde heute noch klarer, wie wichtig die Rolle des POB am Spieltag ist. Vor allem tragen beide POB dazu bei, dass man den Schiedsrichter bei der Spielleitung unterstützt und somit einen reibungslosen Spieltag gewährleistet“, nahm Bora Dinc von der SG Siemens Karlsruhe mit.

Die erfahrenen Referenten Anna-Lena Unger und Patrick Orf von zweikampfverhalten e.V. setzten die Theorie anschließend mit den Teilnehmern in die Praxis um. Dabei ging es vor allem darum, sich im Vorfeld einen Plan zu überlegen, um für mögliche Konflikte gewappnet zu sein. Das Besondere an den Rollenspielen war, dass sie aus Erfahrungen der Teilnehmer selbst entstanden. In einer offenen Atmosphäre erzählten die Teilnehmer eigene Fälle, die ein Einschreiten des POB erforderten. Beispielsweise wurde der Schiedsrichter nach dem Spiel von einem Zuschauer beleidigt und angegangen. Die Teilnehmer erprobten ihre gelernten Deeskalationsstrategie und sorgten zusammen dafür, den Störenfried zu beruhigen. Der eine POB kümmerte sich um den Schiedsrichter, der andere schritt energisch, aber doch besonnen ein. „Ich war selbst Akteur bei einer Praxiseinheit. Das hat mir total geholfen. Jetzt weiß ich, wie man sich in Konfliktsituationen zukünftig verhalten soll. Die Atmosphäre der Schulung war sehr gut und ich kann anderen Vereinen nur empfehlen, an dieser  Schulung teilzunehmen“, betonte Klaus Storm vom SV Spielberg.

Günter Weinbrecht vom FV Ettlingenweier will nun auch als Multiplikator wirken: „Die Schulungsinhalte waren sehr interessant. Ich werde diese an meine Kollegen im Verein weitergeben, damit wir auf allen Ebenen die präventiven Aufgaben des POB an den Spieltagen ausfüllen.“

Die kostenlosen Schulungen bietet der Badische Fußballverband seit letztem Jahr an. Sie sind Teil des Fair Play-Konzeptes selbstFAIRständlich.

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In der POB-Schulung werden zusammen Deeskalationsstrategien entwickelt. Foto: bfv