11 Jul. 2019

Handshake zwischen Politik und bfv: Prüfung von Fördermöglichkeiten für das Fair Play-Konzept selbstFAIRständlich

 

Stuttgart/Metropolregion. Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Karl Klein (CDU) stellten bfv-Vizepräsident Rüdiger Heiß und Stefan Moritz, bfv-Mitarbeiter für Gesellschaftliche Verantwortung, dem Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Volker Schebesta MdL das Fair-Play-Konzept des Badischen Fußballverbandes „selbstFAIRständlich“ vor.

Ziel des Konzeptes ist ein Amateurfußball frei von Gewalt und Diskriminierung. Heiß und Moritz: „Uns ist es wichtig, positive Effekte auf das Verhalten aller Akteure im Fußball und damit auch zugleich in unserer Gesellschaft zu erzielen. Klar ist: Die Probleme unserer Gesellschaft spiegeln sich auch in den Fußballvereinen wider. Wir wollen, dass unser Sport positiv in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.“

Das Fair Play-Konzept setzt vor dem Spieltag bei einer umfassenden Präventionsarbeit an, zum Beispiel durch Spielaufsichten zur Früherkennung von Konfliktpotenzial, durch Qualifizierung von Platzordnerobleuten, durch die Sensibilisierung von Eltern mit der Aktion „Fair bleiben, liebe Eltern!“ sowie durch Maßnahmen für den Kinderschutzes. Am Spieltag selbst setzt der bfv auf Sicherheitsmaßnahmen, eine angemessene Willkommens- und Verabschiedungskultur (u.a. Handshake vor, während und nach dem Spiel sowie Veranstaltungen wie „Schiedsrichter und Vereine im Dialog“), auf spezielle Aktionen im Kinder- und Jugendfußball sowie auf „Fair-Play-Tage“. Bei Vorfällen kann die Sportgerichtsbarkeit nach dem Spieltag unter Umständen auf alternative Sanktionsmaßnahmen zurückgreifen. Fair Play-Ehrungen runden das Maßnahmenpaket ab.

Jedes Wochenende finden in ganz Deutschland rund 80.000 Fußballspiele statt, 99,5 Prozent davon verlaufen fair und gewaltfrei. Aber die Verrohung der Gesellschaft hat über die Jahre zugenommen, was sich auch auf den Sportplätzen bemerkbar macht. „In der Spielsaison 2018/19 gab es in unserem Verbandsgebiet 15 Spielabbrüche, da ist jeder einzelne einer zu viel. Gemessen an der Gesamtzahl von 35.000 Spielen pro Jahr beim bfv, ist das ein Bruchteil, aber wir müssen gemeinsam mit allen Beteiligten daran arbeiten. Das fängt schon bei den Kleinsten an, hier geht es aber nicht nur um die Spieler, sondern auch um das Verhalten der Eltern“, berichtete Heiß. „Und dabei sind wir für jede Unterstützung dankbar!“

Karl Klein MdL, der selbst Vorsitzender eines Fußballvereins ist, ist von dem bfv-Fair-Play-Konzept überzeugt: „Es wäre schön, wenn das Land Baden-Württemberg hier eine Möglichkeit sieht, den bfv finanziell zu unterstützen.“ Staatssekretär Volker Schebesta sagte diesbezüglich eine Prüfung in seinem Haus zu. Auch nahm Schebesta die Idee des bfv auf, seitens des Landes Fair-Play-Auszeichnungen vorzunehmen.

Fair Play im bfv

 

(v.l.) Stefan Moritz, Rüdiger Heiß, Volker Schebesta und Karl Klein. Foto: Matthias Busse