08 Aug. 2019

bfv und seine Vereine für Vielfalt im Fußball

 

Karlsruhe. Sexuelle Vielfalt ist im Badischen Fußballverband längst kein Tabuthema mehr. Um die Akzeptanz weiter zu erhöhen, tauschten sich bfv-Vertreter mit Repräsentanten der beiden badischen LSBTTIQ-Sportvereinen mvd Mannheim und Uferlos Karlsruhe aus.

„Nur eine Gesellschaft, in der gleich- und gegengeschlechtliche Liebe gleichgestellt ist und jede Form der geschlechtlichen Vielfalt anerkannt ist, ist eine erstrebenswerte Gesellschaft“, bringt es Markus Kellmann, der 1. Vorsitzende des mvd auf den Punkt. Der 1996 gegründete Verein hat seit 2012 eine Fußballabteilung, die Quadratekicker. „Angehörige der LSBTTIQ-Community sind immer noch Vorurteilen oder Diskriminierungen ausgesetzt. Der Sport - und hier insbesondere die verbreitetste Mannschaftsportart Fußball - haben eine starke soziale und integrative Kraft, die Menschen vielfältiger Art zusammenführen kann. Dies bietet enorme Chancen Hürden zwischen Menschen zu überwinden.“

Daher nimmt sich der Badische Fußballverband schon seit 2013 dem Thema an, hat mit Sven Wolf einen Ansprechpartner im Verband installiert und seither Maßnahmen auf den Weg gebracht, die auf Sensibilisierung abzielen. Die Unterzeichnung der „Berliner Erklärung“ war ein erster symbolischer Akt, darauf folgte die Implementierung von Lerneinheiten zur sexuellen Vielfalt in der Vereinsjugendmanager-Ausbildung des bfv. Das Vorreiter-Engagement blieb überregional nicht verborgen und so wurde Wolf 2017 auch in die AG Vielfalt des Deutschen Fußball-Bundes berufen.

Bei dem Treffen in der Sportschule Schöneck tauschten sich die Vertreter über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus. Als erstes Ergebnis vereinbarten sie die Teilnahme des bfv an den Christopher Street Days 2020 in Mannheim und in Karlsruhe. Kassenwart Michael Mallmann von uferlos e.V., dem schwul-lesbischen Sportverein Karlsruhe, der mit den Wildboys ebenfalls eine Fußballmannschaft stellt: „Wir haben uns sehr über die Einladung des bfv gefreut und begrüßen das damit verbundene Interesse sehr. Die Vereinbarung über eine Teilnahme des bfv an unserem CSD-Stand 2020 ist ein erster kleiner Schritt, unterschiedliche Lebensweisen auch im Fußball zur allgemeinen Akzeptanz zu führen. Wichtiger und entscheidender ist es, diese Akzeptanz in den einzelnen Vereinen zu erzeugen.“ Dafür wird das Thema „Sexuelle Vielfalt“ zusätzlich in die neue Trainerfortbildung „Soziale Kompetenzen und Wertevermittlung für Trainer“ eingebunden und mit Referenten aus den beiden Vereinen unterstützt.

„In unserem vielfältigen Prozess seit 2013 Sexuelle Vielfalt auch im bfv und somit im Fußball offen zu thematisieren, war dieses Treffen ein weiteres Puzzleteil. Beide Vereine sind Teil unserer bfv-Gemeinschaft und leisten wertvolle Arbeit. Jetzt gilt es Synergien zu nutzen, um gemeinsam für noch mehr Toleranz und Akzeptanz zu sorgen sowie Vorurteile abzubauen – auch und gerade im Fußball“, so Wolf.

Sexuelle Vielfalt im bfv

 

(v.l.) bfv-Mitarbeiter Stefan Moritz, Markus Kellmann (mvd), Michael Mallmann, Daniel Storm (beide uferlos), Frank Böhny (mvd), bfv-Anprechpartner Sven Wolf. Foto: bfv