Erste drei Vereinsdialoge 2023
Auch dieses Jahr besuchen Funktionäre des Badischen Fußballverbandes Mitgliedsclubs im gesamten Verbandsgebiet zum persönlichen, offenen Austausch. Seine Vereinsdialoge Nummer 97, 98, 99 insgesamt absolvierte bfv-Präsident Ronny Zimmermann mit seinen Kolleg*innen bei der SG HD-Kirchheim, SV.NK.Croatia-Karlsruhe und der SG Untergimpern.
„Viele nützliche Tipps“ für den SV.NK.Croatia-Karlsruhe
Die Vereinsdialogs-Tour, die jedes Jahr mindestens 12 Besuche umfasst, startet im Jahr 2023 bei SV.NK.Croatia-Karlsruhe. „Wir haben uns vor allem beworben für den Vereinsdialog, da wir schon länger in die Jugendarbeit einsteigen wollen“, erläutert Marija Jakovic. Bisherige Versuche wollten noch nicht so recht klappen und so war die Vorständin mit ihrem Team für jede Hilfestellung dankbar. Zimmermann, Vizepräsident Spielbetrieb Rüdiger Heiß, Kreisvorsitzender Thomas Rößler und ihre Kolleg*innen hatten dafür „viele nützliche Tipps“. Direkt bei den kleinsten, also den Bambini, beginnen, einen Schnuppertag organisieren, mit Schulen und Kindergärten kooperieren, die Social-Media-Reichweite nutzen und nicht zuletzt sich durch Qualifizierung gut aufstellen. Das wolle der Verein nun alles angehen, sagt Jakovic und ist optimistisch: „Das wird klappen!“
Auch ganz generell sei der Vereinsdialog eine super Sache gewesen, findet eine der wenigen weiblichen Vorstände im bfv. „Sonst haben wir mit dem Verband ja meistens nur über Emails Kontakt. Es ist schon etwas anderes in einem direkten Gespräch, man kann alles fragen. Das war ein sehr guter Abend!“
SG HD-Kirchheim: Verständnis und neue Maßnahmen
Die SG HD-Kirchheim bereitete sich ausführlich auf den Vereinsdialog vor, sammelte Fragen von Trainer*innen und Jugendkoordinator*innen. Uwe Hollmichel, Vorstand des Gesamtvereins, hatte immer wieder auch kritische Stimmen gegenüber dem Verband wahrgenommen und sich daher mit seinem Club beworben. Mit einem klaren Ziel: über Dialog und Diskussion Verständnis herzustellen. „Das ist gut gelungen“, resümiert er anschließend. „Es war für alle gut aus erster Hand Infos und Antworten zu erhalten.“ Beispielsweise beim Thema Gebühren an den Verband, die doch nicht so hoch sind, wie manch einer bisher dachte.
Einen großen Teil des Gesprächs nahm das Thema Schiedsrichter*innen ein. Zimmermann, die Vertreter des Fußballkreises Heidelberg und aus dem bfv-Hauptamt machten deutlich, dass zunehmende, allgemeine Respektlosigkeit der Gewinnung von Schiri-Nachwuchs keinesfalls zuträglich sei. Hollmichel: „Das hat uns definitiv sensibilisiert. Wir haben direkt Maßnahmen auf den Weg gebracht, dem Problem entgegenzuwirken.“ Zum Beispiel will sich der Verein verbessern, indem er Schiedsrichter*innen eine Möglichkeit zum Feedback gibt, wie sie das Umfeld und die Kommunikation empfunden haben. Insbesondere das Thema Hausrecht werde die SG künftig strenger durchsetzen. „Wir wollen konsequente Spielregeln zum Umgang miteinander festlegen und ohne Kompromisse gegen Verstöße vorgehen. Das wird auch Thema bei den nächsten Elternabenden sein.“ Insgesamt zieht der Vorstand ein positives Fazit: „Der Vereinsdialog hat auf jeden Fall etwas bewegt.“
Wachrütteln und Auflösung bei der SG Untergimpern
Der nächste Stopp führte Zimmermann, Heiß und die hauptamtliche Kollegen in den Fußballkreis Sinsheim zur SG Untergimpen. Als der Anruf vom bfv kam, nahmen Vorstand Sebastian Jäsch und seine Vereinsmannschaft das Angebot eines Vereinsdialogs direkt gerne an. „Wenn man schon mal die Chance hat, schlägt man zu!“ Als kleinstes Fußballdorf im Kreis Sinsheim habe der Club schon das eine oder andere Mal das Gefühl gehabt, nicht so wahrgenommen zu werden. Das sprachen die Verantwortlichen im persönlichen Gespräch auch direkt an und so konnten schon länger schwelende Vorbehalte recht einfach aufgelöst werden. Schon dafür sei der Vereinsdialog gut gewesen, bestätigt Jäsch. Aber auch für neue Impulse: „Natürlich kann man in zwei Stunden viele Themen nur anreißen, aber man nimmt doch vieles mit. Wir wurden ein bisschen wachgerüttelt, wieder mehr zu schauen, welche Angebote wir wahrnehmen können.“ Eines davon ist der kostenlose Besuch von einem der drei bfv-Club-Berater. Den Termin für eine ausführliche, weitere Beratung vereinbarten sie direkt. Dabei soll es vor allem um Impulse für die Zukunftsentwicklung des Club aus der A-Klasse Sinsheim gehen und Antworten auf die Fragen „Wie können wir als kleiner Verein bestehen? Wie bleiben wir attraktiv für die Aktiven und wie bekommen wir mehr Nachwuchs?“
Zimmermann ist mit dem Auftaktprogramm zufrieden. Die Chance, sich Gehör zu verschaffen und ihre individuellen Herausforderungen anzusprechen, nutzten die drei Clubs sehr gut, findet der bfv-Präsident. „Auf der anderen Seite konnten wir denke ich wichtige Einblicke geben und für mehr Verständnis sorgen.“ Die Vereinsdialoge sieht er als wichtiges Instrument der vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit. Schon Ende Mai steht der nächste, der 100. Vereinsdialog an. „Auf dieser Reise haben wir immer wieder neue, tolle Vereine kennengelernt und die Menschen, die sich engagieren. Das ist eine echte Bereicherung. Ich freue mich auf alle Gespräche, die noch kommen.“