Aktion Ehrenamt: Badische Ehrenamtspreisträger & Fußballhelden 2025
Auch im Jahr 2025 zeichnen der Deutsche Fußball-Bund und der Badische Fußballverband neun engagierte Ehrenamtler mit dem DFB-Ehrenamtspreis aus. Zehn Nachwuchsehrenamtliche freuen sich außerdem über die Ehrung als Fußballhelden.
Wie in jedem Jahr hatten die Ehrenamtsbeauftragten der neun Fußballkreise die Qual der Wahl: Aus zahlreichen Vorschlägen wählten sie je einen Preisträger für den DFB-Ehrenamtspreis und die Aktion Fußballhelden aus. Die Sieger der Aktion „Junges Ehrenamt“ reisen Ende Oktober auf Einladung des DFB und Kooperationspartner KOMM MIT für eine Woche auf Bildungsreise nach Spanien. Die Ehrenamtspreisträger freuen sich indes auf das baden-württembergische „Dankeschön-Wochenende“, das in diesem Jahr im Februar in Saig stattfinden wird. Erich Zimmermann, Marco Cardona und Udo Schnürer wird eine besondere Ehre zuteil: Ein Jahr lang werden sie Mitglieder im DFB-Club 100, der die bundesweit besten Ehrenamtlichen vereint. Verbunden hiermit sind exklusive Veranstaltungen, wie die Ehrung bei der DFB-Gala sowie der Besuch eines Länderspiels.
Preisträger DFB-Ehrenamtspreis:
- Kreis Tauberbischofsheim: Erich Zimmermann, FC Gissigheim
- Kreis Buchen: Martin Hofmann, TSV Oberwittstadt
- Kreis Mosbach: Mike Heinrich, SG Auerbach
- Kreis Sinsheim: Steffen Rohe, SV Tiefenbach
- Kreis Heidelberg: Robert Post, FC Rot
- Kreis Mannheim: Marco Cardona, SV Sandhofen
- Kreis Bruchsal: David Rostock, FV „Concordia“ 1912 Hambrücken
- Kreis Karlsruhe: Udo Schnürer, FC Alemannia Eggenstein
- Kreis Pforzheim: Thomas Wendt, FSV Buckenberg
Preisträger Fußballhelden:
- Kreis Tauberbischofsheim: Nicolai Seitz, FC Hundheim/Steinbach
- Kreis Buchen: Justin Schaub, TSV Frankonia Höpfingen
- Kreis Mosbach: Jan Kovacs, SC Fortuna Oberschefflenz
- Kreis Sinsheim: Jannis Poth, SV Sinsheim
- Kreis Heidelberg: Severin Bindseil, Heidelberger Sport-Club
- Kreis Mannheim: Jonas Eierdanz, SV Schriesheim
- Kreis Bruchsal: Dario Gutting, SpVgg Oberhausen
- Kreis Karlsruhe: Fabrice Walz, FV Wössingen
- Kreis Pforzheim: Marvin John, FC Viktoria Enzberg
- Sonderkategorie Mädchenfußball: Philipp Theuerkorn, VfR Mannheim
Die Ehrenamtspreisträger im Porträt:
Seit 2006 ist Erich Zimmermann beim FC Gissigheim als Vorstandsvorsitzender tätig. Im Jahre 2020 ließ er sich von den ansteigenden Coronazahlen nicht davon abhalten, die Erneuerung der am Sportplatz gelegenen Tartanbahn unermüdlich voranzutreiben. Diese wies durch jahrelange Umwelteinflüsse Schäden auf, die die sportliche Nutzung unmöglich machten. Das kam nicht nur den Kindern und Jugendlichen des Vereins zugute, es ermöglichte auch der Kirchbergschule Königheim, den Schulsport und die Sommerbundesjugendspiele im Freien durchzuführen. Für das 100-jährige Vereinsjubiläum 2021 wurde unter seiner Federführung ein 200 Seiten umfassendes, gebundenes Jubiläumsbuch erstellt und in Druck gegeben. „Dieses Buch ist ein Zeitzeugnis für uns selbst und die nachfolgenden Generationen unseres Vereins“, betont Melanie Berberich, stellvertretende Vorsitzende des FC Gissigheim. Das dazugehörige Fest organisierte Zimmermann ebenfalls – von der Planung des Festaktes, der Gestaltung des Veranstaltungsortes, bis hin zum Ablauf der Veranstaltung. Mit der Meldung zum Ehrenamtspreis möchte die Vorstandschaft Zimmermanns Engagement in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten würdigen, was ihm zeigt, „dass es sich lohnt, ehrenamtlich tätig zu sein, weil es immer Menschen gibt, die das zu schätzen wissen.“
