Vielfalt und Teilhabe

Fußball verbindet Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung und schafft Orte für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Durch die gemeinsame Begeisterung für das Spiel entstehen einzigartige Möglichkeiten zur Förderung von Teilhabe und Zugehörigkeit, von denen alle profitieren können: Aktive, Vereine und Verbände. Diese Chancen ergeben sich jedoch nicht von alleine, sondern müssen erarbeitet, aktiviert und gefördert werden. Es gilt, auf bislang im Fußball unterrepräsentierte Gruppen zuzugehen und gesellschaftlichen Entwicklungen aktiv zu begegnen.

DFB-Integrationskonzept
 

Der Badische Sportbund Nord unterstützt das Engagement der Mitgliedsvereine und -institutionen für Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund sowie sozialer Benachteiligung durch finanzielle Mittel, Beratung und Bildung. Für die finanzielle Unterstützung stehen dem BSB Nord Fördermittel aus dem Bundesprogramm Integration durch Sport des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und des Deutschen Olympischen Sportbundes zur Verfügung.
Alle Vereine des bfv können beim BSB Unterstützung und Fördermittel für Projekte mit Bezug zu „Integration durch Sport“ beantragen. Hierbei können ganze Vereine zu Stützpunktvereinen gemacht, aber auch kleinere Mikroprojekte gefördert, werden. 

Weitere Informationen

Der Badische Fußballverband fördert Integration auf unterschiedlichen Ebenen, u.a.:

  • Mitwirkung an der Erstellung und Umsetzung der Maßnahmen des DFB-Integrationskonzeptes
  • Zusammenarbeit mit dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ im Badischen Sportbund Nord und damit verbundenen Förder- und Qualifizierungsangeboten
  • Ehrenamtlicher bfv-Fachkreis „Integration“ mit Expert*innen zur Weiterentwicklung der Themen
  • Entwicklung & Umsetzung eines Konzeptes zur Qualifizierung von „Interkultureller Kompetenz im Amateurfußball - Schwerpunkt Schiedsrichterwesen“ (Patrick Orf, 2016)
  • Durchführung von Vereinsdialogen mit ethnisch migrantisch geprägten Fußballvereinen
     

Um Fußballer*innen mit Handicap den Zugang in die „Fußballfamilie“ zu erleichtern, beteiligt sich die DFB-Stiftung Sepp Herberger seit dem Jahr 2012 im Rahmen der Inklusionsinitiative in allen 21 DFB-Landesverbänden an der Finanzierung von Beauftragten für Fragen des Handicap-Fußballs. Diese Inklusionsbeauftragten vernetzen die Thematik mit den anderen Angeboten des Landesverbandes, beraten Fußballvereine, initiieren Partnerschaften und unterstützen konkrete Projekte vor Ort.

Folgende Vereine bieten Inklusionsfußball an (ohne Gewähr auf Vollständigkeit):

1. CfR Pforzheim (Fußballkreis Pforzheim)

SG Karlsruhe (Fußballkreis Karlsruhe)

FV Viktoria Ubstadt (Fußballkreis Bruchsal)

TSG Lützelsachsen (Fußballkreis Mannheim)

SV Waldhof Mannheim (Fußballkreis Mannheim)

Die Einbindung von Menschen mit Behinderung in Regelmannschaften ist ebenfalls das Ziel der Inklusionsinitiative.

Der Badische Fußballverband engagiert sich im Bereich Inklusion auf vielfältige Weise:
 

  • bfv-Fachkreis Inklusion mit ehrenamtlichen Personen zur Einführung und Entwicklung von Maßnahmen zur Inklusion
  • Dienstleistungsangebote für Vereine, z.B. Beratende Unterstützung von Vereinsvertreter*innen zur Inklusion von Fußballer*innen mit Handicap in Fußballvereine
  • Aufklärungsarbeit bei Vereinen zur Sensibilisierung für Menschen mit Handicap, z.B. Inklusionsumfrage unter Vereinen
  • Durchführung von Veranstaltungen mit seinen Kooperationspartnern, z.B. FußballFreunde-Cup Süd, Turniere zur Ermittlung des baden-württembergischen Vertreters für die Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Duisburg
  • Netzwerkarbeit auf verschiedenen Ebenen, z.B. mit dem Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband, der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen e.V. und Special Olympics Baden-Württemberg

