22 Nov. 2018

Sexuelle Vielfalt im Fußball

 

Frankfurt. Vertreter der 26 DFB-Regional- und Landesverbände trafen sich Anfang November in Frankfurt zum Erfahrungsaustausch „Vielfalt sexueller Identitäten.“ Der Badische Fußballverband ist Vorreiter bei der Besetzung des Themas und stellt mit Sven Wolf einen Vertreter in der AG Vielfalt beim DFB.

„Mich hat es sehr gefreut, dass fast alle der 21 Landesverbände, sich dem Thema bereits widmen oder es in der Zukunft verstärkt tun wollen. Es ist so langsam überall angekommen, dass man an diesem nicht mehr vorbeikommt. Sei es in der täglichen Arbeit in Sachen Gesellschaftlicher Verantwortung bzw. Anti-Diskriminierung oder auch z.B. bezüglich Spielrecht für Transmenschen“, resümiert Sven Wolf den Erfahrungsaustausch beim DFB. Der Badische Fußballverband hat sich dem Thema Homosexualität bereits 2013 angenommen und mit Wolf einen Ansprechpartner eingesetzt. 2017 übernahm Sandra Ott die Aufgabe einer weiblichen Anlaufstelle für die Vereine.

Ebenfalls im letzten Jahr wurde Wolf in die AG Vielfalt beim Deutschen Fußball-Bund berufen. „Ich bin sehr stolz, in diesem Gremium des größten Sportverbands der Welt mitarbeiten zu dürfen. Es steckt jedoch auch sehr viel ehrenamtliches Engagement dahinter. Für meine Arbeit beim DFB gehen im Jahr schon mal 7 Urlaubstage drauf. Jedoch möchte ich meine Expertise, die ich in den letzten 5 Jahren beim bfv eingebracht habe, auch beim DFB platzieren und an die anderen 20 Landesverbände weitergeben. Denn wir schaffen es nur alle gemeinsam, die Herausforderungen in diesem Bereich in Zukunft zu bewältigen.“

„Aufklärung der Vereinsvertreter ist dabei ein ganz für zentraler Faktor“

Der Erfahrungsaustausche habe weitere Denkanstöße gegeben, „wie wir uns als Verband zum Thema Homophobie mit weiteren Maßnahmen positionieren können. Aufklärung der Vereinsvertreter ist dabei ein ganz für zentraler Faktor“, betont auch Stefan Moritz, in der bfv-Geschäftsstelle zuständig für gesellschaftliche Verantwortung. Zum Abschluss des Termins schaltete der DFB ein Webinar frei, das im Auftrag des Dachverbands vom wissenschaftlichen Leiter der Bildungs- und Forschungsinitiative „Fussball für Vielfalt – Fußball gegen Homophobie und Sexismus“ der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH), Prof. Dr. Martin Schweer (Universität Vechta), entwickelt wurde. Dieses wird künftig unter anderem bei Qualifizierungsmaßnahmen eingesetzt, in denen der bfv das Thema sexuelle Vielfalt thematisiert. Beispielsweise in der Ausbildung zum Vereinsjugendmanager.

bfv-Ansprechpartner für Homosexualität

 

bfv-Vertreter Sven Wolf (mittlere Reihe links) und Stefan Moritz (vordere Reihe 2. v.l.) beim Erfahrungsaustausch in Frankfurt. Foto: DFB