„Gemeinsam stark durch Ehrenamt und Freundschaft“ – das ist das Motto von Martin Hofmann vom TSV Oberwittstadt. Seit seinem Vereinseintritt im Jahr 1988 durchlief er nahezu alle Bereiche der ehrenamtlichen Arbeit. Er trainierte verschiedene Jugendmannschaften, die Damenmannschaft und übernahm danach die Leitung der Fußballabteilung. Daraufhin nahm er das Amt des 2. Vorsitzenden an, bis er 2011 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Parallel zu seinen Ämtern war er außerdem als Pressewart aktiv und ist bis heute als Stadionsprecher ein großer Sympathieträger bei den Zuschauern aus nah und fern. Bis heute kann Hofmann auf acht Jahre Trainertätigkeit, zehn Jahre als Pressewart, zwei Jahre als Fußballabteilungsleiter, 17 Jahre Stadionsprechertätigkeit und 22 Jahre Vorstandsmitgliedschaft zurückblicken. „Hervorheben möchte ich das Gemeinschaftserlebnis und die daraus entstandenen Freundschaften, sei es innerhalb des Vereins aber auch über die Vereinsgrenzen hinaus mit Menschen aus anderen Vereinen. Diese Erfahrungen und Erlebnisse sind unbezahlbar“, findet der Ehrenamtspreisträger aus Buchen.
„Die SG Auerbach wäre ohne Mike bei weitem nicht der Verein, der er jetzt ist. Er hat sich diese Anerkennung für sein Lebenswerk SG Auerbach mehr als verdient“, erklärt Steffen Ripp, 2. Vorstand der SG Auerbach. Mike Heinrich fühlt sich „sehr geehrt“, diese Auszeichnung zu erhalten, wie er selbst sagt. Er transformierte in seiner aktiven Zeit nicht nur das Vereinsgelände, sondern gleich den ganzen Verein. Neben seiner Tätigkeit im Vorstand liegt ihm die Förderung der Jugend sehr am Herzen, er war acht Jahre als Jugendtrainer und -betreuer aktiv. Parallel dazu war Heinrich an allen wichtigen Bauprojekten federführend als planende und ausführende Kraft beteiligt. Bei der Errichtung des neuen Kunstrasenplatzes betreute er die beauftragten Firmen und scheute sich auch nicht davor, selbst mit anzupacken. Zahlreiche weitere Bauprojekte wurden während seiner 27-jährigen Zeit bei der SG Auerbach durchgeführt. Nebenbei übernimmt Heinrich bis heute die regelmäßige Wartung und wöchentliche Reinigung der vereinseigenen Räume. Außerdem kümmerte er sich vorausschauend um den Aufbau seiner Nachfolger und war stets bemüht, junge engagierte Leute im Verein zu fördern. So gelang es ihm gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen, die Vorstandschaft im Jahr 2023 nahtlos an die jüngere Generation weiterzugeben. Zurückgezogen hat er sich seitdem allerdings nicht, er prägt den Verein weiterhin und steht ihm treu als Helfer zur Seite. „Ich bin stolz ein Teil dieser großen Familie des DFB zu sein und meinen Teil dazu beizutragen, den Amateurfußball in unserer Region attraktiv zu halten“, versichert Heinrich.
