19 Feb. 2020

Fußballhelden – Aktion junges Ehrenamt

 

Karlsruhe. Vorbilder, Vorzeigecharakter, unverzichtbar… diese zehn Nachwuchs-Ehrenamtler sind echte Fußballhelden. Auf sie wartet eine spannende Bildungsreise nach Spanien.

In diesem Jahr zeichnete der Badische Fußballverband sogar zehn Fußballhelden aus. Im Jahr des 50. Jubiläums des Frauen- und Mädchenfußballs lag hierauf der Schwerpunkt. Zu den neun Preisträgern aus den Fußballkreisen darf Celine Schillinger – die sich wie die anderen besonders für den Mädchenfußball ehrenamtlich engagiert –  als Auserwählte der Sonderkategorie Frauen- und Mädchenfußball mit nach Spanien reisen. Dort treffen die badischen Preisträger auf die Fußballhelden aus ganz Deutschland. An fünf Tagen stehen Weiterbildung, Austausch und ganz viel Spaß auf dem Programm. Den Input nehmen die jungen Leute dann wieder mit in ihre Vereine, so dass alle nachhaltig profitieren. „Es gibt im Bereich unseres Verbandes viele junge, talentierte Ehrenamtliche, die bei den Vereinen im Jugendbereich wertvolle und wichtige Arbeit leisten. Besonders freue ich mich über die Anzahl jüngerer Frauen, die vor allem bei den Juniorinnen eine Trainertätigkeit ausüben. Stellvertretend stehen dafür unsere Fußballheldinnen“, lobt Helmut Sickmüller, bfv-Vizepräsident für gesellschaftliche Verantwortung.

Die Preisträger

Fußballkreis Buchen:
Yannik Schulte, FC Blau-Weiß Schlossau

„Yannik Schulte verdient die Ehrung als Fußballheld“, ist Klaus-Dieter Klopsch überzeugt. Als erster Vorsitzender des FC Blau-Weiß Schlossau hat er den 21-Jährigen für die Auszeichnung vorgeschlagen. Seit den Bambini im Verein, durchlief Yannik erfolgreich alle Jugendmannschaften und trug erheblich zu mehreren Meisterschaften und Pokalsiegen der Blau-Weißen bei. „Er ist unheimlich auf den Verein und auf Fußball fokussiert“, so Klopsch über Yannik, der schon früh die Bereitschaft zeigte, seinem Hobby mehr Zeit zu widmen als üblich. Er übernahm ab 2017 Verantwortung als Trainer und Betreuer bei den C-Junioren. Seine Mannschaft wurde 2019 Kreispokalsieger. Zuvor betreute er bereits die E-Junioren. Auch ist er Mitglied im Festausschuss und organisiert bei Sportfesten als „Tagesverantwortlicher“. Ob Altpapiersammlung oder Sportheimdienst: Für Yannik ist es selbstverständlich, auf den Dienstplänen des Schlossauer Fußballclubs zu stehen. Dabei überzeuge er durch seine ausgleichende Art, einem hohen Maß an Selbstmotivation und Fairness, so Klopsch: „eben jemand, dem man sich im Verein wünscht“. Selbst bei Schulstress hätte Yannik, der gerade seine Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolviert, immer 100 Prozent gegeben. „Ich bin komplett fußballverrückt“, bestätigt dieser. Für ihn sei es wichtig, dass die Jungs gerne ins Training kommen, „das möchte ich weitergeben“ – Erfolg ist zweitrangig. Neben seinem ehrenamtlichen Engagement spielt Yannik in der 1. Mannschaft. Als Leistungsträger sei er auch hier Vorbild und bei seinem Team anerkannt, so Klopsch. Und der Einsatz von Yannik bleibt nicht nur auf den Sport beschränkt. Als Kassier und Mitglied im Vorstandsteam „Jugendkeller Schloßau e.V.“ engagiert er sich darüber hinaus in seinem Ort. Für Yannik steht fest: „Meine Vereinskameraden – ob beim FC oder im Jugendkeller – haben ebenso ihren Anteil an der Auszeichnung“. Diese hätten bereits mit ihm gefeiert, schließlich bekomme man so einen Preis nicht alle Tage. Besonders freut sich Yannik auf die Bildungsreise nach Spanien und auf den Austausch mit den anderen Fußballhelden.

