Verbundenheit und Vorfreude: Umfrage zum Amateurfußball
Frankfurt/Karlsruhe. An einer bundesweiten Umfrage des Deutschen Fußball-Bundes „Wie geht es dem Amateurfußball?“ beteiligten sich insgesamt mehr als 100.000 Personen, aus dem Badischen Fußballverband knapp 4.000. Ergebnis in Baden und deutschlandweit: die Begeisterung für Amateurfußball ist ungebrochen!
Die Sehnsucht ist groß: 98 Prozent der 3.910 badischen Teilnehmer*innen geben an, den Amateurfußball zu vermissen, 86 Prozent davon sogar „außerordentlich.“ Die Personen sind gleichmäßig verteilt auf nahezu alle Altersgruppen von 14 bis über 75 und decken verschiedene Tätigkeiten rund um den Verein ab. Die größte Gruppe mit 40 Prozent stellen Spieler*innen dar, dahinter folgen mit je 17 Prozent Eltern und Trainer (darunter über 70 Prozent Jugendtrainer*innen), Vereinsmitarbeiter*innen mit etwa 14 Prozent und schließlich Interessierte/Zuschauer*innen mit etwa acht und Schiedsrichter*innen mit rund vier Prozent. Interessant dabei ist, dass bei der konkreten Nachfrage, was die Personen vermissen, die Gemeinschaft/das Gemeinschaftsgefühl noch vor dem Fußballspielen an sich genannt wird.
83 Prozent aller Befragten wollen nach dem Lockdown „auf jeden Fall“ wieder in den Verein bzw. zum Amateurfußball zurückkehren. Auch knapp 90 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Kind das unbedingt möchte. Bedenken bezüglich einer Ansteckung im Trainings- oder Spielbetrieb haben 87,5 Prozent nicht, unter den Eltern ist die Befürchtung mit 92 Prozent Nein-Antworten sogar noch geringer. Diejenigen, die Bedenken äußerten, stufen diese größtenteils bei mittel ein. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass in knapp 95 Prozent der Vereine der Teilnehmer*innen schon im letzten Herbst Hygienekonzepte umgesetzt wurden. Über 60 Prozent gaben dabei an, dass die Beachtung gar nicht oder nur wenig belastend gewesen sei.
Herausforderungen steigen
Auch wenn diese Zahlen Mut machen, geht die Pandemie natürlich nicht spurlos an den Clubs vorbei. Die Herausforderungen waren zuvor schon groß, haben sich durch die Lockdowns aber zum Teil verschoben. Nach wie vor ganz oben auf der Liste steht die ausreichende Anzahl an ehrenamtlichen Helfer*innen. Vor der Pandemie standen ausreichend Trainer*innen noch an der zweiten Stelle, aktuell liegen hier nun Sorgen um Finanzen und dahinter die Zahl der Kinder und Jugendlichen. Auf die konkretisierte Nachfrage nach der Schwere der finanziellen Auswirkungen gaben 18 Prozent der Vereinsmitarbeiter*innen und Trainer*innen existenzgefährdende Belastung an, für 78 Prozent sei sie zumindest spürbar, etwa vier Prozent sehen hingegen eine finanzielle Entlastung. Massenhaften Mitgliederschwund gab es in den Fußballclubs nicht, dennoch geben ca. 30 Prozent einen Verlust an, 70 Prozent der Vereine bleiben die Mitglieder treu.
„Die Umfrageergebnisse decken sich mit vielen Rückmeldungen, die wir in den letzten Wochen und Monaten erhalten haben. Es gibt durchaus unterschiedliche Auffassungen aber letztlich wollen die allermeisten wieder aufs Feld!“, fasst bfv-Präsident Ronny Zimmermann zusammen. Dass jeder Tag des Lockdowns die Vereine belaste, sei klar. „Wir alle sind uns den Herausforderungen der Situation bewusst, wir werden sie aber positiv und optimistisch angehen. Die Clubs in Baden haben sich widerstandsfähig gezeigt, selbst ein einer Krise wie der aktuellen.“ Auch Verbandsjugendleiter Rouven Ettner ist zuversichtlich: „Wir haben im vergangenen Herbst nach der Wiederaufnahme des Sportbetriebs einen Zulauf in den Clubs gespürt. Ich bin mir sicher, dass sich das wiederholen wird. Der erste Schritt ist mit den aktuellen Lockerungen für den Trainingsbetrieb, gerade für die Kinder und Jugendlichen, gemacht. Bei der Umsetzung greifen wir den Vereinen mit Infos und Info-Veranstaltungen unter die Arme.“
Am kommenden Montag, 15.03.2021, um 18 Uhr findet dazu eine Online-Veranstaltung „Frag den bfv“ statt.