„Steffen Rohe ist ein Musterbeispiel für einen „Alleskönner“ im Verein und ein Vorbild für alle, die sich in Vereinen und darüber hinaus engagieren“, sagt Marcel Martin, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit des SV Tiefenbach. Rohe ist als ehrenamtlicher Helfer im Verein nicht mehr wegzudenken. Seit mehreren Jahren ist er als Jugendtrainer bei der JSG Östringen tätig. Ihm und seinen Co-Trainern ist es gelungen, die Hoffnung des Vereins wiederzuerwecken, zukünftig eigene Spieler in die Seniorenteams integrieren zu können. Sie haben nämlich kaum Abgänge zu verzeichnen. Rohe ist außerdem als Beisitzer im Verwaltungsbereich tätig und verantwortet den Wirtschaftsbetrieb. Bei Vereinsfesten ist er immer als Helfer an vorderster Front, unaufgefordert bietet er überall eine helfende Hand. Da der SV Tiefenbach aktuell keinen Platzwart hat, streut er nahezu jede Woche ein bis zwei Rasenplätze, was häufig mehrere Stunden Zeit kostet. „Seine ehrenamtliche Arbeit beim SV Tiefenbach ist unbezahlbar, der Verein schätzt sich sehr glücklich, ihn in seinen Reihen zu haben“, beteuert Martin. Rohe selbst will seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter allerdings nicht vergessen: „Unzählige Ehrenamtliche wirken Tag für Tag – davon viele unbemerkt im Hintergrund – und tragen dazu bei, dass die Maschine läuft. Ich bin stolz einer von ihnen zu sein!“
In seiner bisher 24-jährigen Mitgliedschaft beim FC Rot hat Robert Post schon viele verschiedene Ämter übernommen. Er betreute in seiner Trainerlaufbahn nicht nur unzählige Kinder und Jugendliche, sondern fungierte nebenbei auch als Jugendleiter. Zusätzlich ist er im engeren Verwaltungsrat aktiv und setzt sich für jegliche Belange des Vereins ein. Er übernimmt außerdem das Führen des Meldewesens des Gesamtvereins, die Mitarbeit an der Herausgabe der Stadionzeitschrift „Rot-Tor“ und die Leitung eines beliebten Internet-Treffs für Senioren im Clubheim des FC Rot. Sei es ein Kinderturnier oder der Harres-Cup, er ist stets engagiert im Organisationsteam und steht der Turnierleitung zur Seite. „Ehrenamtliche, die sich für ihren Verein engagieren, gibt es schon ewig“, meint Post. Bisher sei dieses Engagement aber nur auf kleinerer Stufe beachtet worden. Umso mehr freut er sich, nun mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet zu werden: „Dass mich jemand aus meinem Verein vorgeschlagen hat und ich das Glück hatte, ausgewählt zu werden, macht mich stolz und erfüllt mich mit großer Freude.“
Marco Cardona vom SV Sandhofen sieht die Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis als „Anerkennung der erbrachten Leistungen und als Motivation, in Zukunft genauso weiterzumachen.“ Davon kann sein Verein nur profitieren, denn der junge Ehrenamtler hat sich in den vergangenen vier Jahren in seiner Funktion als Präsident intensiv für die Belange seines Clubs eingesetzt. Cardona investiert einen großen Teil seiner Freizeit in die Entwicklung des noch jungen SV Sandhofen. Er ist unter anderem für die ehrenamtliche Ausbildung von drei FSJlern zuständig und betreut 19 Schul- und Kita-Kooperationen. Diese ermöglichen es 750 Kindern, wöchentlich ein Bewegungsangebot in ihrer jeweiligen Institution zu erhalten. Außerdem gestaltete er den gesamten Übernahme- und Modernisierungsprozess der Sportanlage „Alte Riedlache“, sodass der Verein seit dem Sommer nun seine eigene Heimat gefunden hat. Ein besonderer Erfolg ist seine Entwicklung des Konzeptes „Kicken und Lesen“. Cardonas Einsatz ermöglicht es, drei Schulen in der Neckarstadt, Sport und Bildung zu verknüpfen, was auch als Katalysator der Integration dient.
David Rostock ist ein wahrer Allrounder beim FV Concordia 1912 Hambrücken. Er übernimmt offiziell das Amt des Vorstands Finanzen, seine Tätigkeiten gehen allerdings weit darüber hinaus. Sämtliche Wartungen und Lieferungen der Heizungs- und Photovoltaikanlage werden von ihm organisiert. Rostock arbeitet stets zukunftsorientiert. Auf seine Anweisung wurde die Photovoltaikanlage professionell gereinigt, was dazu führte, dass sie wieder effizienter arbeitet und der Verein somit Stromkosten einsparen kann. Auch die Umstellung auf eine LED-Flutlichtanlage unter seiner Projektleitung führte dazu, dass die Stromkosten um ein Drittel sanken. Bei jeglichen Festlichkeiten ist er ein fester Bestandteil des Organisationsteams und scheut sich nicht davor, seine Zeit für den Verein zu investieren. „Für mich persönlich ist die Auszeichnung kein Grund mich zurückzulehnen, sondern die Erkenntnis, das Richtige zu tun und die Motivation weiterzumachen“, erklärt Rostock.
