28 Jan. 2019

„Lebensretter sein“ – auch der TSV Oberwittstadt lässt sich ausbilden

 

Oberwittstadt. Erneut ging es vergangene Woche für das Team der Deutschen Herzstiftung in den Fußballkreis Buchen, um gemeinsam mit dem Badischen Fußballverband (bfv) Laien für den Notfall zu schulen. „Lebensretter sein“ heißt das Projekt, das Fußballvereine vor Ort das Wichtigste zum Thema Wiederbelebung beibringen soll – dieses Mal beim TSV Oberwittstadt.

Jedes Jahr erliegen in Deutschland mehrere hundert Menschen beim Sport einem plötzlichen Herztod. Fast immer ist dabei Kammerflimmern oder eine andere so genannte schnelle Herzrhythmusstörung schuld. Bricht eine Person plötzlich zusammen, darf dabei keine Zeit verloren gehen. Denn die ersten 10 Minuten nach einem Herzstillstand sind entscheidend. „Wichtig ist, die Situation sofort zu erkennen“, betont auch Timo Hügel. Der 31-Jährige organisiert beim TSV Oberwittstadt den Spielbetrieb. Für die Schulung hatte er die Spieler der ersten Herrenmannschaft samt Trainer und Vorstand ins Sportheim eingeladen. Dass schnelles Handeln so wichtig ist, habe in der Vergangenheit auch ein Notfall beim benachbarten SV Ballenberg gezeigt, so Hügel, bei dem ein Spieler auf dem Weg in die Kabine zusammengebrochen war. Durch sofortige Reanimation konnte dieser gerettet werden. Zusammen mit Ballenberg spielen die Herren 2 und Herren 3 des TSV seit dieser Saison in einer Spielgemeinschaft.

Referenten waren an diesem Abend Manuel Romero von der Deutschen Herzstiftung und Dr. Gerhard Bauer aus Bad Mergentheim. „Es war top!“, fasst Hügel die 1,5-stündige Schulung zusammen. Dr. Bauer habe die wichtigsten Inhalte gut und einprägsam erklärt. Dabei lernten die 17 Teilnehmer, wie das Herz grundlegend funktioniert und auch, dass es nicht der Sauerstoff ist, der dem Körper in den ersten 10 Minuten nach einem Herzstillstand fehlt. Es ist der unterbrochene Blutfluss zum Gehirn, der durch die Anwendung einer Herzdruckmassage wieder hergestellt werden kann. Anschließend konnte an der Puppe das Erlernte geübt werden. Auch der Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED) stand für die TSV-Fußballer auf dem Programm. „Die junge Truppe war besonders im Praxisteil sehr engagiert und interessiert“, freut sich Romero. Hügels Fazit: „Ich würde mir eine Reanimation nun zutrauen.“ Allerdings bemerkte er auch kritisch, dass ihm kein „Defi“-Standort im 600 Einwohner zählenden Oberwittstadt bekannt sei.

Interessierte Vereine im bfv, die eine Reanimationsschulung bei sich anbieten möchten, können sich jederzeit gerne melden bei Uwe Ziegenhagen unter uwe.ziegenhagen@badfv.de oder Tel. 0721/4090411.

Mehr Infos zum Projekt „Lebensretter sein“

 

Einführung in das Thema „Wiederbelebung“ mit Dr. Gerhard Bauer.

Praktische Übung an der Puppe.

Die Teilnehmer des TSV Oberwittstadt. Fotos: Timo Hügel