29 Jun. 2017

Lehrgang der Spitzen-Schiris: Assistententätigkeit wird immer wichtiger

 

Die Qualität der bfv-Schiris wird in jedem Jahr bei Pflichtlehrgängen überprüft und gefördert. Beim ersten von drei Lehrgängen bestanden alle 40 Schiedsrichter.

Beim jährlichen Pflichtlehrgang der Spitzen-Schiedsrichter sind schon immer eine körperliche Leistungsprüfung und ein Regeltest obligatorisch, wobei bestimmte Zeiten bzw. eine gewisse Anzahl von richtig beantworteten Fragen zu erfüllen sind. Wie nicht anders zu erwarten, hatten sich alle anwesenden knapp 40 Referees von der 3. Liga bis zur Landesliga gewissenhaft vorbereitet, so dass Lehrgangsleiter Ronnie Möhlenbrock dem Verbandsschiedsrichter-Obmann Rolf Karcher berichten konnte: „Sämtliche Lehrgangsteilnehmer haben die Prüfungen ohne Probleme bestanden!“ Karcher rechnet damit, dass das Ergebnis bei den zwei noch ausstehenden Lehrgängen ebenso positiv ausfallen wird: „Dies ist vor allem auch für unsere beiden Schiedsrichter-Ansetzer Guiseppe Tarulli und Evelin Holtkamp von entscheidender Bedeutung, damit sie bereits zu Saisonbeginn aus dem Vollen schöpfen können und es keine Engpässe bei der Schiedsrichter-Besetzung sämtlicher Pokal- und Punktespiele gibt“. 

In diesem Jahr wurden die Prüfungen letztmals nach den „alten“ Kriterien abgelegt, denn ab der nächsten Saison sind neue Disziplinen zu erfüllen. Dann besteht der theoretische Teil nicht mehr nur aus der möglichst korrekten Beantwortung von 15 Regelfragen, sondern zusätzlich muss ein sogenannter Konformitätstest abgelegt werden, was bedeutet, dass die Schiris auf Video-Basis 15 Spielszenen richtig bewertet werden müssen. Neben den sechs 40m-Sprints wird der Fitnesstest insofern abgewandelt, dass statt 20 x 150m dann 40 x 75m zu absolvieren sind, was nach FIFA-Auffassung eher den Anforderungen auf dem Spielfeld entspricht. 

Dass gerade die Tätigkeit der Schiedsrichter-Assistenten durch das immer schnellere und taktisch gewieftere Spiel enorme Aufwertung erfahren hat, machte der frühere FIFA-Schiedsrichter-Assistent Jan-Henrik Salver aus Stuttgart in seinem Referat deutlich. Er ist in der Elite-Kommission des DFB seit der vergangenen Saison für die Assistenten-Ausbildung zuständig. „Es ist ganz wichtig, dass der moderne Assistent ein „Teamplayer“ ist und sich dem Erfolg des gesamten Schiedsrichter-Gespanns unterordnet, ohne sich in den Vordergrund zu stellen“, betonte Salver. Weiter berichtete er von den bisher in der 1. und 2. Bundesliga durchgeführten Assistenten-Coachings, bei denen sämtliche wichtige Assistenten-Entscheidungen genau „seziert“ und mit den beiden Assistenten ausführlich  besprochen wurden. 

Der Schiedsrichter-Ausschuss im Badischen Fußballverband hat sich aufgrund dieser immer mehr im Fokus stehenden Schiedsrichter-Assistenten-Tätigkeit entschlossen, auch in Baden einen speziellen Assistenten-Pool zu bilden, der aus erfahrenen Verbandsliga-Schiris besteht. Ab der nächsten Saison werden diese Spezialisten hauptsächlich in der Regional- bzw. Oberliga an der Linie zum Einsatz kommen.