30 Mär. 2015

„1:0 für ein Willkommen“ – Flüchtlingsinitiative startet in Berlin

 

Hennef. Die Staatsministerin Aydan Özoguz und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach stellten in Berlin die Flüchtlingsinitiative „1:0 für ein Willkommen“ vor.

Die neue Initiative fördert Fußballvereine, die sich speziell für Flüchtlinge engagieren, beispielsweise Ideen zur Integration von Flüchtlingskindern entwickeln und konkrete Hilfsmaßnahmen ergriffen haben. 75.000 Euro werden 2015 von der Stiftung finanziert; 75.000 Euro steuert die Nationalmannschaft aus ihrem Prämientopf bei. Für 2016 gilt das Gleiche. Auch die Bundesregierung ist in den nächsten beiden Jahren mit jeweils 150.000 Euro dabei. Staatsministerin Aydan Özoguz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, betont: „Mehr Menschen fliehen zu uns, weil Krieg, Gewalt und Verfolgung in der Welt nicht enden wollen. Die Menschen haben unvorstellbares Leid erlebt und brauchen unseren Schutz. Und sie brauchen Unterstützung im Alltag und Kontakt zu den neuen Nachbarn. Auch die Fußballvereine helfen mit: Sie organisieren Solidaritätsturniere, Kleiderbörsen und offene Fußballangebote und tragen so zur Integration der Flüchtlinge bei. Dafür bin ich den Vereinen sehr dankbar!“  

Gemeinsam mit dem Arbeitsstab der Beauftragten wurden viele Ideen entwickelt, die zu einer Starthilfe von 500 Euro für je 600 Vereine in diesem und dem nächsten Jahr führen können. Sie können natürlich durch neue und frische Ideen ergänzt werden: Ein Spielangebot auf dem Vereinsgelände ohne Mitglied zu sein, die Verabredung einer speziellen Schulpartnerschaft, eine kostenfreie Mitgliedschaft im Verein, die Bereitstellung von Trainingstextilien, ein Engagement in Gemeinschaftsunterkünften, die Begleitung bei Behördengängen, die Organisation von Fahrdiensten aus den Unterkünften zum jeweiligen Verein oder Besuche in Übergangswohnheimen.  

Die Fördermittel können formlos bei der Stiftungsgeschäftsstelle in Hennef beantragt werden. Über die Vergabe der Mittel entscheiden die zuständigen Stiftungsgremien. Stiftungs-Geschäftsführer Wolfgang Watzke: „Wir werden bei der Prüfung der Anträge auch auf die bewährten Strukturen der DFB-Landesverbände zurückgreifen.“ Die wissen auch schon, wie viele Fußballvereine jeweils bedacht werden. Dafür gibt es ein Modell, das sich am sogenannten „Königsteiner Schlüssel“, nach dem die Flüchtlinge auf die Bundesländer verteilt werden, orientiert.

Beispiele für ein förderungswürdiges Engagement sind insbesondere:

  • ein offenes Spielangebot auf dem Vereinsgelände
  • die Verabredung einer speziellen Schulpartnerschaft
  • eine kostenfreie Mitgliedschaft im Verein
  • die Bereitstellung von Trainingstextilien
  • ein Engagement in Gemeinschaftsunterkünften
  • die Begleitung bei Behördengängen
  • die Organisation von Fahrdiensten aus den Unterkünften in den Verein
  • Besuche in Übergangswohnheimen 


Der Antrag ist schriftlich zu stellen an folgende Adresse:
DFB-Stiftung Egidius Braun
Sövener Straße 50
53773 Hennef

Watzke unterstreicht: „Wir sind uns bewusst, welche Symbolkraft der Fußball hat. Vor allem wissen wir, wie wichtig das Mannschaftsgefühl, das Wissen, dazu zu gehören, für Kinder ist. Wir wissen auch, dass der Fußball eine ‚Sprache‘ ist, die jede Sprachbarriere leicht überwindet. Deshalb hoffen wir, dass hier ein Stein ins Wasser geworfen wird, der viele Kreise zieht. ‚1:0 für ein Willkommen‘ kann eine treffliche Metapher auch für andere Aktivitäten werden, die sich an neu zu uns gekommene Menschen richten, die in Deutschland Schutz und Heimat suchen.“ Begleitend zu dieser Initiative geben der DFB und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration die Broschüre „Willkommen im Verein. Fußball mit Flüchtlingen“ heraus, die konkrete Tipps und Hinweise für die Vereinsarbeit mit Flüchtlingen enthält. Diese finden Sie auf www.badfv.de in der Rubrik Verband – Engagement & Soziales – Integration.    

EBS/Ka, 30.03.2015