In besonderem Maße engagiert sich auch Udo Schnürer vom FC Alemannia 05 Eggenstein. Sein Fokus: der jugendfreundliche Sportverein. Seit seiner Wahl zum Beisitzer im Jahr 2021 besuchte er mehrere Lehrgänge zu sozialen Themen wie der Suchtprävention, der sexuellen Gewaltprävention und der Sportethik. Mehrere Aktionen, die von ihm initiiert wurden, führten bereits zwei Mal zur Auszeichnung mit dem KLEEblatt in Gold. Dazu gehörten beispielsweise Müllsammelaktionen, Besuche des DFB-Mobils, jährliche Sportkleidersammlungen für Kamerun und ein Totholzbiotop. Auch besonders wichtige Maßnahmen wie die Lebensretterschulungen der Deutschen Herzstiftung wurden von ihm organisiert. Sein Wissen teilte Schnürer bereits in mehreren internen Schulungen, für die entsprechende Ergänzung der Satzung sorgte er ebenfalls. Der FC Alemannia durfte sich als Folge über das Präsikat „Jugendfreundlicher Sportverein“ freuen. Schnürer kümmerte sich außerdem um die Einrichtung einer FSJ-Stelle und die dazugehörige Betreuung des FSJlers. Zu all dem kommt seine helfende Hand rund um die Erhaltung des Sportgeländes. Was ihm seine Auszeichnung bedeutet? „Sie ist ein sehr gutes Zeichen der Wertschätzung, die man bei manchen Vereinen schmerzlich vermisst.“
Für Thomas Wendt, Fußballkoordinator des FSV Buckenberg, ist die Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis vor allem der Lohn für seine Förderung des Schiedsrichterwesens. Er selbst ist bereits seit Oktober 1988 als Schiri beim FSV gemeldet. Vor vielen Jahren gründete er den Schiedsrichter-Stützpunkt und schaffte somit eine wichtige Säule der Integrität auf dem Spielfeld. Durch seinen Einsatz als Schiedsrichterbeauftragter und -betreuer trug er zur Förderung zahlreicher junger Talente bei, was einen nachhaltigen Einfluss auf die Fußballgemeinschaft hatte. Wendt setzte sich auch für die Förderung der Jugendspieler ein: Als langjähriger Verantwortlicher in der Jugendleitung, Jugendtrainer und -betreuer organisierte er zahlreiche Fußballcamps für Kinder und Jugendliche. So bot er den Talenten von morgen eine Chance zur persönlichen Entwicklung. Dass sein Engagement nun eine solche Wertschätzung erfährt, freut Wendt besonders. „Die Auszeichnung mit dem DFB-Ehrenamtspreis bedeutet für mich eine tolle Anerkennung für die jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Bereichen im Fußballkreis Pforzheim und darüber hinaus.“
Die Fußballhelden im Porträt:
Seit fünf Jahren ist der 21-jährige Nicolai Seitz Trainer und Betreuer in der F- und E-Jugend des FC Hundheim-Steinbach. Er steht jederzeit zur Verfügung, wenn es darum geht, etwas für die Jugend zu organisieren und umzusetzen. Bei den Hundheimer Jugendtagen 2024 reichte er sämtlichen Bereichen eine helfende Hand: ob Auf- oder Abbau, Unterstützung bei den Siegerehrungen oder ein spontaner Einsatz beim Elfmeter-Turnier, Nicolai war stets zur Stelle. Bei der Organisation eines mehrtägigen Camps und einem Ausflug in den Playmobil Funpark war er ebenfalls involviert. Da Nicolai die Ministranten in Steinbach betreut und Vorstand der Landjugend im Ort ist, entstehen durch ihn Kontakte zu Kindern und Jugendlichen, die dem FCH zugutekommen und Zulauf in die Jugendmannschaften bringen. „Ich habe mich riesig über die Auszeichnung gefreut und finde es super, dass der DFB und der Badische Fußballverband das Ehrenamt fördern“, bekräftigt Nicolai.
