Hamburg. Rund 4.000 Besucherinnen und Besucher, über 200 Rednerinnen und Redner sowie 1.500 Unternehmen: Die SPOBIS Conference in Hamburg hat ihrem Namen als größter Sport-business-Kongress Europas einmal mehr alle Ehre gemacht. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sein Partner Volkswagen organisierten in diesem Rahmen bereits zum sechs-ten Mal ein speziell auf die 21 DFB-Landesverbände zugeschnittenes Programm, an dem auch der bfv teilnahm. In diesem Jahr im Mittelpunkt: die Bewerbung des DFB für die UEFA Women’s EURO 2029 sowie die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2025 in der Schweiz.
Nachdem die UEFA EURO 2024 in Deutschland ein Fußballfest mit mehr als 8,4 Millionen Besucherinnen und Besuchern in den Fanzonen und Stadien war, plant der DFB mit der Bewerbung für die UEFA Women’s EURO 2029 den nächsten Coup. Im Mittelpunkt der Bewerbung stehen Wirtschaftlichkeit, die Förderung von Frauen im Fußball und Nachhaltigkeit. „Das Interesse am Fußball der Frauen in Deutschland steigt stetig“, sagt Doris Fitschen, Gesamtkoordinatorin Frauen im Fußball beim DFB. „Die Fußball-EM 2022 in England hat einen Boom ausgelöst –nicht nur im Austragungsland“, so die 144-malige Nationalspielerin. „Wir wollen 2029 eine Inspiration sein und dem Frauen- und Mädchenfußball national und international einen weiteren nachhaltigen Schub geben.“ Dafür hat der DFB unter anderem ein Legacy-Programm entwickelt, das eng mit den Landesverbänden umgesetzt wird.
Volkswagen setzt sich für Gleichstellung von Frauen- und Männerfußball ein
Wie eine Bewerbung für die UEFA Women’s EURO zum Erfolg führt, zeigte der Schweizerische Fussballverband (SFV) auf. Marion Daube, Direktorin Frauenfußball SFV, gab in einem Vortrag mit Adrian Arnold, Direktor Unternehmenskommunikation SFV, einen Einblick, wie der Verband bei der Vergabe der Fußball-EM 2025 mit Emotionen, Selbstbewusstsein und einer Prise Humor punktete. „Die Mischung war am Ende entscheidend“, sagt Daube. „Unser Konzept war stringent und nachhaltig, aber mit unserer Präsentation haben wir offensichtlich auch die Herzen der Mitglieder im Exekutivkomitee berührt.“
Dabei zählt auch in der Schweiz nicht nur der kurzfristige Erfolg. „So ein Turnier kann einen Verband zehn Jahre nach vorne katapultieren“, sagt Daube. „Wir wollen die Euphorie natürlich auch für den Breitenfußball nutzen und die Zahl der fußballspielenden Frauen und Mädchen in der Schweiz von 40.000 auf 80.000 erhöhen.“ Ganz wichtig seien hier die Schulen, mit denen der SFV sehr eng zusammenarbeitet.
Mittelfeldspielerin Minge arbeitet hart für EM-Endrunde 2025
Eine Spielerin, die die Entwicklung im Mädchen- und Frauenfußball seit vielen Jahren hautnah mitbekommt und sich berechtigte Hoffnungen macht, an den EM-Endrunden 2025 und 2029 teilzunehmen, ist Janina Minge. Die aktuelle Nationalspielerin in Diensten des VfL Wolfsburg kam auf Einladung von Volkswagen ebenfalls zur SPOBIS Conference. „Die EURO in der Schweiz wird sicherlich ein tolles Turnier und ich werde alles dafür tun, dabei zu sein“, sagt die 25-Jährige.
Die Entwicklung im Fußball der Frauen bewertet Minge sehr positiv: „Es gibt mehr TV-Präsenz und wir spielen häufiger in den großen Stadien. Mit der Nationalmannschaft sind diese Spiele sogar fast immer ausverkauft.“ Beim Ausblick auf die mögliche Fußball-EM 2029 in Deutschland geriet Minge ins Schwärmen: „Das wäre fantastisch. Es gibt nichts Größeres, als ein Fußballturnier im eigenen Land zu spielen.“
Für die Vergabe der EM-Endrunde 2029 machte Marion Daube dem DFB Mut: „Deutschland ist bereits auf einem super Niveau und kann den Frauen- und Mädchenfußball mit einer EM im eigenen Land auf ein anderes Level heben. Ich bin sehr optimistisch, dass es klappt.“