Fußballkreis Bruchsal:
Lea Binder, FC Germania Forst

Ihr Vater war es, der Lea Binder beim FC Germania Forst zum Fußball brachte. Da war sie fünf Jahre alt. Ihre ersten Kickerfahrungen sammelte sie zusammen mit den Jungs, in der E-Jugend ging es dann im neu gegründeten Juniorinnen-Team weiter. Lea durchlief alle Jugendmannschaften, seit 2017 war sie im Verbandsligateam des FC Weiher in Kooperation mit FC Forst aktiv, 2019/20 spielt die 19-Jährige bei der SpG Hardt in der Landesliga. „Lea begann sehr früh als Trainerin“, betont Jörg Barthelmes, Schriftführer des Fußballclubs. Als 15-Jährige übernahm sie 2016 zusammen mit ihrem Vater die E-Juniorinnen, zu denen auch ihre jüngere Schwester gehörte. Im selben Jahr nahm sie erfolgreich am Basiswissen-Lehrgang in der Sportschule Schöneck teil. Zur Saison 2018/19 übernahm sie die D-Juniorinnen des FC. „Mädchen haben im Vergleich zu Jungs doch ihren eigenen Kopf“, ist Leas Erfahrung. Für sie sei es aber gerade wichtig, Mädchen früh zu fördern, denn: „Fußball ist ein Sport für Jungs und Mädels.“ Besonders viel Spaß macht es ihr, die Entwicklung der Kinder zu sehen, „das finde ich richtig schön“. Barthelmes schätzt an Lea ihre Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit: „Lea ist schon sehr lange am Ball und über einen großen Zeitraum herausragend“, begründet er ihre verdiente Auszeichnung als Fußballheldin. Auch neben dem Platz unterstützte Lea den Verein und den bfv bei Führungsspieler-Treffs in Forst und Schöneck. Dort warb sie als Referentin und „Best Practice“-Beispiel für junges Ehrenamt, gab Einblick in die Möglichkeiten der Qualifizierung. 2019 pausierte Lea wegen des Abiturs mit ihrer Trainertätigkeit. „Ich habe die Hoffnung, dass sie weiterhin dem FC ehrenamtlich erhalten bleibt“, so Barthelmes, „gerade für die Frauen- und Mädchenabteilung“.

Fußballkreis Heidelberg:
Fabienne Heger, VfB St. Leon

Zum Fußball und zum VfB St. Leon kam Fabienne Heger durch ihren Bruder Marcel. Bis zur U15 war sie auch Gastspielerin bei der TSG Hoffenheim, aktuell spielt die 19-Jährige beim Frauenteam der Spielgemeinschaft St. Leon/Mingolsheim in der Landesliga. Zusätzlich engagiert sich Fabienne als Trainerin der C-Junioren, die sie mittlerweile seit drei Jahren beim VfB betreut. 2017 konnte sie mit ihnen die Staffelmeisterschaft feiern. „Zuerst habe ich den DFB-Junior-Coach gemacht und Schul-AGs trainiert“, beschreibt Fabienne ihren Einstieg als Trainerin. Danach folgte der Trainer-C, den sie zusammen mit ihrem Bruder absolvierte. Doch das hat der Studentin, die Sport und Biologie auf Lehramt in Karlsruhe studiert, noch nicht gereicht. „Ich wollte dann auch die andere Sicht kennenlernen“, begründet Fabienne ihren Schritt, parallel zur Trainer- und Spielertätigkeit auch noch die Schiedsrichter-Ausbildung zu durchlaufen. 2019 wurde sie dafür bereits mit „DANKE SCHIRI.“ von der Schiedsrichtervereinigung Heidelberg ausgezeichnet, wo sie Ansprechpartnerin für junge Schiedsrichterinnen ist und ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Mit ihrer Begeisterung für das Schiedsrichterwesen steckte sie nicht nur ihre Geschwister Marcel und Kimberly an, die übrigens auch Trainer sind. Mittlerweile konnten durch Fabiennes Engagement zusätzlich neun Schiris gewonnen werden. „Ihre Tätigkeit auf drei Ebenen – da ist sie schon außergewöhnlich“, betont Jugendtrainer Thomas Saladin, der Fabienne als Fußballheldin vorgeschlagen hat. Sie sei hilfsbereit, übernimmt als Schiri-Patin für ihre Schwester auch sehr viele Fahrdienste. Ob Hallenspieltage, Ferienspaß, Sommerturnier, Infoveranstaltungen, Jugendsitzungen oder Winterfeier: Fabienne sei immer aktiv dabei. „Eben eine echte Fußballheldin und Vorbild für alle Jugendlichen im Verein“, so Saladin. Für Fabienne gibt es eine einfache Erklärung für ihr Engagement: „Helfen macht mir extrem Spaß.“ Dass sie dafür nun schon zweimal ausgezeichnet wurde, überraschte sie beides Mal. „Es zeigt, dass es gut ist, was du tust“, freut sie sich über die Wertschätzung ihres Ehrenamts.