Im Kreis Buchen erhielt Justin Schaub die Auszeichnung als Fußballheld, was ihm viel bedeutet, „weil sie zeigt, dass mein Einsatz als Schiedsrichter und für den Fußball insgesamt wertgeschätzt wird“. Anfang 2023 nahm Justin an einer Neulingsausbildung zum Schiedsrichter teil. Davor war er größtenteils in der Badmintonabteilung des TSV Frankonia Höpfingen aktiv. Mit seiner Schiedsrichtertätigkeit wuchs allerdings sein Interesse für den allgemeinen Betrieb im Fußballkreis Buchen. Als Neuling pfiff er 2023 direkt 59 Spiele, was ihm einen Platz in der Top 10 des Fußballkreises sicherte. In der Jahreshauptversammlung der Schiris 2024 wurde er als Schriftführer in den Schiedsrichterausschuss gewählt. Nach seinen Schiri-Einsätzen half er bei den Futsal-Kreismeisterschaften ohne jegliche Aufforderung beim Abbau nach der Veranstaltung mit und unterstützte die Turnierleitung tatkräftig. Damit gewann er im Fußballkreis Buchen das Vertrauen für verantwortungsvolle Positionen: Er wurde zum Beauftragten für Bambini ernannt und beim Kreisjugendtag zum Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit gewählt. „Fußball ist für mich mehr als ein Sport – es ist Teamgeist, Leidenschaft und Gemeinschaft“, hebt Justin hervor. Diese Tugenden werden auch bei der Bildungsreise ins spanische Santa Susanna im Fokus stehen, auf die er sich schon sehr freut. „Besonders darauf, Ideen mitzunehmen, um nicht nur meinen Verein, sondern auch den Fußballkreis und -verband weiterzubringen.“
Jan Kovacs war im Jahr 2018 maßgeblich am Wiederaufbau der Jugendabteilung des SC Fortuna Oberschleffenz beteiligt. Gemeinsam mit zwei Kollegen übernahm er das Amt des Bambini-Trainers. Als der SC Fortuna Ende 2020 ohne Jugendleiter dastand, entschied er sich dazu, mit nur 24 Jahren die Verantwortung für die gesamte Jugend des Vereins zu übernehmen. Seitdem setzt er sich für alle Belange der Jugendspielerinnen und -spieler ein. Seine Trainertätigkeit hat er seither nicht vernachlässigt, in der aktuellen Saison betreut er die neugegründete E-Jugend, die aus den Spielern besteht, mit denen er 2018 bei den Bambini die Grundsteine für den SCO-Jugendfußball legte. Darüber hinaus machte Jan mit 15 Jahren die Ausbildung zum Schiedsrichter, absolvierte 2022 erfolgreich seine C-Lizenz und ist außerdem Spielführer der ersten Mannschaft in Oberschleffenz. Ein wahrer Fußballheld also! „Wer ein Ehrenamt ausführt, bekommt eine Wertschätzung wie diese nur selten entgegengebracht“, meint Jan. „Deshalb freut es mich umso mehr solch eine Auszeichnung zu erhalten, welche mich natürlich weiter antreibt und gleichzeitig auch motiviert, mein Amt weiterhin mit Freude und Ehrgeiz auszuführen.“
Der diesjährige Fußballheld aus dem Kreis Sinsheim heißt Jannis Poth. Der 21-Jährige gilt beim SV 1910 Sinsheim als eine wichtige Säule des Sportvereins. Er ist nämlich nicht nur als Spieler der Herrenmannschaft aktiv, vor allem als Jugendtrainer spielt er eine große Rolle: Seit mittlerweile sechs Jahren trainiert er die C-Junioren der eigenen JSG. Die Organisation der Sommer-Jugendcamps und der Hallenstadtmeisterschaften gehören ebenfalls zu seinen Aufgaben. Da er selbst einmal Jugendspieler des SV war, ist er ein wichtiges Bindeglied zwischen der Aktivität und der Jugendabteilung. Er