„Fußball ist unser gemeinsamer Nenner“ – neue Junior-Coaches in Mannheim ausgebildet
Mannheim. Um Übungsleiternachwuchs in die Vereine zu bringen, bietet der Badische Fußballverband (bfv) in Kooperation mit Schulen die dezentrale Ausbildung zum DFB-Junior-Coach an. Sechs Mädchen und sechs Jungs absolvierten diese nun erfolgreich an der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (IGMH).
„Die kommen freiwillig, die haben richtig Lust auf Fußball“, fasst Boris Busalt die wichtigste Voraussetzung für einen zukünftigen Junior-Coach zusammen. Er ist Lehrer an der IGMH und wie die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler begeistert vom Fußball. Damit ist er im Kollegium nicht allein. „Die Lehrer hier sind super qualifiziert“, lobt auch Klaus Albrecht vom bfv als Vorsitzender des Schulfußball-Ausschusses. Bereits zum dritten Mal bildete die Mannheimer Ganztagesschule Junior-Coaches aus. „Und das möchten wir auch zukünftig beibehalten“, so Schulleiter Rainer Bade. Bei der feierlichen Übergabe der Ausbildungszertifikate am vergangenen Freitag in Mannheim betonte Bade, dass Schule mehr als Unterricht sei: „Die Ausbildung zum Schülermentor ist auch der Einstieg in gesellschaftliche Verantwortung.“ Lobende Worte hatten auch Andreas Ewald, der im Fußballkreis für die Qualifizierung zuständig ist, und Philipp Schimmelpfeng von der Commerzbank an die frisch gebackenen Junior-Coaches. Dass sie viele Erfolge mit ihren Teams feiern werden, wünschte Schimmelpfeng ihnen und übergab jedem einen Fußball als Geschenk.
Insgesamt 40 Lerneinheiten mussten aber zuvor absolviert werden. Bereits vor den Weihnachtsferien befassten sich die 14- bis 17-Jährigen drei Tage lang mit den wichtigsten fußballspezifischen Grundlagen. Auch persönliche Fähigkeiten im Umgang mit anderen wurden geschult. Vergangene Woche standen dann die zwei abschließenden Prüfungstage inklusive Lehrprobe auf dem Programm, bei der über 20 Grundschüler durch die Anwendung passender Trainingsübungen „gebändigt“ werden mussten. „Mir hat gut gefallen, dass wir dabei das, was wir gelernt haben, auch ausführen durften", freute sich IGMH-Schülerin Yvette Reichelt (14). Zudem wurde theoretisches Wissen wie beispielsweise die „Goldenen Regeln des Kinderfußballs“ abgefragt. Für Tobias Stamm (15) vom Mannheimer Ludwig-Frank-Gymnasium kein Problem: „Die Prüfung fand ich überhaupt nicht schwer – wenn man gelernt hat, konnte man es direkt hinschreiben.“
Nach Erhalt des Zertifikats folgt nun für die Schülermentoren der Einsatz in ihrer Schule oder beim Kindertraining in ihrem Fußballverein. „Wir haben auch großen Nutzen davon“, betont Busalt, der seine Junior-Coaches bei Fußball-AG einbinden wird. Für Marc Tormo (15), der das Privatgymnasium in Weinheim besucht, geht es bereits in wenigen Monaten als Co-Trainer einer E-Jugend weiter. „Uns als bfv ist es wichtig, dass die Fußballvereine dahinter stehen“, so Albrecht: „Jeder Junior-Coach hat einen Ansprechpartner in seinem Verein.“ So gelingt es dann auch, die Jugendlichen für die Kompakt-Ausbildung zum C-Trainer zu gewinnen, welche auf das erlernte Junior-Coach-Wissen aufbaut.
DFB-Junior-Coach
Schülermentoren bzw. DFB-Junior-Coaches sind Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren, die die Lehrkräfte ihrer Schule bei fußballerischen Sportangeboten außerhalb des Unterrichts und die Trainer im Vereinstraining unterstützen. Nach der Ausbildung steht ein Praxisjahr im Kinderfußball an der eigenen Schule, an kooperierenden Grundschulen oder im Verein an. Der bfv bietet eine zentrale Ausbildung zum Junior-Coach in der Sportschule Schöneck an, die aus zwei Wochenendlehrgängen besteht. Zusätzlich haben interessierte Jugendliche die Möglichkeit, dezentral an Ausbildungsschulen einen Wochenlehrgang zu belegen.
Weitere Informationen hierzu über bfv-Ausbilderin Alexandra Grein (Tel. 0721/40904-28, E-Mail: alexandra.grein@badfv.de) und hier.