Danke Schiri

Mit der Aktion „Danke Schiri.“ werden bundesweit Schiedsrichter*innen geehrt, die nicht nur durch ihre Leistung auf dem Platz überzeugen, sondern auch darüber hinaus Aufgaben und Verantwortung übernehmen, vor allem bei der Gewinnung und Bindung von Nachwuchs für das Schiedsrichterwesen.

Die Auszeichnung wird in drei Kategorien vergeben:

  • Schiedsrichterin
  • Schiedsrichter Ü50
  • Schiedsrichter U50

Im Badischen Fußballverband kürt zunächst jeder der neun Fußballkreise in jeder Kategorie einen Sieger, die auf Kreisebene geehrt werden. Alle Sieger erhalten neben der Urkunde und einem Geschenk die Einladung zur Ehrungsveranstaltung in der Sportschule Schöneck. Dort wählt eine Jury in jeder Kategorie einen bfv-Sieger.

Der Wettbewerb wird unterstützt von Das Örtliche.

Ehrung Schiedsrichtervereinigung Mannheim

Danke Schiri 2018: Mannheim. Foto: bfv
Danke Schiri 2018: Mannheim. Foto: bfv

Miriam Bender ist die Siegerin der Kategorie Frauen in der Schiedsrichtervereinigung Mannheim. Die 32-jährige leitet seit zwei Jahren Spiele und ist damit eine von noch wenigen weiblichen Schiedsrichtern in Mannheim. „Durch das Schiedsrichter sein, kann ich den Fußball als Ganzes betrachten“, sagt die aktive Spielerin des FV Ladenburg. „Ich wollte unbedingt auch die andere Seite kennenlernen. Im Neulingslehrgang bin ich dann erstmal erschrocken, wieviel Verantwortung es doch ist. Aber ich wurde super betreut und herzlich aufgenommen.“ Die Schiedsrichtervereinigung unterstützte Bender ganz besonders bei deren 100-jährigem Jubiläum. Bei der neuesten, verbandsweiten Kampagne für Gewinnung von Schiedsrichterinnen wirkte sie aktiv mit und trägt dazu bei, noch mehr Frauen und Mädchen für die Tätigkeit zu motivieren. Etwas überrascht sei sie gewesen, als Obmann Ivo Leonhardt ihr von der Ehrung berichtete. Und „stolz“ ist sie schon ein bisschen.

„Mit großer Überraschung und Freude“, erfuhr Thomas Runza von seiner Auszeichnung als Sieger der Kategorie Ü50. „Sogar meine Frau, die mit Fußball gar nichts am Hut hat, war total aus dem Häuschen.“ Runza startete seine Schiedsrichter-Laufbahn erst 2006 im zarten Alter von 48 Jahren. Seitdem leitete er bereits mehr als 750 Spiele und wurde so in kürzester Zeit zur tragenden Säule im Mannheimer Spielbetrieb. Darüber hinaus engagiert sich Thomas Runza maßgeblich als Pate und Betreuer für Jung-Schiedsrichter. Bei seinem Verein SSV Vogelstang ist er als „Mädchen für alles“ immer aktiv und quasi Tag und Nacht bereit, mit anzupacken. „Es gibt wenige Schiedsrichter, die so bemüht um Teamgeist und Kameradschaft sind, wie Thomas Runza. Selbst eine frühere Rückkehr aus dem Urlaub ist für ihn zur kurzfristigen Übernahme eines Spieles Ehrensache“, lobt Leonhardt. Was ihn dazu motiviert? „Wenn ich auf dem Sportplatz eintreffe und mir jemand sagt: „Schön, dass du uns wieder pfeifst“ oder sogar „du bist unser Lieblingsschiri“. Das kommt ab und zu mal vor“, erzählt Runza schmunzelnd. Das ist aber noch nicht alles: „Schiedsrichter sein kann viel zur persönlichen Entwicklung beitragen. Man wird sicher im Umgang mit anderen Menschen. Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel.“

Mit gerade einmal 12 Jahren begann Milan Fath zu pfeifen. Mit heute 21 Jahren leitet er bis zur Kreisliga Spiele und ist Assistent bis zur Verbandsliga. In den knapp 10 Jahren als Schiedsrichter leitete er über 600 Spiele und kam unter anderem in der Saison 13/14 auf rekordverdächtige 123 Einsätze. „Es fasziniert mich, Fußballspiele zu leiten. Neben der Freude daran lernt man auch viel für das Leben dazu, wir zum Beispiel Entschlossenheit“, erzählt Milan. Diese Begeisterung und seine gewonnene Erfahrung gibt er gerne als Pate an junge Schiedsrichter weiter und bringt sich mit guten Ideen und Vorschlägen in die Schiedsrichterei ein. In seinen Funktionen als Lehrstabsmitglied und stellvertretender Leiter der Untergruppe Weinheim hält er Referate und nimmt Regeltests ab. Leonhardt über Fath: „Wenn Hilfe gesucht wird ist er der Erste, der antwortet und sich bereit erklärt Aufgaben zu übernehmen.“ Über die Ehrung in der Kategorie Schiedsrichter U50 freut sich Fath besonders, denn „im Dialog mit Vereinsfunktionären und auch Spielern merkt man oft, dass viele gar nicht wissen, welch ein Aufwand hinter dem Schiedsrichterwesen steckt. Es ist einfach schön, wenn einem gedankt wird.“