03 Feb. 2018

„Für die Jungs ist es das Größte“

 

In Eberbach finden die Kreismeisterschaften im Futsal statt

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 02.Fwebruar 2018 Von Wolfgang Brück

(ts)Eberbach. Rouven Ettner fliegt am Montag nach Faro. Der 28-jährige Walldorfer betreut die deutsche U16-Mannschaft, die in einem Turnier auf Italien, Holland und Portugal trifft. Die Reise in den Vorfrühling hat sich der Verwaltungsangestellte der Gemeinde Nußloch verdient.

„Rouven hat als Hallenspielleiter die Futsal-Kreismeisterschaften revolutioniert“,
sagt Karl Werner, der gemeinsam mit Jochen Edinger Jugendleiter bei der SG Lobbach ist, vor dem Finale am Wochenende in Eberbach. Rouven Ettner, der inzwischen zum Jugendleiter im badischen Verband aufgestiegen ist, erhöhte die Zahl der Teilnehmer von 16 auf 32, gewann Sponsoren, die für attraktive Preise sorgen, ließ fetzige Musik spielen und starke Sprecher gute Stimmung verbreiten. Die Spiele lassen sich jetzt im Internet (auf fussball.de) verfolgen, und Bildschirme im Foyer informieren über die Ergebnisse. Weil er ein Teamplayer ist, legt er Wert auf die Feststellung, dass die Kollegen vom Jugendvorstand des Fußballkreises Heidelberg tatkräftig mitgeholfen haben und sein Nachfolger Christopher Hepp aus Eberbach die Arbeit in seinem Sinne fortsetzt.

Karl Werner ist begeistert. „An den Fußballfesten in einer ausverkauften Halle teilnehmen zu dürfen, ist für die Jungs das Größte. Das ist ein Wahnsinnsgefühl“, sagt der 52-jährige Technische Angestellte aus Waldwimmersbach, der noch mit 40 auf dem Platz stand und 350 Spiele für die SG Lobbach bestritten hat.

Auch seine eigene ehrenamtliche Arbeit kann sich sehen lassen. Zum zweiten Mal hintereinander ist Lobbach in allen Altersklassen mit einer Mannschaft vertreten. Neun Mal in Folge – auch ein Rekord – gab es für den Kreisligisten das Goldene Kleeblatt. Eine Anerkennung dafür, dass in Waldwimmersbach und Lobenfeld rund 200 Nachwuchskicker an höhere Aufgaben herangeführt werden.

Wer am Samstag und am Sonntag (jeweils 9.30 bis 17.45 Uhr) in der Hohenstaufen-Halle in Eberbach dabei sein darf, hat einen Qualifikations-Marathon hinter sich. 350 Mannschaften haben in 2500 Spielen, die in 18 Hallen von 21 Vereinen ausgerichtet wurden, die Endrunden-Teilnehmer ermittelt. Damit ist der Kreis Heidelberg Spitzenreiter im Verband. Bemerkenswert: Bei den A-Junioren, deren Spiele am Samstag um 14.30 Uhr beginnen, geht Titelverteidiger SG Schatthausen/Baiertal mit zwei Mannschaften an den Start. Ob es eine Stallorder gibt, wollte Spielervater Bernd Keller nicht verraten.

Von den B-Junioren abwärts – sie beschließen am Sonntag ab 14.30 Uhr die Meisterschaften – sind auch die Großen mit dabei: Der Nachwuchs des SV Sandhausen und des FC-Astoria Walldorf als Titelverteidiger sowie die SG Kirchheim, die mit ebenfalls vier Teams in Eberbach vertreten ist.

Gespannt darf man sein, ob bei den C-Junioren (Samstag, 9.30 Uhr) der SV Sandhausen den Siegeszug vom Vorjahr wiederholen kann. Er führte bis zu den deutschen Meisterschaften nach Gevelsberg. Sandhausen wurde Vizemeister. Ausrichter SV Eberbach geht gemeinsam mit dem VfB Eberbach an den Start.

Die Kreismeister können es weit bringen. A- und B-Junioren kämpfen am 17./18. Februar in Pforzheim, C- und D-Junioren eine Woche später in Kirrlach um die badischen Titel. Im März geht es mit den baden-württembergischen, süddeutschen und deutschen Meisterschaften weiter.

Schulfrei haben die Jungs aus Lobenfeld dafür noch nicht beantragt. Sie sind morgen und am Sonntag Außenseiter in der Hohenstaufen-Halle. Doch Karl Werner hat Recht: „Wir sind froh, dass wir dabei sind. Doch im Fußball kann man nie wissen.“

 

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