     

Kontakt

Stefan Moritz
Leiter Gesellschaftliche Verantwortung
Thomas Rößler
Vizepräsident Gesellschaftliche Verantwortung

Neben Alt und Jung, Groß und Klein, finden sich Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher Herkunft und sexueller Orientierung im Fußball wieder. Der DFB zählt im Jahr 2019 über sieben Millionen Mitglieder und erreicht durch die große Medienpräsenz des Sports allgemein und seiner Internationalität unzählige Menschen.

Der DFB und seine Landesverbände sind sich der großen Vorbildfunktion und auch der gesellschaftlichen und sozialen Einflussmöglichkeiten des Fußballs bewusst. Sie geben dieser bunten Vielfalt einen Raum. Einen Raum, in dem ein respektvoller Umgang miteinander und die Akzeptanz von anderen groß geschrieben wird. In dem Grundlagen gewährleistet werden, auf denen sich alle Menschen der Fußballfamilie frei entfalten können.

Im Januar 2014 sprach Thomas Hitzlsperger in einem Interview erstmals offen über seine Homosexualität und verlieh damit dem Diskurs über Homosexualität im Profifußball neue Impulse. 2016 ernannte ihn der DFB zum Botschafter für Vielfalt. Seither engagiert er sich für die Förderung der Vielfalt und dem Engagement gegen Diskriminierung.

Ausgrenzung verhindern

Fehlende Offenheit und Akzeptanz kann auch auf Vereinsebene zu Ausgrenzung führen. Ein „Coming-Out“ mit der möglichen Folge der Diskriminierung und Mobbing kann zu Isolation/Rückzug führen. Im schlimmsten Fall hört die Person auf, Fußball zu spielen oder sich ehrenamtlich zu engagieren.

Es gilt daher auf Vereinsebene auf der einen Seite einen geschützten Raum zu schaffen, in dem alle jederzeit wissen, auf wen bei Redebedarf, Anliegen oder Problemen zugekommen werden kann. Zum Anderen, das Thema ganz offen anzusprechen und innerhalb des Vereins zu thematisieren.

Konkrete Maßnahmen:

  • Aufstellen von Leitlinien und Mannschaftsregeln
  • Offen über das Thema im Verein sprechen (z.B. in Jugendtrainer*innen-Versammlungen oder Elternabenden)
  • Trainer*innen und Betreuer*innen anleiten, einzugreifen, sofern diskriminierende Wörter im Training/Spiel fallen
  • Wahrnehmen von Qualifizierungsangeboten für Vereinsmitarbeiter*innen und Trainer*innen
  • Kontaktaufnahme mit den bfv-Ansprechpersonen (z.B. Vereinbarung eines Vereinsbesuchs zur Sensibilisierung der Mannschaft/des Trainer*innen-Teams)

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat eine Regelung zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen verabschiedet. Die Regelung trat zur Spielzeit 2022/2023 in Kraft und wurde für den Amateurfußball in die DFB-Spielordnung, die DFB-Jugendordnung sowie die DFB-Futsal-Ordnung aufgenommen.


Im Kern sieht die Regelung vor, dass Spieler*innen mit dem Personenstandseintrag "divers" oder "ohne Angabe" und Spieler*innen, die ihr Geschlecht angleichen lassen, künftig selbst die Entscheidung treffen können, ob ihnen die Spielberechtigung für ein Frauen- oder Männerteam erteilt werden soll. Dies gilt auch für transgeschlechtliche Spieler*innen, die nun zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt wechseln können oder zunächst in dem Team bleiben, in dem sie bisher gespielt haben. Solange die sportliche Betätigung während der Einnahme von Medikamenten die Gesundheit der betroffenen Personen nicht beeinträchtigt, können die Personen am Spielbetrieb teilnehmen, weshalb die neue Regelung eine Dopingrelevanz ausschließt.