Fußballkreis Karlsruhe:
Christoph Schäfer, Karlsruher SC

„Christoph hat sich in seiner ehrenamtlichen Zeit bei uns im Verein durch seinen außergewöhnlichen Einsatz, seine riesige Leidenschaft und seinen Willen, etwas im Mädchenfußball zu bewegen, unverzichtbar gemacht“, fasst Jugendtrainer Michael Schäfer vom Karlsruher SC zusammen. Und Schäfer muss es wissen, wenn er über seinen Sohn spricht. Nach dessen Abitur hatte er ihn gefragt, ob er nicht als Co-Trainer bei den B-Juniorinnen einsteigen wolle. Bedarf war da, Christoph ließ sich darauf ein. Zuerst Verbandsliga, dann wurde mit seiner Hilfe noch ein Landesliga-Team gemeldet, um allen Spielerinnen Einsatzzeit und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Und als ein neuer Trainer für die Oberligamannschaft gesucht wurde, sprang er auch noch kurzfristig ein. Zuerst als Interimslösung geplant, leitete er ab Oktober mit seinen beiden Trainerkollegen nun alle drei Jugendmannschaften durch die Saison. Viele Mädchen konnten so im Verein gehalten werden. Neben seinem Lehramtsstudium tüftelte Christoph oft bis tief in die Nacht an Trainingsinhalten, um die rund 40 Spielerinnen optimal zu fördern. Er selbst musste aufgrund einer Rückenverletzung nach der A-Jugend bei der SG Siemens mit dem Fußball aufhören. „Die Teams sind mir so ans Herz gewachsen“, gibt Christoph zu. „Im Traineramt gehe ich jetzt total auf.“ Trotz enormen Zeitaufwands hätte man Christoph bei jedem Spiel der Teams immer top gelaunt an der Seitenlinie gesehen, so sein Vater – auch wenn das komplette Wochenende von morgens bis abends mit Fußball gefüllt war. Nebenher übernahm er auch organisatorische Aufgaben wie Heimverkauf, Weihnachtsfeier, Saisonabschluss oder das Trainingslager für die U17, sprach dabei Eltern aktiv an. Sogar den Platz zeichnete er selbst ein, wenn Not am Mann war. Um seine Trainingsmethoden zu verbessern, finanzierte der Fußballheld seine Ausbildung zum B-Trainer selbst – trotz eines überschaubaren Budgets als Student. „Sein Streben nach Verbesserung und Perfektion spiegelt sich auch darin wieder, dass er ergänzende Trainingsmaterialien sogar selbst erwarb, um das Training zu optimieren“, so sein Vater. Dank Christophs Einsatz konnte die Damenabteilung des KSC eine Rekordanzahl an Neuzugängen bei den Mädels verzeichnen.

Fußballkreis Mannheim:
Enrico Hoffmann, SG Oftersheim

Die Begeisterung für Fußball hat Enrico Hoffmann von seinem Vater in die Wiege gelegt bekommen. Bereits im Bambini-Alter kam er zur SG Oftersheim und absolvierte dort seine fußballerische Ausbildung. Um leistungsorientierter spielen zu können, wechselte er nach Schwetzingen. „Ich hatte den Wunsch, höherklassig zu spielen, war aber oft verletzt“, so der 24-Jährige, der mittlerweile Grundschullehramt studiert und kurz vor dem Abschluss steht. Sein Weg führte wieder zurück nach Oftersheim: „Mit 17 hatte ich dann meinen Fokus aufs Trainersein gelegt.“ Die E-Junioren, die er damals übernommen hatte, trainiert er noch heute – inzwischen im zweiten Jahr B-Jugend. „Mein Ziel ist es, die Jungs in den Herrenbereich zu bringen“. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Fußball – das seien die zwei Dinge, die ihm im Leben Spaß machen. Als „Feingeist“ bezeichnet ihn Dimitrios Chrisafis. „Er ist ein großer Gewinn für uns“, betont der Jugendleiter, weswegen er ihn als Fußballheld vorgeschlagen habe. Als Trainer hat Enrico viele Talente intensiv gefördert, hat seit 2015 die B-Trainer-Lizenz. Ebenso liegt ihm aber auch die Integration schwächerer Spieler am Herzen. Mit zusätzlichem Techniktraining ermöglichte er ihnen, fußballerische Grundlagen nachzuholen. „Durch sein Engagement sind diese Kinder weiterhin im Verein aktiv“, freut sich Chrisafis. Auch Spieler mit Migrationshintergrund unterstützt Enrico aktiv. Über seine Auszeichnung als Fußballheld war er überrascht: „Ich hatte zuvor noch nichts davon gehört und wusste gar nicht, dass es das gibt.“ An der Bildungsreise werde er auf jeden Fall teilnehmen – trotz aktueller Stressphase mit der Masterarbeit: „Ich sehe es als Belohnung und freue mich darauf.“

