„Fußball verbindet“: DANKE SCHIRI. in Mosbach und Pforzheim
Mosbach/Pforzheim. Am vergangenen Wochenende bedankten sich die Schiedsrichtervereinigungen Mosbach und Pforzheim mit der Aktion DANKE SCHIRI. bei verdienten Unparteiischen ihres jeweiligen Kreises. Die Ehrung erhalten Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für ihr besonderes Engagement auf und vor allem auch neben dem Fußballplatz.
„Große Anerkennung“ für Schiedsrichter in Mosbach
In der Kategorie U50 zeichnete die SRVgg Mosbach Ridvan Sevim vom VfK Diedesheim aus. Er musste seine aktive Fußballerkarriere aufgrund zeitlicher Engpässe schon relativ früh beenden. Um dem Fußball trotzdem treu zu bleiben, entschied er sich für eine Schiedsrichterausbildung. Dieser Schritt half dem 29-Jährigen dabei, sein Selbstbewusstsein zu stärken und seine Menschenkenntnisse zu verbessern. „Beim Fußball treffen Typen mit verschiedensten Charaktereigenschaften aufeinander. Ich habe schnell gelernt, wie ich mit den einzelnen Spielern umgehen sollte und diese Erfahrungen helfen natürlich auch im Alltag“, berichtet Sevim von den Vorteilen seines Hobbys. Neben seiner aktiven Tätigkeit an der Pfeife coacht er den Nachwuchs und lässt die Jungschiedsrichter durch praxisnahe Referate von seinem Fachwissen profitieren. Durch aktive Werbung in seinem Verein und seinem privaten Umfeld hat er schon mehrere Neulinge für das Schiedsrichteramt gewinnen können. „Fußball ist eine Sportart, die verbindet und Dialoge schafft“, findet Sevim. Damit sie weiterbestehen kann, bedürfe es aber nicht nur Spielern, Trainern und Ehrenamtlichen in den Vereinen, sondern auch Unparteiischen. „Die Ehrung ist nicht nur ein Dank an uns engagierte Schiedsrichter, sondern auch eine Motivation weiterzumachen“, freut sich der Mosbacher Kreissieger.
Gerhard Beisel (TSV Schwarzach) erhielt die Auszeichnung der Mosbacher SRVgg in der Kategorie Ü50. Als „nicht besonders talentiert“ stuft der 73-Jährige seine fußballerischen Fähigkeiten selbst ein, über Einsätze in der zweiten Mannschaft seines Heimatvereins reichte es für Beisel nie hinaus. „Trotzdem wollte ich im Vereinsleben aktiv sein und mich einbringen“, beschreibt er seine Motivation, Schiedsrichter zu werden. Seit 25 Jahren engagiert er sich auch in der Ausbildung der Jungschiedsrichter und war über zehn Jahre lang Schriftführer der SRVgg Mosbach. Besonders erwähnenswert ist darüber hinaus Beisels soziales Engagement. Momentan unterstützt er einen minderjährigen, unbegleiteten afghanischen Flüchtling als Schiedsrichterneuling. Gerne erinnert sich der Vollblut-Schiri daran, wie er über fünf Jahrzehnte mit vielen verschiedenen Kollegen im Gespann von Sportplatz zu Sportplatz tingelte. „Das Schönste war für mich, dass ich Land und Leute in unserem Verband kennengelernt habe. Von Calmbach bis Kreuzwertheim war ich praktisch auf jedem Sportgelände“, schmunzelt Beisel. Dass die Unparteiischen oftmals von Zuschauern verbal angegriffen werden, ärgert das Schiri-Urgestein: „Ich würde mir wünschen, dass die Leute, die alles besser wissen, mal ein Jugendspiel pfeifen, um zu sehen, wie es ist, wenn man auf dem Platz steht.“ Die Ehrung sieht Beisel als „große Anerkennung“ dafür, was er in den letzten 50 Jahren geleistet habe.