Um den Zugang niederschwellig zu halten, werden von den Landes- und Regionalverbänden Vertrauenspersonen benannt, die die Spieler*innen mit dem Personenstandseintrag "divers" oder "keine Angabe" und Personen, die ihr Geschlecht angleichen lassen, bei der Erteilung des Spielrechts unterstützen. 

Die Vertrauens- und Ansprechpersonen sind beim bfv Sandra Rixen und Sven Wolf.

FAQ Spielrecht (DFB)

DFB Journal

Der Badische Fußballverband setzt sich seit vielen Jahren für sexuelle Vielfalt im Fußball ein. Jede*r ist beim bfv willkommen und soll sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen.

Der bfv hat dies in seinem Leitbild, im Ehrenkodex als auch in seinen Satzungen und Ordnungen festgeschrieben:

  • „Er tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen.“ (§3 Satzung)
  • „Wir treten ein für die Werte Respekt, Toleranz und Fairness. Wir lehnen jegliche Form von Intoleranz, Diskriminierung und Gewalt ab. Das ist die Grundlage für all unser Tun!“ (bfv-Leitbild, 6.)
    Ich behandle alle gleich und fair und dulde keine Diskriminierung. Meine Arbeit ist von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen geprägt. Ich achte die Würde jeder Person – unabhängig von deren sozialer, ethnischer oder kultureller Herkunft, Weltanschauung, Religion, sexueller Orientierung, politischer Überzeugung, deren Geschlechtes oder Alters.“ (bfv-Ehrenkodex)
  • Wer die Menschenwürde einer Person oder einer Gruppe von Personen durch herabwürdigende, diskriminierende oder verunglimpfende Äußerungen oder Handlungen in Bezug auf Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Religion, Behinderung, Alter, geschlechtliche oder sexuelle Identität verletzt oder sich auf andere Weise rassistisch und/oder menschenverachtend verhält…“ (§3 Strafordnung)

     

    Der bfv engagiert sich zum Thema „Vielfalt“ mit folgenden Maßnahmen:

  • Sensibilisierung und Aufklärung in verschiedenen bfv-Qualifizierungsmaßnahmen
  • Unterstützung der Vereine und allen Personen durch die bfv-Ansprechpartner
  • Positionierung in der Öffentlichkeit mit Botschaften, z.B. am Internationalen Tag gegen Homophobie (17. Mai)
  • Teilnahme an den Christopher Street Days (CSD) in Mannheim und Karlsruhe
  • Austausch und Zusammenarbeit mit Vertretern der beiden LSBTTIQ-Sportvereine MVD Mannheim und Uferlos Karlsruhe
  • Teilnahme der bfv-Ansprechpartner an öffentlichen Veranstaltungen (z.B. Podiumsdiskussionen)

Ansprechpersonen beim bfv

Mit Sandra Rixen und Sven Wolf hat der bfv zwei Ansprechpersonen für Vielfalt im Verband installiert. Sie stehen für jegliche Anliegen im Zusammenhang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Fußball zur Verfügung und engagieren sich für Sensibilisierung und Akzeptanz. Alle, die Fragen haben oder einen Rat brauchen, können sich jederzeit vertrauensvoll an sie wenden.

Sven Wolf engagiert sich zudem in der DFB-Projektgruppe Queer zum Thema Vielfalt und bringt seine Erfahrungen aus der Verbandsarbeit auf DFB-Ebene ein.

Berliner Erklärung

2013 setzten Spitzenfunktionäre des Sports und mehrere Bundesminister ein deutliches Zeichen: Gemeinsamen unterzeichneten sie die „Berliner Erklärung“ gegen Homophobie und für die Vielfalt, den Respekt und die Akzeptanz im Sport. Der VfR Mannheim gehörte als einziger Amateurverein zu den Erstunterzeichnern. Auch der bfv hat die Berliner Erklärung unterzeichnet.

Kontakt

Sven Wolf
Ansprechpartner für sexuelle & geschlechtliche Vielfalt
Sandra Rixen
Ansprechpartnerin für sexuelle & geschlechtliche Vielfalt
Thomas Rößler
Vizepräsident Gesellschaftliche Verantwortung