Fußballkreis Mosbach:
Sven Berberich, FV Mosbach / SpVgg Neckarelz

„Von sich aus stieg Sven schon früh als Trainer ein“, beschreibt Thomas Berberich die Anfänge des ehrenamtlichen Engagements seines 18-jährigen Sohnes. Als leidenschaftlicher Fußballer brachte er ihn bereits mit vier Jahren zum Sport. „Ich war mit meinem Trainer nicht zufrieden und wollte Jugendliche selbst weiterentwickeln“, nennt Sven die damaligen Gründe für sein Interesse am Trainerjob. Er ließ sich am Nicolaus-Kistner-Gymnasium in Mosbach zum Junior-Coach ausbilden, übernahm mit Einsatz und Leidenschaft in den vergangenen beiden Spielzeiten bei der SpVgg Neckarelz, bei der er zu diesem Zeitpunkt spielte, als Co-Trainer die C-Junioren. Als B- und A-Jugend-Spieler in der Verbandsliga nahm er sich Zeit, zwei- bis dreimal in der Woche mit den Jugendspielern zu trainieren und am Wochenende als Trainer zu agieren. „Ich liebe Fußball, es geht bei mir immer um Fußball“, so der Abiturient. Diese Liebe zum Sport möchte der Fußballheld an die Kinder weitergeben. Nach seinem erneuten Wechsel zu seinem Stammverein FV Mosbach übernahm er dort zusammen mit seinem Vater die F-Jugend. Nachdem er die Ausbildung zum C-Trainer erfolgreich abgeschlossen hat, möchte er 2020 nun den Trainer B absolvieren. Sein Vater bestätigt: „Was er anpackt hat Hand und Fuß.“ Als Trainer und Führungsspieler ist Sven bei seinen Spielern und Mitspielern geschätzt und beliebt. Nach dem Abi soll es sportlich weitergehen. Geplant ist ein FSJ im Sportkreis Mosbach, bei dem er AGs leiten wird und sich als Trainer weiterentwickeln möchte. Besonders freue er sich – wenn alle Prüfungen durch sind – auf die Bildungsreise nach Spanien, ist gespannt auf den Austausch mit den anderen Fußballhelden.

Fußballkreis Pforzheim:
Daniel Tilger, 1. FC Ersingen

„Daniel Tilger ist für den Verein 1. FC Ersingen und gerade für mich als Leiter der Jugendabteilung von unschätzbarem Wert“, begründet Alexander Zettelmeyer seinen Vorschlag als Fußballheld. Mit seinem Trainerteam betreute Daniel in der Saison 2018/19 die E1-Junioren des FCE und in der jetzigen Saison 2019/20 die D-Junioren. „Insgesamt geht Daniel bereits in sein fünftes Jahr als Jugendtrainer“, so Zettelmeyer über den 21-Jährigen, der zusätzlich für den Fußballclub in der Kreisklasse aktiv spielt (2. Mannschaft). Er sei im Vereinsleben eher ein „ruhiger Typ.“ Seine Ehrenamtsaktivitäten erledige er „heimlich, still und leise“, das findet Zettelmeyer sehr sympathisch. Dazu gehören immer wieder zusätzliche Dienste in der Jugendarbeit des Vereins, wo er sich einbringt. Ob Clubhaus, Kuchenverkauf oder Turnierleitung: Daniel packt mit an. „Ein junger Mensch, der heutzutage so viel Zeit und Engagement in die ehrenamtliche Vereinsarbeit investiert, ist selten geworden. Wir sind froh, jemanden wie Daniel beim FCE zu haben“, so der Jugendleiter. Mit ihm hätten sie einen „Vorzeigecharakter“ in den Reihen. Gleichzeitig erhofft sich Zettelmeyer, dass die Auszeichnung als Fußballheld auch Ansporn im Verein darstellt.

