05 Apr. 2022

Präventionsmaßnahmen nach Gewaltvorfall

 

Nach Vorfällen im Anschluss an das Spiel der A-Junioren-Kreisliga zwischen der TSG/Eintracht Plankstadt und dem SC Rot-Weiß Rheinau nehmen die beteiligten Vereine an Gewaltpräventionskursen teil.

 

Losgelöst von dem sportgerichtlichen Verfahren hat der Badische Fußballverband mit den Vereinen präventive Maßnahmen vereinbart. Das Spiel der TSG/Eintracht Plankstadt beim SC Reilingen am Samstag wurde aufgrund der zeitlichen Nähe zu den Vorfällen vergangene Woche abgesetzt. Die Mannschaft des SC Rot-Weiß Rheinau war ohnehin spielfrei.

 

Gemäß §40a SpO kann der Verbandsspielausschuss (VSpA) Vereinen oder Mannschaften Auflagen erteilen, wenn zu befürchten ist, dass durch deren Teilnahme der Spielbetrieb erheblich gestört wird. Der VSpA ist nach Sichtung der zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Meldungen zu der Auffassung gekommen, dass eine Auflage in Form eines Workshops zur Gewaltprävention angemessen und notwendig ist. So werden die TSG/Eintracht Plankstadt und der SC Rot-Weiß Rheinau auf eigene Kosten mit mindestens den betroffenen A-Junioren-Mannschaften an dem Praxisworkshop „Konfliktmanagement“ in Kooperation mit ZKV Campus teilnehmen. Mannschaften, Trainer*innen und Betreuer*innen lernen dabei Verhaltensweisen zur Verhinderung oder Lösung von Konfliktsituationen. Anhand von praktischen Übungen zu Konfliktverstärkern und -lösern sowie gruppendynamischen Prozessen erarbeiten sie Strategien im Umgang mit Frust, Wut und Konflikten. 

 

Verbandsjugendleiter Rouven Ettner: „Sport und Gewalt passen einfach nicht zusammen, weshalb wir froh sind, dass die beteiligten Vereine den Handlungsbedarf erkannt haben unsere Maßnahmen voll mittragen.“

 

Der bfv hat sich in den vergangenen Jahren besonders intensiv mit einem angemessenen Umgang mit Gewaltvorfällen beschäftigt und ist zu der Überzeugung gelangt, dass allein mit Mitteln der Repression, also der Sportgerichtsbarkeit, eine grundsätzliche Verhaltensänderung bei den Betroffenen nicht erreicht werden kann. "Wir halten darüber hinaus mit Blick auf die Zukunft Deeskalationsstrategien unter externer Anleitung für zwingend erforderlich“, erläutert Stefan Moritz, beim bfv zuständig für Gesellschaftliche Verantwortung.

 

Nach dem Spiel der beiden Mannschaften am Montag, den 28.03.2022, war es zu einer Schlägerei unter mehreren Spielern und Zuschauern gekommen. Die Polizei ermittelt.