13 Sep. 2018

Lebensretter-Schulung „für einen Sportverein ein Muss“

 

Ötisheim. Als sechster Verein im Badischen Fußballverband führte der TSV Ötisheim die Schulung „Lebensretter Sein“ durch. In dem Projekt des DFB und der Deutschen Herzstiftung lernen Fußballclubs alles Wichtige über Laienreanimation. Die Durchführung der kostenlosen Veranstaltung ist laut Holger Deimel, dem E-Junioren-Trainer des TSV, „für einen Sportverein ein Muss.“

Das Thema Widerbelebung geht alle etwas an. Das verdeutlichte das Teilnehmerfeld beim TSV Ötisheim: Jugendtrainer, Spielausschuss, Fan, Jugendleiter, Mannschaftsbetreuer und Ehefrau bzw. „wo gebraucht“ waren bei der 90-minütigen Schulung vertreten. „Ich habe wenig Erfahrung im Bereich der Reanimation und hätte vorher im Notfall nicht sicher reagieren können“, gibt Jugendleiterin Franziska Schulz zu.

Hemmungen einzugreifen, kennt Manuel Romero von der Deutschen Herzstiftung nur zu gut. „Häufig greifen Laien als Ersthelfer vor Ort aus Angst vor Fehlern nur unzureichend oder lieber gar nicht ein. Nur etwa 30 bis 35 Prozent der Zeugen eines Herzkreislaufstillstandes führen eine Herzdruckmassage durch.“ Daher versterben in Deutschland jährlich etwa 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod.

Gemeinsam mit Prof. Rainer Zimmermann, dem ehemaligen langjährigen Chefarzt am Helios Klinikum Pforzheim, erklärte Romero in der Schulung nicht nur die Notwendigkeit, sondern auch die Anwendung der lebensrettenden Reanimation. „Dass man nicht mehr beatmen muss, war mir neu. Ich denke, das war für viele Menschen auch eine Hemmschwelle“, betont Renate Pucher. Beim selbst Ausprobieren merkten die 20 Teilnehmer dann zwar, dass eine Herzdruckmassage anstrengend ist, man jedoch nichts falsch machen kann. „Die praktischen Übungen haben mir die Unsicherheit genommen“, sagt auch Thomas Schäuble, der die 2. Herrenmannschaft betreut. Für Fan und Beisitzer Alexander Walter war besonders die Anwendung des Defibrillators sehr lehrreich. Allesamt empfehlen die Schulung auf jeden Fall weiter. „Die Veranstaltung war top und sollte in Zukunft widerholt werden“, bringt es Armin Pucher auf den Punkt.

Er meldete sich beim Badischen Fußballverband, als er durch ein Video auf der Facebook-Seite des bfv auf die Schulungen aufmerksam wurde. „Wir freuen uns über jeden badischen Verein, der sich meldet“, bekräftigt Romero. Die Rückmeldungen aus den Schulungen seien sehr positiv, mehr als 95 Prozent gäben an, sich nach der Schulung eine Reanimation zuzutrauen.

Interessierte bfv-Vereine können sich jederzeit gerne melden bei Uwe Ziegenhagen unter uwe.ziegenhagen@badfv.de oder 0721/4090411.

Lebensretter sein im bfv

 

Für den Ernstfall geübt: TSV Ötisheim. Foto: Deutsche Herzstiftung