Fußballkreis Sinsheim:
Janosh Zieger, TSV Kürnbach

„Ich bin schon immer mit dem Verein verwurzelt“, begründet Janosh Zieger sein außergewöhnliches Engagement für seinen Heimatverein TSV Kürnbach. Seine ganze Familie ist dort ehrenamtlich aktiv – von den Eltern über den Bruder bis hin zum Onkel. Der mittlerweile seit zwei Jahren in Stuttgart lebende Student fühlte sich daher für „seine Jungs“ verantwortlich, als dem TSV ein Jugendtrainer fehlte. „Eigentlich war ich eher als Unterstützung eingeplant“, so der 26-Jährige, jetzt sei er aber Haupttrainer. Neben seinem dualen Studium „Public Management“, das er in Ludwigsburg absolviert, nimmt er sich die Zeit, um an zwei Tagen in der Woche gemeinsam mit seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Nicolas die D- und C-Junioren des TSV zu trainieren. „Ich kenne als Trainer viele der Jungs seit der F-Jugend“, so Janosh, der im Anschluss ans Jugendtraining noch selbst die Kickschuhe schnürt. Als einer der Kapitäne der 1. Mannschaft spielt er mit Kürnbach in der Landesliga. Nach der Teambesprechung kann es donnerstags dann schon mal Mitternacht werden, bis Janosh wieder in der Landeshauptstadt eintrifft. „Ohne meinen Bruder könnte ich es gar nicht schaffen“, betont er, denn am Wochenende stehen zudem Spiele an. Wird es zeitlich bei den beiden eng, bekommen sie noch Unterstützung aus der 1. Mannschaft. „Uns ist es wichtig, dass sich die Spieler mit dem Verein identifizieren“, so Vorsitzender Marcel Genc, der Janosh als Fußballheld vorgeschlagen hat. Ihm gefalle bei Janosh die gute Balance aus Erfolgsstreben aber auch Spaß am Vermitteln von Fußball. „Erfolg wird bei ihm auch mal hinten angestellt“, so Genc. Denn beim TSV Kürnbach gilt in der Jugend: Alle Kinder spielen und das Erlebnis ist wichtiger als das Ergebnis. Dies lebe Janosh schon seit sieben Jahren als Trainer vorbildlich vor. Gilt es, Turniere oder Vereinsfeste beim TSV zu organisieren, packt er ebenso mit an. Auch bei seinem FSJ beim ATSV Mutschelbach stand der Fußball im Mittelpunkt. „Das Engagement ist für mich eine persönliche Bereicherung, die Arbeit mit Menschen bringt mich auch in meinem Auftreten weiter“, betont Janosh, der sich bereits sehr auf die Bildungsreise nach Spanien freut. Besonders sei er auf die anderen Fußballhelden gespannt, will mit ihnen gemeinsam neue Eindrücke sammeln.