begleitet seine ehemaligen Spieler auf ihrem Weg in die Herrenmannschaften und übernimmt die Koordination der beiden Bereiche. Eine besonders bewundernswerte Aktion: Im April 2022 war Jannis im Alter von nur 19 Jahren interimsweise der offiziell jüngste Herrentrainer der Vereinsgeschichte! Er selbst sagt, dass er sein Ehrenamt „mit viel Liebe, Spaß und Leidenschaft Tag für Tag“ vollbringt und fügt an: „Die Auszeichnung zum Fußballheld ist eine wahnsinnig große Wertschätzung meines Vereins und des Verbandes dafür.“
Die Treue von Severin Bindseil geht in die Vereinsgeschichte ein: Der 18-Jährige ist der erste Jugendspieler des Heidelberger Sport-Clubs, der alle Mannschaften durchlief und nun seit der aktuellen Saison in der Herrenmannschaft ran darf. Auch in einer Phase, in der der HSC keine Mannschaft seiner Altersklasse stellen konnte, blieb Severin dem Verein treu. Er nutzte diese Zeit, um seine Schiedsrichterausbildung zu machen und widmete sich als Co-Trainer einer Jugendmannschaft. Aktuell trainiert er die C-Junioren. Wenn irgendwo im Verein Not am Mann ist, ist Severin immer zur Stelle und einer der Ersten, der seine Hilfe anbietet. Sei es die Ausrichtung von Jugendspielfesten oder das Helfen beim jährlichen Turnierwochenende – er packt immer mit an. Somit hat er auch eine wichtige Vorbildfunktion für alle jüngeren Spieler im Verein. Drei seiner C-Junioren nahmen sich ein Beispiel und absolvierten in der vergangenen Saison ebenfalls einen Schiedsrichterlehrgang. Trotz dieses beispielhaften Engagements zeigte sich Severin von seiner Auszeichnung überrascht: „Ich freue mich sehr und sehe sie nicht nur als Anerkennung für mich, sondern gleichzeitig für alle anderen Ehrenamtlichen, die unseren Verein mittragen.“
Jonas Eierdanz wurde als Fußballheld des Kreises Mannheim ausgezeichnet. Seit seinem Vereinsbeitritt in der Saison 2020/21 hat er so einiges beim SV 1919 Schriesheim bewirkt. Nachdem er mit 17 Jahren die Verantwortung für eine C-Junioren-Mannschaft übernahm, absolvierte er im darauffolgenden Jahr ein Freiwilliges Soziales Jahr im Verein. In dieser Zeit leitete er eigenverantwortlich das Training und den Spielbetrieb diverser Jugendmannschaften sowie vier Fußball-AGs. Außerdem wurde er auf eigenen Wunsch zweiter Jugendleiter. In dieser Funktion organisiert er Jugendcamps, bindet Spieler durch außersportliche Angebote und trainiert zusätzlich die B-Junioren. Seine Spieler motiviert er dazu, mehr Verantwortung zu übernehmen. So sind fünf seiner Spieler mittlerweile ebenfalls Jugendtrainer. Für sein Jahresprojekt „Blindenfußball“ wurde er in seinem FSJ-Jahrgang ausgezeichnet. Auch bei der Integration von Flüchtlingen bringt er sich aktiv ein, Jonas scheut sich nicht davor, auf städtische Sozialarbeiter zuzugehen und den Kindern und Jugendlichen die Teilnahme am Training zu ermöglichen. „Die Auszeichnung als Fußballheld bedeutet für mich eine riesige Wertschätzung für die Zeit und Energie, die ich über die letzten Jahre in meinen Verein, den SV Schriesheim, und den Fußball im Allgemeinen investiert habe und auch zukünftig weiter investieren möchte. Ich sehe die Auszeichnung aber auch stellvertretend für alle, die mich über die letzten Jahre unterstützt, gefördert und begleitet haben“, hebt Jonas hervor.
