Kontakt statt Konflikt – bfv unterstützt Gewaltpräventions-Schulungen
Karlsruhe. Konflikte verhindern kann man lernen. Der Badische Fußballverband fördert das mit Seminaren zum Thema Konfliktprävention mit den erfahrenen Referenten von Zweikampfverhalten e.V. Für die ersten vier Vereine in 2020 übernimmt der jeweilige Fußballkreis außerdem die Hälfte der Kosten.
Jeder bfv-Verein kann die dreistündige Schulung buchen, teilnehmen können Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer mehrerer Mannschaften sowie Funktionäre. Nach dem Prinzip „First come – first serve“ unterstützt der bfv mit seinen Fußballkreisen die ersten vier Vereine mit der anteiligen Übernahme der Seminarkosten.
Eine Pilotveranstaltung fand beim SC Rot-Weiß Rheinau im Januar statt und kam gut an. „Ich nehme heute besonders mit, dass jeder in erster Linie für sich selbst in der Verantwortung steht, ob eine Situation eskaliert oder ob man Konflikte in Ruhe lösen kann“, betonte der Mannschaftskapitän Christopher Wieland. „Das zu steuern, kann man lernen“, erklärt Zweikampfverhalten-Referent Patrick Orf. In der Schulung geht es daher sowohl um die Entstehung von Konflikten, als auch um Strategien zu deren Lösung. Viele praktische Übungen und eigene Erfahrungen machen die Theorie dabei für die Teilnehmer erlebbar.
Die waren sich beim SC Rot-Weiß Rheinau einig: Die Schulung war ein sehr guter erster Impuls und notwendig, um das nötige Bewusstsein zu schaffen. „Wir haben den Stein nun ins Rollen gebracht“, betonte Patrick Bojdol, Trainer der 2. Mannschaft. „Jeder muss das jetzt immer wieder in seiner Funktion im Verein weitertragen. Mit Gewalt auf dem Platz wird Fußball kaputtgemacht. Wenn wir alle fair miteinander umgehen behalten wir uns den Spaß.“ Vereinspräsident Erwin Prudlik nahm das Schulungsangebot des bfv gerne an, nachdem die 2. Mannschaft des SC an einem Spielabbruch beteiligt war: „Die Mannschaften sind unsere Aushängeschilder und daher wichtig für die Außendarstellung. Wir wollen als fairer Verein wahrgenommen werden. Und wir alle sind dafür verantwortlich, dass so etwas nicht mehr passiert.“
Das Fair Play-Konzept des Badischen Fußballverbandes „selbstFAIRständlich“ zielt vor allem auf die Prävention von Vorfällen ab. „Wir wollen verhindern, nicht bestrafen!“, betont Vizepräsident Rüdiger Heiß. Die Seminare sind neben Plaztordnerobmännern und dem 3-Stufen-Modell ein weiteres Puzzleteil.
Interessierte Vereine können sich bei Stefan Moritz melden unter 0721/4090452 oder stefan.moritz@badfv.de.
Alle Maßnahmen des Fair Play-Konzeptes selbstFAIRständlich gibt hier.