Vereine unterstützen! Schiri werden!
Karlsruhe. Verstärkt durch die Corona-Pandemie schlägt sich der Schiedsrichtermangel immer mehr nieder – mit gravierenden Folgen für den Spielbetrieb und somit die bfv-Vereine. Die Schiedsrichtervereinigungen im Badischen Fußballverband bieten zum Beginn des Jahres mehrere kostenlose Ausbildungen an, die ersten neuen Schiedsrichter*innen können somit bereits zur Rückrunde aktiv werden. Die neue SR-Tool-Box unterstützt Vereine bei der Werbung für Schiris.
Los geht es im Januar mit überregionalen Lehrgängen in den drei Regionen:
- Region Odenwald: Start 07.01.2022, Ende 09.01.2022, online
- Region Mittelbaden: Start 14.01.2022, Ende 13.02.2022, online
- Region Rhein-Neckar: Start 14.01.2022, Ende 04.02.2022, online
Weitere Lehrgänge sind zudem bereits in den jeweiligen Schiedsrichtervereinigungen geplant:
- SRVgg Buchen: Start 01.02.2022, Ende 18.03.2022, Ganztagsgymnasium Osterburken
- SRVgg Karlsruhe: Start 11.03.2022, Ende 16.03.2022, Haus des Sports Karlsruhe
- SRVgg Karlsruhe: Start 09.09.2022, Ende 14.09.2022, Haus des Sports Karlsruhe
- SRVgg Sinsheim: Start 23.09.2022, Ende 30.09.2022, TSV Steinsfurt
- SRVgg Heidelberg: Start 23.09.2022, Ende 30.09.2022, DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal
- SRVgg Mannheim: Start 23.09.2022, Ende 30.09.2022, TSV Neckarau
Weitere Infos und Ansprechpartner*innen zu jedem Lehrgang stehen online im DFBnet zur Verfügung.
Teilnehmen können alle interessierten Jungen und Mädchen, Frauen und Männer ab 12 Jahren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die erfahrenen Referent*innen der Schiedsrichtervereinigungen vermitteln das Wichtigste zur Spielleitung, von den Fußballregeln, über die Aufgaben der Schiris bis hin zum richtigen Verhalten, auch in schwierigen Situationen. Der Theorie-Teil schließt mit einer schriftlichen Prüfung ab. Ist sie bestanden, geht’s wie beim Führerschein in die Praxisphase mit ersten Spielleitungen in unteren Jugend-Spielklassen. Dabei sind die Neu-Schiedsrichter natürlich nicht alleine: das Patensystem stellt jedem Neuling erfahrene*n Kolleg*innen an die Seite, die coachen, Feedback geben und notfalls auch einschreiten können. Ist genug Erfahrung und Selbstsicherheit vorhanden, können die Schiris alleine Spiele leiten. Bei jungen Schiedsrichter*innen sind die Eltern bereits in der Ausbildung mit eingebunden. Sie lernen die Verantwortlichen in der Schiedsrichtervereinigung und vor allem die Paten kennen, um ein allseitiges Vertrauensverhältnis zu schaffen.
Schiedsrichter*innen unterstützen nicht nur ihren Verein und sichern den Spielbetrieb der über 4.000 Mannschaften im Badischen Fußballverband, sie üben ein Hobby aus, das maßgeblich zu ihrer Persönlichkeitsbildung beiträgt. Entscheidungsfreudigkeit, Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen sind Attribute, die sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Leben einen Vorteil bringen.
Stimmen
Ralf Hetzel vom SV Neckarburken nach seiner Ausbildung 2019: „Die Begleitung durch einen Paten bei dem „Führerscheinmodell“ fand ich sehr hilfreich, da man im Einsatz wertvolle Tipps bekommt, die man in den nächsten Spielen umsetzen kann.“
Selina Menzel, FC 21 Karlsruhe: „Ich komme aus einer fußballbegeisterten Familie, ich habe selbst gekickt, mein Papa war im Vereinsvorstand. Er hat erzählt, der Verein muss Gebühren bezahlen, weil er nicht genügend Schiris stellt. Da hab ich mir gesagt: dann mache ich es halt.“
Nikolaos Poutachidis, MFC Lindenhof: „Schiedsrichter zu werden bedeutet, wichtig Dinge für das Leben und den Beruf zu lernen: Verantwortung, Sozialkompetenz, Kommunikation, Zielstrebigkeit und Entscheidungen zu treffen.“
Raphael Kastner, Sportfreunde Dobel: „In meiner aktiven Zeit war ich nicht immer zufrieden mit der Leistung der Schiedsrichter Daher hat es mich gereizt, die andere Seite kennenzulernen. Den Schritt habe ich nie bereut. Nicht nur, weil ich hierdurch mehr und mehr das Handeln eines Schiedsrichters nachvollziehen konnte, sondern auch da ich die Möglichkeit habe, als junger Erwachsener durch die Schiedsrichterei enorm in meiner Persönlichkeit zu reifen. Diese Aufgabe prägt jeden, vor allem die Jüngeren, für das spätere Leben.“
Aktive Schiedsrichter*innen-Werbung mit der neuen Tool-Box
Entscheidend für die Gewinnung von neuen Schiedsrichter*innen ist die Ansprache der Vereine in ihren Reihen. Nicht selten animieren Jungs und Mädels in ihrem Freundeskreis oder in der Klasse weitere Interessierte, starten Spieler*innen nach der aktiven Laufbahn an der Pfeife durch oder leisten Eltern einen Beitrag dazu, dass Schiris für die Spiele ihrer Kinder bereit stehen. Um die Werbetrommel zu rühren, hat der Deutsche Fußball-Bund eine SR-Tool-Box kreiert. Online können mit wenigen Klicks Werbematerialien generiert und gestreut werden. Auf diese Weise können auch die bfv-Clubs die Ausbildungslehrgänge bewerben. Am Ende haben alle etwas davon, denn so abgedroschen es klingt: Ohne Schiedsrichter*innen geht’s nun mal nicht. Hier geht’s zur Tool-Box.