Karlsruhe. 250 Trainerinnen und Trainer besuchten die Sportschule Schöneck, um sich weiterzubilden. Die U20-Co-Nationaltrainer Lars Stindl und Daniel Stredak vermittelten ihnen anhand von Theorie und Praxis die „Trainingsphilosophie Deutschland“ auf und neben dem Platz sowie die Richtung, in die sich der deutsche Fußball entwickeln soll.
Am vergangenen Freitag versammelten sich Trainer*innen aus allen Fußballkreisen auf der Sportschule Schöneck, um hautnah mitzuerleben, wie der DFB seine Trainingseinheiten aufbaut und wie eine solche beispielhaft aussehen kann. Durch die Theorie- und Praxiseinheit führten der ehemalige Karlsruher SC-Spieler Lars Stindl und Daniel Stredak. Dabei ging es um Inhalte, wie Spielen auf mehreren Feldern, Spielen in kleinen Gruppen und viel Spielen lassen. Auf dem Kunstrasen der Sportschule hieß es dann, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Die beiden Trainer zeigten mit den Mannschaften der SpVgg Durlach-Aue sowohl eine Einheit für die E- als auch für die C-Jugend. Währenddessen kommentierten sie immer wieder Spielsituationen und zeigten dem Publikum, wie sich Spielregeln, Spielfeldanpassungen oder die Spieleranzahl auf die Dynamik auf dem Spielfeld auswirken und wie Spieler und Spielerinnen ihr Verhalten auf dem Platz von ganz allein anpassen, ohne dass es große Einflüsse von außen bedarf.
Nach einer kurzen Pause trafen sich alle Beteiligten noch einmal zu einer Talkrunde. Rouven Ettner (Verbandsjugendleiter des Badischen Fußballverbandes) und Christopher Benz (Stützpunkttrainer des Deutschen Fußball-Bundes) sprachen mit Lars Stindl, Daniel Stredak, Ronny Zimmermann (Präsident des Badischen Fußballverbandes und Vizepräsident des DFB) sowie Damir Dugandzic (Talentförderer des DFB) unter anderem darüber, was einen guten Trainer ausmacht, wie Vereine beständig bleiben, wie man mehr Trainer im Verein zu Lizenzen motiviert und wie wichtig die Kontaktanzahl für Spielerinnen und Spieler ist. Auf die Frage, was einen guten Trainer ausmache, antwortete Lars Stindl: „Mensch sein.“ Er appellierte daran, dass man in erster Linie immer auf menschlicher Ebene zusammentrifft und dass Menschlichkeit und Transparenz immer am wichtigsten sind. So lassen sich auch schwierige Themen wie die Frage „Wieso spiele ich wenig?“ oder die Frage, warum das Pilotprojekt „Playing Down“ aktuell die bessere Option für einen Spieler ist, gut klären.
Am darauffolgenden Tag fanden noch diverse Workshops zu den Themen Mustertrainingseinheiten, Verletzungsprophylaxe, Abwehrverhalten, Mädchen- und Frauenfußball sowie Pre-Warm-Games statt. Elias Berg (bfv-Qualifizierung) zieht nach diesen zwei intensiven Tagen ein sehr positives Fazit: „Es war eine gelungene Veranstaltung, mit der wir viele Trainer*innen aus unserem Verbandsgebiet erreichen konnten. Inhaltlich war für alle etwas dabei und es kam zu einem guten Austausch.“