Dario Gutting wird in seinem Empfehlungsschreiben als ein „äußerst engagierter und verantwortungsbewusster junger Mann“ beschrieben. Die Jugendleitung seines Vereins Spvgg Oberhausen 1920 schätzt sein „unermüdliches Streben nach dem Gemeinschaftsdienst und ehrenamtlichem Engagement“. Dario trainiert die C-Jugend der Spielvereinigung, wo er nicht nur technisches Können, sondern auch wichtige Werte an den Nachwuchs vermittelt. Bei der Organisation sämtlicher Vereinsaktivitäten ist stets Verlass auf den 18-Jährigen. Sein ehrenamtliches Engagement geht sogar über den Fußball hinaus: Er setzt sich aktiv für wohltätige Zwecke ein, war beispielsweise an der Organisation eines Spendenlaufs für ein Kinderhospiz beteiligt. Auch während seiner Schullaufbahn brachte er sich ein, war sowohl Kurssprecher als auch Komitee-Vorsitzender in der SMV (Schüler mit Verantwortung). Seine Fähigkeiten bereichern somit nicht nur die Schulgemeinschaft, sondern auch das Vereinsleben. Und das soll nach Darios Ansicht auch in Zukunft so sein: „Ich freue mich sehr und bin wirklich dankbar für die Auszeichnung. Denn sie bestätigt nicht nur das Engagement, sondern motiviert vor allem, mit den tollen Menschen um mich herum weiterzumachen.“
Ein echtes Wössinger Urgestein ist Fabrice Walz. Seitdem er drei Jahre alt ist, trägt er die Farben des FV 04 Wössingen. Fabrice übernimmt seit vier Jahren das Amt des Jugendleiters und ist außerdem seit sieben Jahren Jugendtrainer. Selbst steht er auch noch auf dem Feld und führt die Herrenmannschaft seit zwei Jahren als Kapitän an. Dank seines Einsatzes steigt die Anzahl an Nachwuchsspielerinnen und -spielern kontinuierlich an. Außerdem bewegt er auch immer mehr Eltern dazu, sich aktiv im Verein einzubringen. Die Resonanz im Umfeld ist durchweg positiv. „Genauso wie sich mein Jugendtrainer in der Kindheit bemüht hat, versuchen wir heute die jüngere Generation im Verein dahin zu entwickeln, sich im Vereinsleben ehrenamtlich einzubringen“, erläutert Fabrice. „Die Auszeichnung als Fußballheld ist zwar eine persönliche, aber ein großer Dank geht auch an alle Kolleginnen und Kollegen im Verein, die ihren Anteil zu der positiven Entwicklung beisteuern.“
„Marvin John ist für uns eine echte Identifikationsfigur“, betont Bastian Voges, Jugendleiter des FC Viktoria Enzberg. Der Trainer der A-Junioren fungiert als wichtiges Bindeglied zwischen dem Nachwuchs und der Aktivität. Der junge Spieler hat als Kapitän der Herrenmannschaft eine besondere Position, die es ihm ermöglicht, die Nachwuchsspieler in den Bereich der Herren zu integrieren. Bei der Pflege der Sportplätze packt er auch gerne mit an und mäht mehrmals in der Woche den Rasen. Trotz lukrativer Angebote anderer Vereine blieb Marvin dem FC Viktoria Enzberg treu und lebt dort seine Liebe für das Ehrenamt aus. Die Auszeichnung als Fußballheld zeigt ihm, dass seine Arbeit und sein Engagement für den Verein wertgeschätzt würden. Bereits jetzt freut er sich auf die Bildungsreise, „dort neue Leute kennenzulernen und mit ihnen den ganzen Tag über Fußball zu reden“.
Den diesjährigen Preis der Sonderkategorie Mädchenfußball staubte Philipp Theuerkorn vom VfR Mannheim ab. Er bot sich während des Aufbaus der Frauen- und Mädchenabteilung eigeninitiativ als Trainer an. Als die B-Juniorinnen einen Trainer brauchten, war er sofort zur Stelle. Philipp zögerte auch nicht, die neugegründete Damenmannschaft und die damit steigende Verantwortung zu übernehmen. Jede freie Minute investiert er in sein Projekt, was sich für den VfR auszahlt. Die Kadergröße der B-Juniorinnen nimmt immer weiter zu, sodass der Verein in der aktuellen Saison zwei B-Juniorinnen-Teams melden konnte. „Die Auszeichnung ehrt und freut mich natürlich sehr“, versichert Philipp. „Mir ist es allerdings trotzdem wichtig zu sagen, dass meine Spielerinnen in Form von der qualitativen und quantitativen Entwicklung, deren Freude auf und neben dem Platz, Anerkennung genug sind. Ich hatte in meiner fußballerischen Karriere fast ausschließlich sehr tolle Trainer und will das einfach an meine Spielerinnen weitergeben.“