„Mit dieser Auszeichnung bedanken sich die Mosbacher Schiedsrichter bei zwei Kameraden, die sich immer engagieren und als Vorbilder dienen“, so Rainer Braun, Vorsitzender des Kreisschiedsrichter-Ausschusses (KSA). „Der gezeigte Einsatz ist nicht selbstverständlich und gebührt eines entsprechenden Dankes. Macht weiter so und zeigt unseren jungen Schiedsrichtern, dass es sich lohnt, sich zu engagieren.“
Ehrungen in Pforzheim als Ansporn für SR-Kollegen
Die Auszeichnung in der Kategorie U50 in Pforzheim erhielt Baris Alayin vom 1. CfR Pforzheim. Der junge Referee engagiert sich über die Ausübung der Schiedsrichtertätigkeit hinaus als Freizeit- und Breitensportbeauftragter sowie als Jugendvertreter des Kreises. Am Schiedsrichtersein gefällt Alayin vor allem, ständig neue Menschen kennenzulernen, sich immer wieder mit Kollegen auszutauschen sowie auf dem Platz für Gerechtigkeit zu sorgen und gleichzeitig noch etwas für seine Fitness zu tun. Wie ihn sein Hobby auch im privaten und beruflichen Bereich weiterbringt? „Man lernt, mutig seine Entscheidungen zu treffen und zu vertreten“, weiß der 25-Jährige. Alle Menschen, die den Fußball lieben, will Alayin bestärken, auch Schiedsrichter zu werden: „So lernt man alle Regeln kennen, sieht den Fußball mal von einer anderen Seite und hilft gleichzeitig auch noch dabei, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten.“ Es freut ihn sehr, dass seine ehrenamtliche Arbeit geschätzt und anerkannt wird. „Die Ehrung motiviert mich, weiterzumachen und zeigt meinen Schiedsrichter-Kollegen: ‚Wenn ich dran bleibe, kann ich der Nächste sein‘“, ist sich Alayin sicher.
In der Kategorie Ü50 kürte die SRVgg Pforzheim Werner Müller vom SV Kickers Pforzheim zu ihrem Kreissieger. Der 66-Jährige ist nicht nur seit 40 Jahren Schiedsrichter mit Leib und Seele, sondern setzte sich auch 25 Jahre lang im Schiedsrichter-Ausschuss seines Fußballkreises ein. Müller ist ein gern kontaktierter Ansprechpartner für Jung und Alt. Als Betreuer für Jungschiedsrichter und in der Gewinnung von – auch älteren – Quereinsteigern steht er allen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Als „sehr kommunikativ“ und „nie einem Problem ausweichend“ bezeichnen seine Schiedsrichterkollegen Werner Müller. „Die Ehrung und die damit verbundene Anerkennung bedeuten mir sehr viel. Es ist schön, dass mein jahrzehntelanges Engagement als Schiedsrichter und im Ausschuss von der Vereinigung gewürdigt wird“, zeigt sich Müller gerührt.
„Unser größter Respekt gilt den beiden für ihr Engagement im Ehrenamt, das sie mit einer extrem hohen Regelmäßigkeit und Intensität an den Tag legen. Baris Alayin und Werner Müller sind für unsere SRVgg Garanten für Zuverlässigkeit und Einsatz im höchsten Maße“, bringt KSA-Vorsitzender Jörg Augenstein seine Anerkennung zum Ausdruck.
Die SRVgg Mannheim, Buchen und Bruchsal ehrten ihre Kreissieger bereits in den letzten Wochen. Mit den Ehrungen in Mosbach und Pforzheim sind nun bereits die Hälfte aller Kreisehrungen über die Bühne gegangen. Die Kreise Tauberbischofsheim, Sinsheim, Heidelberg und Karlsruhe zeichnen ihre Kreissieger in den nächsten Wochen aus. Alle Kreissieger erhalten neben der Urkunde Geschenke von der Thermen- und Badewelt Sinsheim sowie von der DEKRA Niederlassung Mannheim, die den Wettbewerb DANKE SCHIRI. bereits im dritten Jahr unterstützt. Der Badische Fußballverband lädt alle Sieger zur großen Ehrungsveranstaltung am 17. Februar in der DEKRA Niederlassung Mannheim ein. Dort wird in jeder Kategorie ein bfv-Sieger gekürt.