14 Jan. 2019

Schiedsrichtervereinigungen Mannheim und Buchen sagen DANKE SCHIRI

 

Mannheim/Buchen. Die Schiedsrichtervereinigungen Mannheim und Buchen zeichneten am vergangenen Wochenende jeweils ihre Siegerinnen und Sieger der Aktion DANKE SCHIRI. aus. Die Ehrung erhalten Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für ihr besonderes Engagement rund um den Fußball.

Ehrungen für engagierte Schiedsrichter in Mannheim

In der Kategorie Frauen ehrten die Mannheimer Schiris in diesem Jahr Meike Weichselmann. Die 24-Jährige ist seit drei Jahren Schiedsrichterin und leitet Spiele bis zur Kreisliga der Herren. Neben ihrer Tätigkeit an der Pfeife engagiert sich Weichselmann in der Schiedsrichterinnen-Kommission des Verbandes und bemüht sich darum, Mädchen und Frauen zum Pfeifen zu ermutigen. „Man entwickelt sich nicht nur als Schiedsrichter, sondern als Mensch weiter, wenn man motiviert und mit Begeisterung bei der Sache ist“, fasst sie die Vorteile zusammen. Die Ehrung motiviere sie, weiterzumachen und zeige ihr, „dass andere sehen und anerkennen, was ich investiere“, freut sich Weichselmann.

„Rückblickend war der Schritt Schiedsrichter zu werden, eine meiner besten Entscheidungen“, findet Arthur Mounchili Njoya vom TSV Neckarau, der die Auszeichnung in der Kategorie U50 erhielt. Aus seiner Sicht dominieren in den Medien negative Berichte über Schiedsrichter, die gerne als Sündenbock dargestellt werden und dadurch mit einem negativen Image zu kämpfen haben. Die Realität zeige aber auch eine andere – eine positive – Seite: Anerkennung von Mannschaften und Vereinen, die es schätzen, dass ein neutraler Schiedsrichter angesetzt wird und sich auch – in fast allen Fällen – nach dem Spiel bedanken und ihre Anerkennung für eine gute Leistung ausdrücken. „Wer Schiedsrichter wird, verlässt die Comfort-Zone“, meint Njoya und führt weiter aus: „Als Spieler in der Fußballmannschaft hast du noch weitere zehn Teamkollegen, die da sind. Aber als Schiedsrichter musst du 90 bzw. 120 Minuten alleine voll da sein und hast keinen Mitspieler, der für dich den Zweikampf bestreitet. Genau das aber ist die Herausforderung. Das Verlassen der Comfort-Zone ist erstmal anstrengend, wird aber langfristig belohnt.“ Die Ehrung sei eine „Riesensache“ für ihn, die er als große Wertschätzung für sein Engagement auf Kreis- und Verbandsebene empfindet.

In der Kategorie Ü50 wählten die Mannheimer Schiris aus ihren Reihen Franz Gaab zum Sieger. Der 54-Jährige, der für den FV Ladenburg pfeift, schätzt an seinem Schiedsrichterdasein vor allem die Bewegung an der frischen Luft. Darüber hinaus ist es ihm ein großes Anliegen, „Jung und Alt wichtige Werte wie Fairness zu vermitteln.“ Das Pfeifen bereite ihm großen Spaß. „Dadurch habe ich gelernt, mich durchzusetzen“, meint Gaab. Seine Auszeichnung sieht er als große Anerkennung dafür, was er Wochenende für Wochenende auf den Sportplätzen der Region leiste.

Buchener SRvgg ehrt Quereinsteiger

Dass man nicht schon im Jugendalter anfangen muss zu pfeifen, beweist Heiko Link vom TSV Fortuna Götzingen. Der Buchener Kreissieger der Kategorie U50 hat sich erst mit 42 Jahren für eine Schiedsrichterausbildung entschieden. Die Schiedsrichterei hat ihn zwar schon immer fasziniert, „gefehlt hat es anscheinend damals an der Initialzündung“, meint Link, der sich inzwischen auch als Lehrwart engagiert, rückblickend. Einen ungewöhnlichen Einstieg fand er Jahre später über seine Arbeit: Er organisierte einen Schiedsrichterkurs für Gefangene, wollte mit gutem Beispiel vorangehen und nahm selbst auch daran teil. „Nach bestandener Prüfung, wollte ich unbedingt mit dabei sein. Nach diesem Kurs war für mich klar, dass ich diesem Hobby auch treu bleibe“, erinnert sich Link. Das Beste am Schiedsrichtersein aus seiner Sicht: Werte wie Zuverlässigkeit, Sicherheit, Pünktlichkeit sowie Entscheidungsfähigkeit, die einen Schiedsrichter auszeichnen, konnte er auch in seinem Privat- und Berufsleben miteinbringen. „Oft kommen in unserer schnelllebigen Zeit Lob und Anerkennung oder auch nur einfach mal – „Danke“ sagen zu kurz“, findet Link. Umso mehr freut er sich über seine Auszeichnung: „Ich bin stolz darauf und freue mich riesig über die Ehrung.“

In der Kategorie Ü50 ehrte die Schiedsrichtervereinigung Buchen Horst Saling vom TSV Höpfingen. Auch er wagte sich erst vergleichsweise spät an die Pfeife. Nachdem er mit 38 Jahren aufgrund seines Berufes keine Zeit mehr für regelmäßiges Trainieren fand, dem Fußball aber dennoch treu bleiben wollte, meldete er sich kurzerhand zu einem Neulingslehrgang an. „Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue“, sagt Saling. Der Umgang mit Menschen jeden Alters und die „ausgezeichnete Kameradschaft in der SRvgg Buchen“ bedeuten ihm viel. Er möchte andere Menschen dazu ermutigen, selbst Schiedsrichter zu werden: „An meinem Beispiel können sie sehen, dass man auch als älterer Schiedsrichter Anerkennung erfahren kann und nicht unbedingt Spitzen-Schiedsrichter des Verbandes gewesen sein muss, um eine Ehrung zu erhalten.“

Die Ehrungen in den Fußballkreisen Mannheim und Buchen waren die ersten im Jahr 2019. Die Kreissieger aus Tauberbischofsheim, Mosbach, Sinsheim, Heidelberg, Bruchsal, Karlsruhe und Pforzheim werden in den nächsten Wochen geehrt. Alle Kreissieger erhielten neben der Urkunde Geschenke von der DEKRA Niederlassung Mannheim, die den Wettbewerb DANKE SCHIRI. bereits im dritten Jahr unterstützt. Der Badische Fußballverband lädt alle Sieger zur großen Ehrungsveranstaltung am 17. Februar in der DEKRA Niederlassung Mannheim ein. Dort wird in jeder Kategorie ein bfv-Sieger gekürt.

Schiedsrichter im bfv

 

DANKE SCHIRI Mannheim (v.l.): Harald Schäfer (Kreisvorsitzender MA), Arthur Mounchili Njoya, Meike Weichselmann, Franz Gaab, Ivo Leonhardt (SR-Obmann MA)

DANKE SCHIRI Buchen (v.l.): Jürgen Galm (bfv-Vizepräsident), Klaus Zimmermann (Kreisvorsitzender BU), Horst Saling, Heiko Link, Felix Beuchert (SR-Obmann BU). Fotos: bfv