07 Sep. 2020

Ein Kreistag in der Fan-Kurve

 

Quelle: RNZ vom 5.9.20

Fußballkreis Heidelberg stellt die Weichen für die Saison 2020/21

Von Christoph Offner
(ts)Sandhausen. „Not macht erfinderisch“, sagte Helmut Sickmüller, Vizepräsident des Badischen Fußballverbandes (bfv) in seiner Begrüßungsrede beim Kreistag für den Kreis Heidelberg. Gemäß diesem Motto fanden sich am Donnerstag rund 50 Vereinsvertreter mit Maske und Abstand auf der Tribüne des Hardwaldstadions in Sandhausen ein. Auch im Fußball ist die Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten das bestimmende Thema: Die vergangene Spielzeit musste abgebrochen werden, in der unlängst gestarteten Saison 2020/21 warten auf die Vereine ein enger Terminkalender und Hygienekonzepte. „Es wird eine großer Herausforderung, die Saison über die Bühne zu bringen“, wusste auch Sickmüller. „Denn schon jetzt“, berichtete der Kreisvorsitzende Johannes Kolmer, „gab es im Kreis mehrere Corona-Fälle bei den Vereinen“.

Doch zunächst standen die Berichte von Kolmer und des Kreiskassierers Jochen Michel über die vorangegangenen Geschäftsjahre auf der Agenda. Der nächste Tagespunkt war die Erledigung von Anträgen. Der Vorschlag des Kreisvorstandes zur Auf- und Abstiegsregelung im Fußballkreis Heidelberg für die Saison 2020/21 wurde von den anwesenden Vereinsvertretern einstimmig angenommen. Damit steigt in der Kreisliga der Meister direkt auf, der Vizemeister muss in die Relegation, während die beiden letztplatzierten Mannschaften absteigen. In den Kreisklassen A und B steigen der Meister und der Vizemeister direkt auf, die drei letztplatzierten Mannschaften steigen ab. In der Kreisklasse C West und Ost steigt der Meister direkt auf, die beiden Vizemeister und die beiden Drittplatzierten ermitteln untereinander in Aufstiegsspielen einen weiteren Aufsteiger.

Von Vereinsseite lagen zwei Anträge vor. Der FC Dilsberg beantragte die Einführung und Zulassung von Spielgemeinschaften in der Kreisliga. Nach reger Diskussion wurde dieser Antrag jedoch mehrheitlich abgelehnt. Die SG Horrenberg beantragte die Streichung eines Passus der Spielordnung, der besagt, dass sich der Entschädigungsbetrag bei einem Spielerwechsel um 50 Prozent erhöht, wenn der aufnehmende Verein in der A-, B- oder C-Jugend keine Mannschaft stellt. Da dieser Antrag jedoch auch geltendes DFB-Recht betrifft, wurde mehrheitlich beschlossen, dass der bfv den Antrag prüft und gemäß dem Anliegen der SG Horrenberg weiterverfolgt.

Personell blieb alles beim Alten. Kolmer wurde einstimmig in seinem Amt als Kreisvorsitzenden bestätigt. Der pensionierte Polizeibeamte versprach, sich „auch weiterhin mit vollem Engagement dem Fußballkreis Heidelberg zu widmen“. Zu seinen Stellvertretern wurden Frank Wolf, Dr. Werner Rupp und Jochen Michel gewählt, die künftig für die Bereiche Spielbetrieb (Wolf), Entwicklung (Rupp) und Finanzen (Michel) verantwortlich sein werden.

Ebenso wie Hans-Dieter Krieg als Vorsitzender des Kreisschiedsrichter-Ausschusses und Eugen Wickenhäuser als Kreisjugendleiter, wurden auch die Delegierten für den Verbandstag, der am 28. November in Sinsheim stattfinden soll, einstimmig bestätigt.

Als Angebot an die Vereine, hat der bfv auch das DFB-Pilotprojekt „Club-Berater“ auf den Weg gebracht. In dieser Funktion sollen Karl Werner (Region Odenwald) und Joachim Fellhauer (Region Rhein-Neckar) den individuellen und persönlichen Austausch zwischen Verband und Vereinen vor Ort stärken.

 

Einstimmig bestätigt: Kreisvorsitzender Johannes Kolmer. Foto: vaf