25 Okt. 2022

„Absoluter Wiederholungsbedarf“: Vereinsdialoge bei TSV Rheinhausen, VfB Allfeld, Türkgücü Wertheim und Eintracht Walldürn

 

In den vergangenen drei Wochen besuchte eine Delegation des Badischen Fußballverbandes vier Vereine zum Vereinsdialog. Hierbei traten sie in den direkten Austausch mit den Verantwortlichen der Vereine, um sich deren Herausforderungen zu widmen, Tipps und Ansprechpartner weiterzugeben sowie über die Vereinsstrukturen zu sprechen. 

 

Die erste Station war das Sportheim des TSV Rheinhausens. Das Gespann um bfv-Präsidenten Ronny Zimmermann und die Vereinsverantwortlichen um Vorstand Ronald Fruh führten ein angenehmes und offenes Gespräch. Die aktuelle Sportplatz-Situation in Rheinhausen beschäftigt den Verein am meisten. Gemeinsam diskutierten die beiden Parteien über mögliche Lösungsansätze und Hilfestellungen. Fruh: „Wir fühlten uns vor dem Austausch sehr alleine gelassen. Durch den Vereinsdialog wurden uns hilfreiche Ansprechpartner und Tipps weitergegeben und uns wurde alles gegeben, was im Rahmen des Verbandes machbar war.“ Beim Thema Ehrenamt wiesen die bfv-Mitarbeiter auf Aktionen hin, die der Club nutzen kann, um mehr Mitarbeit zu generieren. Als Beispiel hierfür wurde das Angebot des Freiwilligendienstes (FSJ) vom bfv thematisiert. Für die solide Jugendarbeit gab es außerdem großes Lob seitens des Verbandes. Insgesamt resümiert Fruh: „Ein Gespräch auf Augenhöhe ist super. Ich würde es jedem Verein ans Herz legen, da man von einem Vereinsdialog nur profitieren kann. Aus unserer Sicht besteht absoluter Wiederholungsbedarf!“ 

 

Den nächsten Besuch stattete der Badische Fußballverband dem VfB Allfeld ab – pünktlich zum Besenfest des Clubs. Die Gelegenheit nutzen Vorstandsmitglied Jan Mathes und seine Kollegen um Themen anzusprechen, die dem Verein schon lange auf der Seele brennen. Dabei wurde deutlich, dass die Abwerbung von Jugendspielern im ländlichen Odenwald ein großes Thema ist. Da gute Spieler früh den Verein wechselten, könne ein Club wie der VfB demnach auch nicht an den sogenannten Ausbildungsentschädigungen des DFB-Bonussystems partizipieren. Auch für die Anstoßzeiten und die Spielberechtigung von Jugendspielern hatten die Gastgeber Vorschläge, welche die bfv-Verantwortliche mitnahmen und in die Gremien einbringen werden „Es ist ein guter und richtiger Weg den Schulterschluss zur Basis zu knüpfen. Wir fühlten uns jederzeit ernst genommen und wertgeschätzt.“ Auch wenn er nicht für seinen Verein nicht unmittelbar etwas mitnehmen konnte, sei es ein lohnender Vormittag gewesen. Für Ronny Zimmermann keine unübliche Rückmeldung: „Natürlich haben wir nicht für jedes Problem direkt eine Lösung parat. Schon deshalb nicht, weil die Herausforderungen in unseren über 600 Clubs teilweise sehr unterschiedlich sind. Es ist uns aber wichtig, den Clubs Gehör zu verschaffen.“

 

Der nächste Vereinsdialog führte Zimmermann und Co. zu Türkgücü Wertheim. Dort wurden sie begeistert empfangen. „Die Verbands- und Kreisvertreter waren alle super nett,  wir hatten direkt eine gleiche Wellenlänge“, berichtete Vorstandsmitglied Mustafa Demircioglu. Mit seinen Vereinskollegen berichtete er stolz von einer stetig wachsenden Jugendabteilung mit bis zu 50 Kindern. Das bereite dem Club gleichzeitig aber auch die größten Kopfschmerzen, da zu wenige Plätze zum Trainieren und Spielen vorhanden seien. Hier konnten die bfv-Vertreter keine direkte Lösung anbieten, im Gespräch tauschte die Gruppe aber Ideen und Herangehensweisen aus. Für tiefer gehende Infos wird der Verein das Angebot des bfv-Club-Beraters in Anspruch nehmen. „Es ist super, dass sich der Verband um uns kümmert, sich unsere Sorgen anhört und Hilfe anbietet. Wir haben unsere Kontaktdaten ausgetauscht, um weiter im Gespräch zu bleiben“, fasste die Vorstandschaft nach dem offenen Gespräch zusammen.

 

Der letzte Vereinsdialog führte das Verbandsteam noch einmal in den Odenwald, zur Eintracht Walldürn. Am Derbysonntag begrüßte der 1. Vorsitzende Jürgen Mellinger eine große Gruppe im neuen Sitzungsraum des renovierten Sportheims. „Wir freuen uns sehr über den Besuch des Verbandes.“ Für sehr viel Gesprächsstoff sorgte das Thema Finanzen. Angesichts der steigenden Energiepreise sicherten Zimmermann und die Kolleginnen und Kollegen des Fußballkreises Lobbyarbeit auf allen Ebenen zu. Ganz konkret boten sie einen Kontakt und Erfahrungswerte aus anderen Vereinen im Bereich LED-Flutlicht an. Auch hier war Club-Berater Karl Werner mit vor Ort und stellte das Angebot der Vereinsberatung vor. Das ergriff Mellinger direkt und vereinbarte einen Termin. Beim Thema Ehrenamt ist der Club bereits sehr aktiv und nutzt die Instrumente DFB-Aktion Ehrenamt und die Fußballheld*innen. Die Idee eines Ehrenamtsbeauftragten im Verein fanden die Funktionäre spannend, um möglichst alle Fördermittel und vorhandenen Angebote auch abzugreifen. „Es war heute eine sehr erfrischende Gesprächsrunde. Wir konnten viele wichtige Informationen dazu gewinnen, die wir in Zukunft im Verein anwenden und umsetzen wollen. Der Austausch war sehr gewinnbringend und interessant“, resümierte Mellinger.

 

Vereinsdialoge sind eine zentrale Kommunikationsmaßnahme in der Zukunftsstrategie Amateurfußball. Pro Jahr besucht die Verbandsspitze gemeinsam mit Vertreten aus den Fußballkreisen mindestens zwölf Vereine vor Ort.

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