„Eine super Erfahrung“: 16 neue DFB-Junior-Coaches in Eberbach
Nachwuchs im Trainerbereich ist essentiell für die Jugendarbeit der Amateurvereine. In Eberbach legten 16 Schülerinnen und Schüler des Eberbacher SC, FC Frauenweiler, der SG Viktoria Mauer, des TSV Handschuhsheim, TSV Wieblingen und der Spfr. Hassmersheim nun den DFB-Junior-Coach-Lehrgang ab.
Seit diesem Jahr wird in der Realschule Eberbach nicht nur der reguläre Schulstoff gelernt, sondern auch Junior-Coaches vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgebildet. Vergangene Woche wurden die Urkunden des ersten Eberbacher Lehrgangs an 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgeteilt – vierzehn Jungen und zwei Mädchen. Insgesamt acht Eberbacher Schülerinnen und Schüler waren Teil des Programms. „Der Lehrgang war eine super Erfahrung“, berichtet Moritz Wenz vom Hohenstaufen-Gymnasium (HSG). „Wir wurden von den Ausbildern wirklich an die Hand genommen. Zum Schluss gab es keine offenen Fragen mehr“. Auch Nasanur Arabzadeh verliert nur positive Worte über die Junior-Trainerausbildung. Sie sei von ihrem Fußballtrainer sowie von Realschullehrer Martin Kohler auf die Ausbildung angesprochen worden und froh, sich für den Lehrgang beworben zu haben. Dem stimmt Chris Creutzburg, ebenfalls Schüler an der Realschule, zu. Auch er habe sich nach Kohlers Initiative zum Junior-Coach ausbilden lassen.
Ohne die Zusammenarbeit des Realschullehrers und Alexandra Grein vom Badischen Fußballverband (bfv) wäre die Realschule nicht zu einer Ausbildungsschule geworden. Die beiden kennen sich schon lange – endlich habe es geklappt, so Grein. Ebenfalls maßgeblich am Gelingen des Programms beteiligt habe sich Schulleiter Markus Hanke, der nicht nur die drei Schülerinnen und Schüler der Realschule freigestellt hat, sondern auch die Räumlichkeiten für 16 Auszubildende zur Verfügung stellte. „Meine Aufgabe als Schulleiter ist es, Projekte und Ideen zu ermöglichen“, sagt Hanke. „Ein Lehrgang der ersten Male“, beschreibt Grein die Ausbildungstage in Eberbach. Nicht nur, dass die Realschule zum ersten Mal Ausbildungsort war, bei der Urkundenverleihung ist unter den geladenen Gästen auch die Kreisspitze anwesend. „Das ist nicht selbstverständlich“, so Grein. Eine weitere Premiere gab es mit der Patenschaft von Jan-Peter Röderer, SPD-Landtagsabgeordneter und ehemals Eberbacher Fußballer. „Als ich von dem Projekt gehört habe, wollte ich es sofort als Pate unterstützen“, sagt Röderer. Die Patenschaft sei aber eher zur symbolischen Unterstützung, so der Politiker. Die Ausbildung sehe er als eine „win-win-win“-Situation: Die Vereine werden im Nachwuchs gestärkt, die Schulen können von Junior-Coaches in den AGs profitieren und die Jugendlichen selbst lernen, mit Verantwortung umzugehen. „Eine Bereicherung für den eigenen Lebenslauf“, nennt Jürgen Galm, Vizepräsident des bfv, den Lehrgang.
Insgesamt fünf Tage ging die Ausbildung der Nachwuchstrainerinnen und -trainer, die dafür vom Unterricht freigestellt wurden. Das Programm bestand aus praktischen sowie theoretischen Einheiten und endete in einer Lehrprobe mit Kindern der Steige-Grundschule und zwei Theorieprüfungen. Aufgeteilt wurde der Lehrgang in zwei Blöcke: drei Tage Ende September und zwei Prüfungstage Mitte Oktober. Teilgenommen haben Jugendliche aus dem gesamten Fußballkreis Heidelberg, die mit der Realschule nun endlich auch eine eigene Ausbildungsschule
haben. „Die Lehrprobe war eine der besten, die wir jemals hatten“, lobt Darko Lacic die Teilnehmenden. Er ist Trainer und Ausbilder des bfv. Zusammen mit Abteilungsleiterin Alexandra Grein hat er die Jugendlichen durch den ersten dezentralen Lehrgang in der Stauferstadt geführt.
AdR, 26.10.2023