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08 Nov. 2018

20 neue Schiedsrichter ausgebildet

 

Ziegelhausen-Peterstal. 20 Teilnehmer absolvierten die theoretische Ausbildung in der Schiedsrichter-Vereinigung Heidelberg und starten nun ihre ersten Spielleitungen als Neu-Schiedsrichter.

Alles Begann mit einer Hiobsbotschaft im Fußballkreis Heidelberg. Nicht mehr alle Begegnungen der beiden Kreisklasse C-Staffeln können mit Schiedsrichtern besetzt werden. Die Verlegung der Spieltage von Sonntag auf Mittwoch brachte Erleichterung, doch diente nur der kurzfristigen Bekämpfung der Symptome des Schiedsrichtermangels.

Es war klar: neue Schiris müssen her!

Am 19. Oktober 2018 startete daher eine Schiedsrichter-Ausbildung bei der DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal. Dank intensiver Bewerbung begrüßten Lehrwart Christopher Funk und Fabian Reuter, Mitglied des Lehrstabes, 20 Teilnehmer, drei davon aus dem benachbarten Fußballkreis Mannheim. Die beiden Referenten blickten in die Gesichter einer bunt gemischten, sehr engagierten Gruppe. Der älteste Teilnehmer war 62 Jahre, der jüngste 12 Jahre alt.

An zwei Wochenenden standen allgemeine Themen wie die Erwartungen an einen Schiedsrichter, administrative Aufgaben, Gewaltprävention und Besonderheiten im Jugendfußball auf dem Lehrgangsplan. Im Mittelpunkt standen aber natürlich die Fußballregeln, die wechselnde Referenten, unter anderem auch erfahrene Schiedsrichter wie der ehemalige Regionalliga-Schiedsrichter Patrick Laier, mit den Teilnehmern einzeln durchgingen. Besonders Regel 11: Abseits führte dabei zu angeregten Diskussionen. Zur Halbzeit des Lehrgangs zog Funk bereits ein positives Fazit. Vor dem zweiten Teil erinnerte er sich an die Worte von Teilnehmer Ralf Strähle von der SG Tairnbach vor dem Lehrgang: „Ich werde erst einmal reinschnuppern, ob das überhaupt etwas für mich ist‘‘. Genau wie alle anderen blieb er dabei und legte am Ende der Ausbildung erfolgreich die schriftliche Prüfung ab. „Die Teilnehmer waren ganz schön aufgeregt vor der Prüfung“, erinnert sich Funk. „Das Korrigieren hat dann echt Spaß gemacht, denn alle Teilnehmer haben bestanden, fünf sogar mit der Höchstpunktzahl von 60 Punkten.“

Gleich im Anschluss hatte die Kreisschiedsrichter-Vereinigung Heidelberg einen Infoabend organisiert, zu dem die Eltern der unter 18-jährigen Neulinge sowie Vereinsvertreter eingeladen waren. Kreisschiedsrichter-Obmann Hans-Dieter Krieg freute sich, dass alle Eltern und von jedem Verein ein Vertreter dabei waren. „Es ist wichtig, dass die Vereine dahinterstehen und sich ihrerseits für Schiedsrichter einsetzen. Sowohl bei der Betreuung der aktiven als auch bei der Gewinnung und Motivierung von weiteren“, betonte Krieg. „Von einigen Vereinen haben wir die Rückmeldung erhalten, dass sie sich nun erst so richtig vorstellen können, was in der Ausbildung passiert und wie wichtig ihr Anteil ist.“ Als Dankeschön erhielten die Clubs drei Bälle und zehn Leibchen für den Trainingsbetrieb.

Eltern einbinden

Auch das Einbinden der Eltern ist von zentraler Bedeutung bei den jungen Schiris. Das wurde auch an den vielen Fragen deutlich: Wer ist der Pate? Wie oft treffen sich die Neulinge? Was ist ihre Aufgabe außer zu Pfeifen? Wer ist der Ansprechpartner zur Verständigung vor dem Spiel? „Die Eltern müssen wissen, was auf ihre Kinder zukommt und wem sie ihre Kinder anvertrauen. Hier muss ein Vertrauensverhältnis zwischen Neuling, Eltern und Pate aufgebaut werden. Wie bei einem Zahnrad muss alles ineinander greifen, damit es allen Spaß macht und die Neulinge dabei bleiben.“ Künftig wird es regelmäßige Treffen mit Paten, Neulingen und den Vereinskoordinator geben, in denen die Spiele besprochen werden. Dabei können auch die Eltern Rückmeldungen geben, was den Kindern gefällt und was auf und neben dem Platz verbessert werden kann.

Jetzt geht es für die Neulinge an die Praxisphase, in der sie erste Spiele leiten. Dabei werden sie von erfahrenen Paten begleitet, die sie unterstützen, Tipps und Selbstvertrauen geben. Krieg appellierte an die Vereine Rücksicht zu nehmen. „Am Anfang der Schiedsrichterlaufbahn ist es nicht einfach, in Sekundenbruchteilen die richtige Entscheidung zu treffen. Diese erste Phase ist für die Weiterentwicklung der Schiedsrichter wichtig.“

Schiedsrichter-Ausbildung im bfv

 

Schiedsrichter-Lehrgang Heidelberg. Foto: bfv