17 Okt. 2019

„Wir sind auf einem guten Weg mit dem Masterplan!“ – Vereins-Workshop zur Zukunft des Amateurfußballs

 

Frankfurt. Vier Vertreter aus badischen Clubs und 30 weitere aus ganz Deutschland arbeiteten in der DFB-Zentrale zwei Tage lang mit Mitarbeitern des Deutschen Fußball-Bundes an geplanten Maßnahmen des Masterplans, stellten diese kritisch auf den Prüfstand, bewerteten ihre mögliche Wirksamkeit, diskutieren Änderungen und brachten neue Ideen ein.

Klaus Daniel vom VfR Mannheim, David Schiffmacher von der Eintracht Walldürn, Fatih Isci von der TSG Lützelsachsen und Jannis Richter vom TSV Steinsfurt brachten bereits beim Amateurfußball-Kongress oder beim badischen Satelliten-Kongress ihre Erfahrungen von der Vereinsbasis mit ein, um die Zukunft des Amateurfußballs mitzugestalten. Klar, dass sie sich sofort meldeten, als der DFB zum Workshop einlud. „Aus keinem anderen Landesverband waren so viele Vereinsvertreter mit dabei, das macht uns einerseits stolz und stellt andererseits sicher, dass die Belange unserer Vereine bei der Zukunftsgestaltung Gewicht haben“, freut sich bfv-Präsident Ronny Zimmermann.

Die konsequente Einbindung und Beteiligung der Vereinsbasis ist ein entscheidender Bestandteil des neuen Masterplans, um ihn so zielgerichtet, realitätsnah und wirksam wie möglich zu gestalten. „Es wurde deutlich, dass die Anforderungen von Landesverband zu Landesverband unterschiedlich sein können und deshalb solche Workshops mit der Basis sehr wichtig sind, um den Masterplan 2024 für alle Vereine wirkungsvoll zu gestalten“, ist eine Erkenntnis von Richter.

Im Workshop diskutierten die Teilnehmer in wechselnden Zusammensetzungen in Kleingruppen zu den Schwerpunkten Vereinsentwicklung, Mitarbeiterentwicklung und -gewinnung, Kommunikation/Dialog, Schiedsrichter, Kinder- und Jugendfußball, Frauen- und Mädchenfußball, Kooperation Schule-Verein. DFB-Experten stellten bestehende und mögliche neue Maßnahmen vor, zu denen die Teilnehmer nach einer Frage- und Feedback-Runde jeweils eine direkte Bewertung abgaben. „Vertreter von DFB, den Landesverbänden, der Kreise und Vereinsvertreter haben an den Tischen offen miteinander diskutiert. Die Stimmung fand ich sehr gut“, meint Schiffmacher.

Grundlage des Masterplans sind die Ergebnisse und priorisierten Handlungsempfehlungen des Amateurfußball-Kongresses vom Februar 2019. Diese wurden verdichtet und zu sieben festen Teilzielen für die Zukunft des Amateurfußballs zusammengefasst:

  1. Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Spielerinnen und Spielern
  2. Erhöhung der Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb und den Vereinen
  3. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern
  4. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern
  5. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den Vereinen
  6. Verbesserter Zugang zu moderner Sportinfrastruktur
  7. Optimierung der Ressourcen für Vereine

Als mögliches achtes Teilziel regte der Workshop die Gewinnung und Bindung von Fans und passiven Mitgliedern an, da diese Zielgruppe positiv auf die Bereiche Ressourcen und Gewinnung von Mitarbeitern wirken können.

Schiffmacher: „Für meinen Verein nehme ich mit, dass Digitalisierung ein großes Thema in diesem Masterplan sein und viele Vorteile für Vereine mit sich bringen wird, vor allem im ländlichen Raum. Ich freue mich auf alle Maßnahmen und hoffe, dass sie ihre Früchte tragen werden um den Amateurfußball zu stärken.“ Fatih Isci zieht am Ende noch ein Resümee aus Verbandssicht: „Es ist wieder deutlich geworden, dass der bfv im Vergleich zu anderen Verbänden viel für uns Vereine macht und uns über die Jahre so gut ausgerichtet hat, das gewisse Prozesse für uns selbstverständlich sind. Da sind wir oft viel weiter als andere. Was mir besonders gut gefällt ist, dass im bfv auch Jüngere ihre Meinung und Erfahrung einbringen können. Denn wir müssen die Qualität weiter so hochhalten und uns weiter entwickeln.“

So geht es weiter

Weitere Workshops, beispielsweise zum Thema Digitalisierung sowie Qualifizierung und Jugend, werden folgen. Auch dann werden badische Vereinsvertreter wieder mit dabei sein. Zudem plant der DFB, die Meinungsbildung über Online-Wege sukzessive auszuweiten. Bis Frühjahr 2020 soll der Masterplan im Detail ausgearbeitet sein. Anschließend wird er in der Konferenz der Landesverbandspräsidenten vorgestellt, um dann vom DFB-Vorstand offiziell beschlossen zu werden. Was folgt, ist die wichtigste Phase für DFB, Landesverbände, Kreise und Vereine, nämlich den Masterplan in den Jahren 2020 bis 2025 gemeinsam umzusetzen und mit Leben zu füllen. Richters Fazit: „Wir sind auf einem guten Weg mit dem Masterplan.“

DFB-Masterplan

Amateurfußballkongress2019

 

Workshop zum Masterplan 2024. Foto: DFB