Fußballkreis Tauberbischofsheim:
Nele Schmitt, TSV Tauberbischofsheim

Bereits mit vier Jahren kam Nele Schmitt zum Fußball. Sie begann in Grünsfeld bei den Jungs, wechselte anschließend zu den Juniorinnen des TSV Tauberbischofsheim. Durch ihre Trainerin angesprochen, absolvierte die heute 17-jährige Schülerin 2018 ihre Ausbildung zum Junior-Coach am Gymnasium in Lauda-Königshofen. Mit dem dort erlangten Wissen übernahm Nele die D-Juniorinnen des TSV. Zusätzlich spielte sie bei den B-Juniorinnen und in der Landesliga im Frauenteam der Spielgemeinschaft Dittwar/Tauberbischofsheim. „Mir hat es Spaß gemacht und ich wollte es unbedingt machen“, erklärt die Fußballheldin ihr großes Engagement – auch wenn am Wochenende drei Spiele als Trainerin und Spielerin zu bestreiten mitunter anstrengend gewesen sei. „Als aktive Spielerin ist sie stets Vorbild für ihre jungen Fußballerinnen“, betont Jugendleiterin Stefanie Hartnagel, die Nele für die Auszeichnung vorgeschlagen hat. In dieser Saison trainiert die Abiturientin zusammen mit Ralf Schneider die B-Juniorinnen. „Am Anfang war es etwas schwierig, da ich nur ein Jahr älter bin – mit den Mädels zusammen gespielt habe und befreundet bin“, gibt Nele zu. Doch der Erfolg gibt dem Trainerteam Recht. „Sie ist immer zuverlässig und zeichnet sich durch ihr großes Engagement auf und neben dem Platz aus“, betont Hartnagel. Bei Wind und Wetter fährt Nele mit dem Roller von ihrem Wohnort Krensheim nach Tauberbischofsheim zu den Trainingseinheiten. Immer im Gepäck dabei: witzige, kreative Ideen. Auch bei Vereinsfesten, Spiel- und Aktionstagen packt sie mit an. Beim Juniorinnen-Hallenturnier im Dezember 2018 betreute und führte sie nicht nur ihr Team, sondern organisierte den Kuchen- und Getränkeverkauf sowie die Turnierleitung. Auch die Saisonabschlussfeier 2019 mit Schlauchbootfahren auf der Tauber war bei ihren Mädels ein voller Erfolg, für die sie auch neben dem Spielfeld da ist. „Bei Nele stimmt einfach das Rundum-Paket“, fasst Hartnagel zusammen. Nach dem Abitur in diesem Jahr soll ein FSJ bei der Badischen Sportjugend folgen. Zuvor freut sich Nele aber auf die Bildungsreise nach Spanien, bei der sie weitere Erfahrungen sammeln möchte.

Sonderkategorie 50 Jahre Frauen- und Mädchenfußball:
Celine Schillinger, SV Zeutern

Die Begeisterung für Fußball hat sie von ihrem Vater mitbekommen, der selbst als Trainer beim SV Zeutern aktiv ist. „Schon als kleines Kind war ich immer auf dem Sportplatz“, erzählt Celine Schillinger. Mit vier Jahren kickte sie bereits bei den Jungs. In der E-Jugend gehörte sie dann zum neu gegründeten Mädchenteam des SVZ. Mit 14 Jahren, als Celine noch bei den C-Juniorinnen spielte, stieg sie selbst als Trainerin ein: „Fünf Mädchen hatten damals neu im Verein angefangen.“ Um die frisch gegründete E-Juniorinnen-Mannschaft optimal zu trainieren, ließ sie sich als 15-Jährige zusammen mit einer Freundin in der Sportschule Schöneck zum DFB-Junior-Coach ausbilden. „Der Junior-Coach hat mir viel gebracht.“ Um ihr Wissen zu intensivieren, hängte sie nach kurzer Pause gleich die C-Trainer-Lizenz an. Bis in die C-Jugend begleitete die heute 18-Jährige ihre Mädels als Trainerin. Darüber hinaus trainiert sie im AOK-Treff FußballGirls, dessen Leitung sie zusammen mit Vater Torsten Schillinger übernahm. Seit zwei Jahren ist sie auch Jugendvertreterin im Fußballkreis Bruchsal. „Celine war maßgeblich beteiligt am Aufbau der jetzigen C-Juniorinnen-Mannschaft des SV Zeutern“, bestätigt ihr Vater als Frauen- und Mädchenbeauftragter des Vereins. Mittlerweile bestehe das Team aus 15 Spielerinnen. Da Celine als angehende Diplom-Sportlehrerin sich im letzten Semester ihrer Ausbildung auf die Prüfungen konzentrieren muss, pausiert aktuell ihre Trainertätigkeit. „Ich hoffe, dass ich danach wieder etwas mit Kindern machen kann, vielleicht auch in Kombination mit meinem Beruf“, blickt sie positiv in die Zukunft. Die Freude am Fußball und die Fortschritte der Kinder zu sehen, das motiviere sie. Den geringen Altersunterschied zu ihren Mädels habe sie dabei stets positiv wahrgenommen: „Dadurch habe ich eine gute Bindung zu ihnen gehabt.“ Über die Auszeichnung habe sich die Fußballheldin, die selbst noch aktiv in der Landesliga für die SpG Hardt spielt, sehr gefreut, sieht dies als „Bereicherung und Anerkennung“.

Ehrenamt im bfv

 

Yannik Schulte

Lea Binder

Fabienne Heger

Christoph Schäfer

Enrico Hoffmann

Sven Berberich

Daniel Tilger

Janosh Zieger

Nele Schmitt

Celine Schillinger. Fotos: privat